# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Verdienstkreuz für Bionte… | |
> Fast 10.000 Neuinfektionen am Freitag. Söder fordert Coronastrategie mit | |
> Sicherheitspuffer. Kostenlose Coronaschnelltests im Kreis Osnabrück. | |
Bild: Özlem Türeci in einem Labor des Biotechnologie-Unternehmens | |
Biontech-Gründerpaar bekommt Bundesverdienstkreuz | |
Die Gründer des Biotech-Unternehmens und Impfstoffherstellers Biontech, | |
Özlem Türeci und Ugur Sahin, bekommen das Bundesverdienstkreuz. | |
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde dem Ehepaar am 19. März im | |
Schloss Bellevue das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der | |
Bundesrepublik Deutschland überreichen, teilte das Bundespräsidialamt am | |
Freitag mit. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nehme an der | |
Zeremonie teil. | |
Türeci und Sahin „verbinden medizinische Grundlagenforschung mit deren | |
Übersetzung in eine praktische Nutzung“, erklärte das Präsidialamt. „Dank | |
ihrer weltweit anerkannten Kompetenz im Bereich der mRNA-Technologien und | |
ihres unermüdlichen Einsatzes gelang ihnen innerhalb kürzester Zeit die | |
Entwicklung und Zulassung eines Impfstoffes gegen Covid-19. Sie haben damit | |
einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Coronapandemie geleistet.“ | |
(afp) | |
Spahn und Wieler werben für AstraZeneca-Impfstoff | |
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn appelliert daran, den Impfstoff des | |
britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca zu nutzen. Der Impfstoff sei | |
sicher und schütze, sagt Spahn in Berlin. Es gebe auch „hinreichend viele“ | |
Menschen, die das Impfangebot mit dem Vakzin annehmen würden. Auch | |
RKI-Präsident Lothar Wieler nennt das AstraZeneca-Mittel „sehr, sehr | |
wirksam“. Das Angebot nicht anzunehmen, sei „fachlich, sachlich nicht | |
gerechtfertigt“, sagt Wieler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit | |
Spahn. (rtr) | |
Kurzarbeit erhöht Druck auf Nachtragsetat im Bund | |
Auf Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) steigt der finanzielle Druck für | |
einen Nachtragshaushalt für 2021. Die mit dem Lockdown verbundene | |
Kurzarbeit wird den Bundeshaushalt in diesem Jahr weitaus stärker belasten | |
als geplant. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) veranschlagt dafür nun | |
weitere 6,3 Milliarden Euro, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Die nun | |
vorgesehenen Gesamtausgaben von etwa zwölf Milliarden Euro sind doppelt so | |
hoch wie bisher geplant. Die Mehrausgaben für coronabedingte Kurzarbeit | |
übernimmt laut einer Vereinbarung vom vorigen Jahr der Bund. Im Bundesetat | |
sind zwar Milliardenreserven vorgesehen für die Pandemie-Bewältigung. | |
Aufgrund hoher Kosten etwa für Impfungen, Tests und Wirtschaftshilfen ist | |
aber bereits ein Nachtragsetat in der Diskussion. | |
Die Planung der BA im vorigen Herbst war von rund 700.000 Kurzarbeitern im | |
Jahresschnitt ausgegangen. Nun liegt die Schätzung dem Sprecher zufolge | |
aufgrund des Lockdowns bei 1,1 Millionen. Insgesamt plant die BA für | |
Kurzarbeit und die Erstattung der Sozialbeiträge an die Arbeitgeber nun | |
rund zwölf Milliarden Euro ein. Die bisher vorgesehenen Mittel dürften Ende | |
März aufgebraucht sein: Seit Jahresanfang gab die Behörde bereits 3,7 | |
Milliarden Euro für Kurzarbeit aus, davon 2,2 Milliarden Euro für | |
Kurzarbeitergeld und rund 1,5 Milliarden Euro für die Erstattung der | |
Sozialbeiträge. (rtr) | |
Söder fordert Coronastrategie mit Sicherheitspuffer | |
Die künftige Coronastrategie von Bund und Ländern muss nach Ansicht von | |
