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# taz.de -- East Side Gallery: Früher als Jens Peter aktiv
> Maik Uwe Hinkel, der Investor des Luxuswohnhauses Living Levels, war IM
> der Staatssicherheit. Unterdessen gibt es neuen Streit über das
> Nachbargrundstück.
Bild: Demo gegen die Baupläne zwischen East Side Gallery und Spree.
Nun ist es öffentlich: Maik Uwe Hinkel, der Investor des Luxuswohnhauses
Living Levels an der East Side Gallery, war Inoffizieller Mitarbeiter (IM)
der DDR-Staatssicherheit. Das geht aus Unterlagen hervor, die die
Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen veröffentlich hat.
Hinkel soll demnach in den 80er Jahren als IM „Jens Peter“ aktiv gewesen
sein. Hinkel wollte die Veröffentlichung der Unterlagen verhindern und
verwies auf seine Rolle als angeblicher Doppelagent. Unter dem Decknamen
„Jens Peter“ habe er vielmehr für einen ausländischen Geheimdienst und den
bundesdeutschen Verfassungsschutz gearbeitet. Dieser Argumentation war das
Oberverwaltungsgericht aber nicht gefolgt.
Der Verein DDR-Opfer-Hilfe kündigte Protestaktionen an. Neben dem künftigen
Bau solle wöchentlich aus Stasiakten vorgelesen werden. „Damit bliebe auch
für Besucher erlebbar, mit welchen Mitteln die SED-Diktatur Menschen von
ihrem Recht auf Freiheit gewaltsam abhielt“, sagte Ellen Rappus-Eichberg
für den Verein laut Mitteilung.
Auch die Club Commission will sich dem Protest anschließen. „Das ist eine
gute Idee“, sagte deren Vorsitzender Sascha Distelkamp. Die Commission, ein
Zusammenschluss von Clubs und Bars, hatte in der Vergangenheit immer wieder
gegen den Bau des Living Levels und des geplanten Nachbarbaus protestiert.
Ihr Motiv war aber der Erhalt der East Side Gallery.
## Der nächste Streit
Dort gibt es nun den nächsten Streit. Der israelische Investor, der neben
dem Luxuswohnhaus Living Levels einen Hotelriegel bauen möchte, will zwei
Stockwerke mehr als bislang vorgesehen. Dies bestätigte der grüne
Baustadtrat von Friedrichhain-Kreuzberg, Hans Panhoff, der taz. „Aus einem
ohnehin schrecklichen Bau würde dann ein noch viel schrecklicherer Bau“,
sagte Pannhoff am Sonntag.
Laut Panhoff will der Investor die beiden Mehrgeschosse als Kompensation
für den Kompromiss, den Klaus Wowereit und der Denkmalschutz bei der
Erschließung für das Gelände gefunden habe. Da nur eine Zufahrt möglich
sei, hätten sich die Kosten erhöht. „Wir haben das abgelehnt und warten nun
auf eine Entscheidung des Senats“, sagte Panhoff. Zugleich erneuerte der
Stadtrat seine Forderung, das Land Berlin solle das Grundstück kaufen und
so einen weiteren Neubau verhindern.
Auch die Club Commission hat gegen den Bau Beschwerde eingereicht. „Wir
haben bei der Staatsanwaltschaft Anzeige eingereicht, weil das Gebäude zu
nah an der East Side Gallery errichtet wird“, sagte Disselkamp.
UWE RADA
17 Nov 2013
## AUTOREN
Uwe Rada
## TAGS
Stasi-Unterlagen
Clubkultur
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