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# taz.de -- Angriffe in Kyjiw: Zwischen Normalität und Drohnen
> Die ukrainische Hauptstadt Kyjiw wird von russischen Drohnen iranischer
> Bauart angegriffen. Im Bosporus löst sich derweil der Tankerstau auf.
Bild: Rettungskräfte nach einem Dronenangriff am 14. Dezember in Kiev
Kyjiw/Istanbul taz | Die Fußgängerin zuckt zusammen und presst sich
instinktiv mit dem Rücken an die Wand. Es ist 6.30 Uhr am Morgen. Soeben
hat es gekracht, fürchterlich gekracht in einem Außenbezirk in Kyjiw.
Eigentlich wollte sie zum Sportplatz, aber jetzt will sie nur noch
abwarten, bis der Spuk zu Ende ist und dann nach Hause.
Gleichzeitig ist Gewehrfeuer zu hören. Schlag auf Schlag, als sei irgendwo
in der Nähe ein Gefecht. „Da ist gerade eine russische Drohne
eingeschlagen“, sagt ein Mann, der aus dem Fenster sieht. „Immer wenn
Drohnen einschlagen, wird versucht, die abzuschießen.“ Das mache ihm immer
Angst. „Nicht, dass die statt der Drohne mal aus Versehen einen Nachbarn
treffen“, sorgt er sich.
Nach 15 Minuten ist wieder Stille, wieder zeigt sich Kyjiw bei Neuschnee
und 4 Grad minus in seiner ganzen Schönheit. Wieder füllt sich der
Sportplatz, mit SportlerInnen und HundebesitzerInnen. Und wieder versuchen
die BewohnerInnen, so viel Normalität wie möglich zu leben. Das Leben geht
weiter.
Wenig später berichten die ukrainischen Medien von dem neuen Drohnenangriff
auf die Hauptstadt. Bürgermeister Klitschko berichtet von 10 Drohnen, die
Kyjiw angriffen. Nach Angaben von Alexej Kuleba, dem Chef der
Militärverwaltung des Gebietes Kyjiw, seien die meisten dieser Drohnen von
der Luftabwehr zerstört worden. Wenige Stunden später berichtet die
Militärverwaltung des Gebiets von 13 abgeschossenen russischen Drohnen.
## Öltanker wieder in Bewegung
Auch im westlich der Stadt gelegenen Schytomyr haben russische [1][Drohnen
iranischer Bauart zugeschlagen]. Dies berichtet der Chef der
Militärverwaltung, Witalij Bunetschko. Außerdem wurde das kürzlich befreite
Cherson am Mittwochmorgen aus der Luft angegriffen.
Erfreulich für die Ukraine ist, dass am Mittwoch 64 ukrainische Soldaten
aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause kamen. Es habe einen
Gefangenenaustausch gegeben, gab der Chef der Präsidialverwaltung, Andrij
Ermak, bekannt.
Auch beim [2][Stau der Öltanker vor dem Bosporus] hat sich etwas getan.
Tagelang durften Tanker mit russischem Öl nicht passieren. Nun teilte die
türkische Regierung mit, dass es mit der Vereinigung der Schiffsversicherer
und einer Reihe von Staaten, unter deren Flagge die Öltanker unterwegs
sind, eine Vereinbarung gegeben habe.
Ausgangspunkt der Probleme war, dass die EU [3][Sanktionen auf russisches
Öl] sowie einen Preisdeckel verhängt hatte. Allen Schiffsversicherern von
Öltankern, die sich daran nicht hielten, drohten Sanktionen. Für die Türkei
stellte sich damit die Frage, ob alle Tanker, die aus dem Schwarzen Meer
kommen, überhaupt noch versichert sind. Da ein Tankerunfall im Bosporus
katastrophale Folgen haben kann, wollte die Türkei eine zusätzliche
Garantie der Versicherungen. Dieses Problem ist nun gelöst, das sagte mit
Nachdruck auch der norwegische Schiffsversicherer Gard.
14 Dec 2022
## LINKS
[1] /Von-Russland-besetztes-Gebiet/!5902338
[2] /EU-Sanktionen-und-Oeltanker/!5902439
[3] /Neue-EU-Sanktionen-gegen-Russland/!5902070
## AUTOREN
Bernhard Clasen
Jürgen Gottschlich
## TAGS
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