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch einen Sicherheitspuffer für | |
Virusvarianten beinhalten. „Wir dürfen nicht die Nerven verlieren. | |
Wir brauchen ein nachvollziehbares Konzept, das sowohl bei besser werdenden | |
Inzidenzen Öffnungen vorsieht, aber auch die Möglichkeit der Sicherheit | |
bietet, wenn es schlechter wird“, sagte der CSU-Chef am Freitag der | |
Deutschen Presse-Agentur in München. Am nächsten Mittwoch (3. März) will | |
die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) | |
über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten. | |
„Die Beschlüsse der MPK dürfen keine Einbahnstraße nur für Öffnungen sei… | |
sondern sie müssen auch einen Sicherheitspuffer für den Fall haben, dass es | |
durch die Mutationen schlechter werden wird“, betonte Söder. Deswegen dürfe | |
es keine überstürzte Hektik beim Tempo der Öffnungen geben, diese müssten | |
„in vernünftigen und belastbaren Schritten“ erfolgen. | |
„Wir dürfen jetzt keine unüberlegten Experimente machen, sondern brauchen | |
kluge Schritte. Natürlich sind regionale Öffnungsmodelle sinnvoll. Aber ich | |
bin sehr zurückhaltend und skeptisch, jetzt einfach alles den Ländern | |
freizugeben“, sagte Söder. | |
Bund und Länder müssten weiter an einer gemeinsamen Grundphilosophie | |
festhalten. „Denn eines ist klar, es kann schnell gehen. Heute alles gut, | |
morgen ist man Hotspot.“ Corona bleibe weiter gefährlich, daher dürfe | |
niemand in eine Öffnungshektik verfallen. „Wir müssen weiter Schritt für | |
Schritt vernünftig agieren. Öffnen ja, aber mit Vernunft.“ | |
Zudem forderte Söder auch für Deutschland ein Schnelltestkonzept, „das | |
langfristig trägt und in der Praxis umsetzbar ist. Dabei ist entscheidend | |
zu klären, wie viele Schnelltests in kürzester Zeit für Deutschland | |
mobilisierbar sind“, sagte er. Ferner brauche es zeitnah eine | |
Schnelltest-App, mit der geklärt werden könne, wie ein selbst | |
durchgeführter Schnelltest für das Gesundheitsamt eine nachprüfbare | |
Grundlage sein könne. (dpa) | |
Kostenlose Coronaschnelltests im Kreis Osnabrück | |
Der Landkreis Osnabrück weitet sein Angebot für kostenlose | |
Coronaschnelltests aus. Fünf Standorte sollen zu den bereits seit 20. | |
Februar betriebenen fünf dazukommen, wie ein Kreissprecher am Freitag | |
mitteilte. Ab Samstag beziehungsweise Montag können sich Menschen, die im | |
Kreis wohnen oder arbeiten, an den neuen Standorten testen lassen. | |
Die Stadt Osnabrück bietet bereits seit 15. Februar kostenlose | |
Corona-Antigen-Schnelltests an. Nach Angaben des niedersächsischen Städte- | |
und Gemeindebundes (NSGB) gab es damals keine anderen Städte oder | |
Landkreise in Niedersachsen, die kostenlose Tests in dem Umfang wie | |
Osnabrück anbieten. Ob mittlerweile weitere dazugekommen sind, war weder | |
dem NSGB noch dem Gesundheitsministerium bekannt. | |
Das Angebot im Kreis Osnabrück richte sich an Bürgerinnen und Bürger, die | |
beruflich oder ehrenamtlich viele Kontakte zu anderen Menschen haben und | |
deshalb einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt seien, hieß es in der | |
Mitteilung. Zur Zielgruppe gehören Beschäftigte in Kindertagesstätten, | |
Märkten und Geschäften, aber auch Schülerinnen und Schüler im | |
Präsenzunterricht. Interessierte können sich einmal in der Woche testen | |
lassen. (dpa/lni) | |
Studie – Biontech-Vakzin reduziert Ansteckungsrisiko | |
London, 26. Feb (Reuters) – Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer | |
reduziert einer britischen Studie zufolge bereits bei einmaliger | |
Verabreichung das Ansteckungsrisiko deutlich. Die Universität Cambridge | |
legte am Freitag eine entsprechende Untersuchung vor, die aber noch nicht | |
von anderen Wissenschaftlern unabhängig begutachtet wurde. | |
Basis waren Tausende Coronatests, die standardmäßig bei Krankenhauspersonal | |
in Cambridge durchgeführt wurden. Die Getesteten hatten keine Symptome. Die | |
einen hatten eine Dosis des Biontech/Pfizer-Vakzins gespritzt bekommen, die | |
anderen zu dem Zeitpunkt nicht. | |
Die Untersuchung ergab, dass bei den ungeimpften Krankenhausbeschäftigten | |
0,8 Prozent der Tests positiv ausfielen. Bei den Geimpften waren es dagegen | |
lediglich 0,37 Prozent, wenn die Impfung weniger als zwölf Tage her war, | |
beziehungsweise 0,2 Prozent, sofern die Impfung vor mindestens zwölf Tagen | |
erfolgte. Die Zeitspanne gilt maßgeblich dafür, dass sich die Wirkung des | |
Vakzins voll entfaltet. | |
„Das sind großartige Nachrichten“, sagte Co-Studienleiter Mike Weekes. „… | |
Pfizer-Impfstoff bietet nicht nur Schutz vor einer Sars-Cov-2-Erkrankung, | |
sondern trägt auch zur Infektionsvorbeugung bei, indem er die Möglichkeit | |
einer Übertragung des Virus auf andere Personen verringert.“ Zuletzt hatte | |
eine israelische Studie die hohe Wirksamkeit des Vakzins belegt. | |
Auch unter realen Bedingungen habe der Impfstoff eine Wirksamkeit von 94 | |
Prozent, hieß es in der im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ | |
veröffentlichten Auswertung der Daten von 1,2 Millionen Menschen. (Reuters) | |
Nach Impf-Ärger: FDP-Abgeordneter Bombis tritt zurück | |
Nach Ärger um umstrittene Corona-Impfungen tritt der | |
FDP-Landtagsagabgeordnete Ralph Bombis von seinen politischen Ämtern | |
zurück. Das hat er dem Vorstand des FDP-Kreisverbands Rhein-Erft nach | |
dpa-Informationen am Donnerstagabend mitgeteilt. | |
Vor gut einer Woche war bekannt geworden, dass der 49-jährige Bombis und | |
seine Frau bereits gegen das Coronavirus geimpft worden waren. Bombis | |
leitet drei Senioren- und Pflegeheime. Am Donnerstag habe er nun erfahren, | |
dass Impfreste aus seinen Einrichtungen auch an Personen aus seinem engen | |
persönlichen Umfeld verimpft worden seien, schrieb Bombis an den Vorstand. | |
„Dieser neue Sachverhalt ist – unabhängig von einer rechtlichen Bewertung, | |
die von anderen vorzunehmen ist – politisch von mir zu verantworten“, hieß | |
es in der Erklärung des Abgeordneten aus Erftstadt, aus der am Freitag | |
mehrere Medien zitierten. „Ich bitte noch einmal bei allen, die ich durch | |
mein Verhalten verletzt habe, um Entschuldigung. Es tut mir aufrichtig | |
leid“, schrieb Bombis. | |
Er lege mit sofortiger Wirkung seine Ämter als Kreisvorsitzender, als | |
Mitglied des FDP-Landesvorstands sowie als Bezirksvorstand der FDP Köln | |
nieder. Bei der nächsten Landtagswahl werde er nicht mehr kandidieren. Eine | |
Anfrage der dpa ließ Bombis am Freitag zunächst unbeantwortet. | |
Seine eigene Impfung hatte er auf Twitter damit begründet, dass er | |
regelmäßig in den Pflegeeinrichtungen sei und Bewohner und Mitarbeiter, mit | |
denen er in Kontakt komme, schützen wollte. (dpa/lnw) | |
In Österreich sind Coronavarianten auf dem Vormarsch | |
In Österreich ist laut Gesundheitsministerium inzwischen etwas mehr als | |
Hälfte aller Neuinfektionen auf eine der grassierenden Coronavarianten | |
zurückzuführen. „Die Mutationen, da sie stärker sind, scheinen sich sehr | |
schnell durchzusetzen“, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) | |
am Freitag. | |
Österreich sei das einzige Land in Europa, das alle positiven | |
PCR-Testergebnisse auf etwaige Virusvarianten überprüfe. Als Erfolg wertete | |
der Minister, dass die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen kurz vor | |
dem Abschluss stünden. Dadurch seien weniger schwere Krankheitsverläufe zu | |
befürchten. | |
Österreich sieht sich obendrein neben der Slowakei als das Land in Europa, | |
das am meisten testet. Binnen 24 Stunden wurden laut Anschober zuletzt 223 | |
000 Antigen-Schnelltests und PCR-Tests gemacht. Die Zahl der täglichen | |
Neuinfektionen war nach deutlichem Anstieg zuletzt auf 2093 gefallen. Die | |
7-Tage-Inzidenz liegt bei rund 145 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner | |
binnen einer Woche. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Wert derzeit | |
bei rund 63. | |
Am Montag will die österreichische Regierung entscheiden, ob nach dem | |
Handel und den körpernahen Dienstleistungen in den nächsten Wochen auch die | |
Hotels und die Gastronomie wieder öffnen dürfen. In diesem Fall wären | |
negative Coronatests eine Voraussetzung für den Lokalbesuch. | |
Die mit Experten auch aus Bund und Ländern besetzte Corona-Ampel-Kommission | |
empfiehlt in ihrem jüngsten Bericht, bereits umgesetzte Lockerungsschritte | |
ab einer österreichweiten 7-Tage-Inzidenz von mehr als 200 zu überprüfen | |
und gegebenenfalls zurückzunehmen. „Die erneute Schließung von | |
Bildungseinrichtungen sollte nur als Ultima Ratio in Betracht gezogen | |
werden“, so die Kommission. | |
Laut vorläufiger Statistik hat die Pandemie in Österreich die Sterblichkeit | |
deutlich steigen lassen. 2020 starben 9 Prozent mehr Menschen als 2019. | |
(dpa) | |
Spahn: „Größtmögliche Umsicht und Vorsicht“ geboten | |
In der Diskussion über Lockerungen der strengen staatlichen Beschränkungen | |
in der Coronapandemie hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor | |
übereilten Entscheidungen gewarnt. „Ich empfehle uns allen größtmögliche | |
Umsicht und Vorsicht“, sagte der CDU-Politiker am Freitag vor Journalisten | |
in Berlin. | |
Er verwies darauf, dass der von Bund und Ländern angestrebte Wert von 35 | |
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern und Woche vielerorts noch nicht | |
erreicht sei – und für viele Bundesländer derzeit auch nicht erreichbar | |
sei. | |
Spahn sagte, er wisse um die Ermüdung der Bürger nach dem wochenlangen | |
Lockdown, ebenso um die Belastungen. Viele seien genervt. „Aber es nützt ja | |
alles nichts. Das Virus ist da, und wir müssen damit umgehen“, sagte er. | |
Spahn sagte, mit den nun in den meisten Ländern wieder teilweise geöffneten | |
Schulen und Kitas werden täglich Millionen Menschen in Bewegung gesetzt. | |
Dies sei richtig, schaffe aber auch neue Ansteckungsrisiken. Aus seiner | |
Sicht gelte es, nun erst einmal zu schauen, wie sich dies auf die | |
Infektionszahlen auswirke. | |
Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuletzt Hoffnungen auf sehr | |
schnelle und umfassende Lockerungen der strengen Kontaktbeschränkungen | |
gedämpft. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte ebenfalls vor | |
„Öffnungshektik“. | |
Der Druck aus der Wirtschaft ist aber groß: Unter anderem der Handel | |
fordert, die Wiedereröffnung der Innenstädte nicht von dem angestrebten | |
Wert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern und Woche abhängig zu | |
machen. Mehrere Bundesländer haben bereits für Anfang kommende Woche über | |
Friseurläden hinaus die Öffnung etwa von Gartenmärkten und Blumenläden | |
angekündigt. (dpa) | |
Serbien verschärft Coronamaßnahmen fürs Wochenende | |
Angesichts steigender Infektionszahlen verschärft Serbien die Maßnahmen | |
gegen die Coronapandemie. Am kommenden Samstag und Sonntag dürfen | |
Gaststätten und Einkaufszentren nur bis 14.00 Uhr geöffnet sein. Das | |
beschloss der Krisenstab der Regierung am Freitag in Belgrad. An | |
Tankstellen darf an den beiden Tagen nach 14.00 Uhr nur getankt werden. Am | |
kommenden Montag will der Krisenstab erneut über die Maßnahmen beraten. | |
Seit mehreren Monaten dürfen Gaststätten in Serbien ihre Gäste bis 20.00 | |
Uhr bedienen. In den letzten Wochen sind jedoch die Infektionszahlen | |
deutlich gestiegen. Am Donnerstag waren in dem Balkanland 3588 neue Fälle | |
verzeichnet worden. In der Vorwoche waren es am selben Wochentag 2467 | |
gewesen. Seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr starben in dem | |
Sieben-Millionen-Einwohner-Land 4398 Menschen an den Folgen einer | |
Corona-Infektion. (dpa) | |
Tui-Chef: Sommerreisen mit Impfpass und Schnelltests | |
Die Vorbereitungen für Sommerurlaub unter Coronabedingungen sind nach | |
Einschätzung des Tourismuskonzerns Tui auf einem guten Weg. „Reisen in | |
Europa wird im Sommer 2021 möglich sein – sicher und verantwortungsvoll“, | |
gab sich Tui-Chef Fritz Joussen am Freitag optimistisch. | |
Insbesondere ein europaweiter Impfnachweis und Schnelltests könnten dabei | |
helfen. „Mit einem EU-einheitlichen Nachweis kann die Politik jetzt eine | |
wichtige Basis für das Reisen im Sommer schaffen“, sagte Joussen. Die | |
Schnelltests seien ein zweiter Baustein, solange nicht alle geimpft sind. | |
Am Donnerstag hatte der EU-Gipfel über die Einführung eines EU-Impfpasses | |
für Reisen in Europa verhandelt. EU-Ratschef Charles Michel sagte, die 27 | |
Staaten näherten sich in ihren Vorstellungen immer weiter an. Welche Rechte | |
an das gemeinsame Dokument geknüpft sind, werde jedes Land für sich | |
entscheiden können. Die technische Entwicklung soll aber noch rund drei | |
Monate dauern. | |
Tui erklärte, der Konzern sei mit Blick auf die Sommersaison in enger | |
Abstimmung mit den Urlaubsländern Spanien, Griechenland und Zypern. In den | |
nächsten Wochen sollten die Gespräche auf weitere Länder am Mittelmeer | |
ausgeweitet werden. Angesichts der Vorbereitung möglicher Lockerungen der | |
Coronaregeln in Großbritannien, aber auch in Deutschland nehme die | |
Nachfrage bereits zu. Aus dem Interesse am Urlaub würden wieder „Buchungen | |
und Umsatz“, erklärte Joussen. | |
Die Coronakrise hat Tui schwer getroffen. Seit dem Frühjahr 2020 hat der | |
deutsche Staat den Konzern mit mehreren Milliardenhilfen vor dem | |
wirtschaftlichen Untergang bewahrt. (dpa) | |
Schnellere Corona-Impfungen in Härtefällen möglich | |
Menschen mit Vorerkrankungen und einem besonders hohem Gesundheitsrisiko | |
können in Einzelfällen bevorzugt in den Impfzentren in Nordrhein-Westfalen | |
geimpft werden. Das sei aber nur aufgrund von Einzelfallentscheidungen | |
möglich, teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Freitag mit. | |
Voraussetzungen sind ein aktuelles Attest vom Arzt und ein Antrag. „Es gibt | |
Menschen mit Vorerkrankungen, die sich in der Liste der | |
Corona-Impfverordnung nicht wiederfinden“, sagte NRW-Gesundheitsminister | |
Karl-Josef Laumann (CDU). Jetzt sei „ein im Grundsatz pragmatisches | |
Verfahren“ geschaffen worden, das den Betroffenen „bestmöglich | |
weiterhelfen“ solle. In Frage kämen zum Beispiel Personen, denen eine | |
Chemotherapie bevorstehe. Zuerst hatte der WDR berichtet. | |
Das Attest darf nicht vor dem 8. Februar datiert sein. Dann muss man einen | |
Antrag auf vorgezogene Impfung inklusive Attest beim Kreis oder der | |
kreisfreien Stadt stellen, wo man gemeldet ist. Bestehen Zweifel an der | |
ärztlichen Beurteilung, kann die zuständige Behörde laut Ministerium den | |
Antrag zur Prüfung an die Deutsche Rentenversicherung weiterleiten. Das | |
Ergebnis der Prüfungen werde dem Antragsteller „zeitnah mitgeteilt“, hieß | |
es. Ist es positiv, wird ein Impftermin im jeweiligen Impfzentrum | |
vereinbart. | |
Ausgenommen von dem Verfahren seien chronisch Kranke, die in der | |
Corona-Impfverordnung des Bundes bereits genannt werden. Diese Menschen | |
müssen laut Ministerium „keinen Antrag auf Einzelfallentscheidung“ stellen | |
und erhalten ein gesondertes Impfangebot im März. | |
Zu dieser Gruppe zählen etwa Menschen nach einer Organtransplantation sowie | |
mit einer Demenz, geistigen Behinderung oder einer schweren psychiatrischen | |
Erkrankung. Auch Personen mit chronischer Nierenerkrankung oder Asthma, mit | |
HIV-Infektion oder Autoimmunerkrankungen gehören nicht zu den Einzelfällen. | |
(dpa/lnw) | |
Niedersachsen prüft längere Quarantäne wegen Mutation | |
Weil die ansteckendere britische Mutation des Coronavirus in Niedersachsen | |
rasant um sich greift, prüft das Land ein Verschärfen der | |
Quarantäne-Regeln. Infizierte und enge Kontaktpersonen müssten dann statt | |
zwei künftig drei Wochen in Quarantäne, sagte ein | |
Sozialministeriumssprecher am Freitag in Hannover. | |
Die Zahl nachgewiesener Neuinfektionen mit der britischen Variante | |
verdoppele sich wöchentlich in Niedersachsen, über verlässliche Zahlen, | |
welchen Anteil die Variante an den Infektionen hat, verfügt das Land noch | |
immer nicht. In der Region Hannover etwa liegt sie bereits bei 50 Prozent. | |
Bereits jetzt könnten Landkreise selber eine längere Quarantäne | |
vorschreiben, wie dies der Kreis Leer entschied, sagte der Sprecher. Der | |
Hintergrund sei, dass mit der britischen Variante infizierte Menschen | |
länger als zwei Wochen ansteckend blieben. Ab wann verschärfte | |
Quarantäne-Regeln, die sich dann auch auf aus dem Ausland einreisende | |
Menschen beziehen könnten, in Niedersachsen möglicherweise eingeführt | |
werden, konnte der Sprecher noch nicht sagen. (dpa/lni) | |
„Corona-Einmalzahlung für Hartz IV nicht ausreichend“ | |
Die geplante Einmalzahlung von 150 Euro für Hartz-IV-Bezieher zum Ausgleich | |
von zusätzlichen Kosten in der Coronapandemie wird von vielen Menschen als | |
zu niedrig eingeschätzt. In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage im | |
Auftrag des Paritätischen Gesamtverbands nannten 54 Prozent der Teilnehmer | |
diese Höhe unzureichend. 68 Prozent vertraten die Ansicht, dass Menschen | |
mit geringen Einkommen in der Coronakrise bisher insgesamt von der | |
Bundesregierung nicht ausreichend unterstützt werden. | |
Der Bundestag stimmt am Freitagmittag über das Vorhaben der Regierung ab, | |
Bezieherinnen und Beziehern von Grundsicherungsleistungen wie Hartz IV eine | |
Einmalzahlung von 150 Euro zu zahlen. Sie soll Pandemie-bedingte | |
Zusatzkosten, etwa für Hygieneprodukte, zumindest teilweise ausgleichen. | |
In der Erhebung ließ der Paritätische auch abfragen, wie viel Geld nach | |
Ansicht der Teilnehmer ein alleinstehender Erwachsener im Monat benötigt, | |
um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. 62 Prozent nannten demnach eine | |
Summe von mehr als 446 Euro – dies ist der aktuelle Regelsatz in der | |
Grundsicherung. Im Durchschnitt wurde das nötige Budget auf 573 Euro | |
geschätzt. | |
Für die Erhebung hatte das Meinungsforschungsunternehmen Forsa vom 12. bis | |
18. Februar 1003 Menschen im Alter von über 18 Jahren befragt. (dpa) | |
RKI: Selbsttests sind keine Wunderwaffe | |
Das Robert Koch-Institut hat vor einer Überschätzung von Selbsttests in der | |
Pandemie-Bekämpfung gewarnt. „Selbsttests sind keine Wunderwaffe“, sagte | |
RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag. Die Erwartung, dass man sich für | |
bestimmte Situationen „freitesten“ könne, sei nicht hundertprozentig zu | |
erfüllen. | |
Ein negatives Ergebnis sei eine Momentaufnahme und schließe eine Infektion | |
nicht aus. „Man kann trotzdem infiziert sein und andere anstecken“, betonte | |
er. Deshalb sei es wichtig, sich und andere auch weiter durch | |
Abstandhalten, Maskentragen, Hygiene und Lüften zu schützen. | |
Schnelltests seien aber ein Werkzeug bei der Eindämmung der Pandemie, sagte | |
Wieler. Positiv sei, dass sie mehr Infektionen aufdecken würden. „Das | |
mächtigste Werkzeug neben uns selbst sind die Impfungen“, sagte Wieler. Sie | |
seien der direkte, gemeinsame Weg aus der Pandemie. (dpa) | |
Spahn: „Noch liegt zu viel Impfstoff im Kühlschrank | |
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Länder dazu angehalten, ihre | |
Kapazitäten für die Corona-Impfungen zügig aufzustocken. „Noch liegt zu | |
viel Impfstoff im Kühlschrank“, sagte der CDU-Politiker am Freitag vor | |
Journalisten in Berlin. Nach seinen Worten werden bis Ende kommender Woche | |
schon rund elf Millionen Impfdosen an die Länder ausgeliefert worden sein. | |
Schon jetzt seien rund 5,7 Millionen Impfungen verabreicht worden. | |
Spahn sagte, inzwischen hätten fast alle Bewohner von Pflegeheimen ein | |
Impf-Angebot bekommen. Blicke man auf die Infektionszahlen in der | |
Altersgruppe der Hochbetagten, gehe die Strategie auf, die besonders | |
Verwundbaren zuerst zu impfen. Dies dauere, rette aber Leben. Grundsätzlich | |
gelte: „Impfen ebnet den Weg aus der Pandemie, es wird aber gleichwohl kein | |
Spaziergang.“ | |
Nach den Worten des Ministers sollen so bald wie möglich auch Arztpraxen in | |
die Impfungen einbezogen werden. Dazu liefen Gespräche mit Großhändlern, | |
Ärzten und Apotheken, etwa über Logistik und die Vergütung, sagte Spahn. | |
Zu den neuen Coronaselbsttests, die bald überall im Handel erhältlich sein | |
sollen, sagte Spahn, diese könnten dem Einzelnen „mehr Trittsicherheit“ | |
geben. Er erwarte, dass sie Teil des Alltags und zur Routine werden – etwa | |
vor Besuchen in Restaurants oder bei Konzerten. Die PCR-Tests, also | |
Labortests, blieben aber „der Goldstandard“. | |
Mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch über mögliche | |
Öffnungsschritte sagte Spahn, „Vorsicht, Impfen, Testen“ seien wichtig auf | |
diesem Weg. | |
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuletzt aber Hoffnungen auf sehr | |
schnelle und umfassende Lockerungen der strengen Kontaktbeschränkungen | |
gedämpft. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte vor | |
„Öffnungshektik“. | |
Der Druck aus der Wirtschaft ist aber groß: Unter anderem der Handel | |
fordert, die Wiedereröffnung der Innenstädte nicht von dem angestrebten | |
Wert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern und Woche abhängig zu | |
machen. Mehrere Bundesländer haben bereits für Anfang kommende Woche über | |
Friseurläden hinaus die Öffnung etwa von Gartenmärkten und Blumenläden | |
angekündigt. (dpa) | |
Maskenpflicht am Rheinufer auch für Jogger | |
Das „Verweil-Verbot“ und die verschärfte Maskenpflicht in der Düsseldorfer | |
Altstadt und am Rheinufer hat auch Folgen für Jogger: Sie müssen dort am | |
Wochenende Maske tragen. Das gehe aus der entsprechenden Allgemeinverfügung | |
hervor, sagte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur. | |
Die Promenade am rechten Rheinufer ist eine beliebte Strecke für Jogger und | |
Radfahrer in der Landeshauptstadt. Während man auf dem Rad laut Stadt keine | |
Maske tragen muss, gelte das „für Jogger allerdings wohl“, so der Sprecher. | |
Die verschärfte Maskenpflicht startet am Freitag um 15.00 Uhr und geht bis | |
in die Nacht. Am Samstag und Sonntag gilt das Gebot jeweils von 10.00 Uhr | |
bis 1.00 Uhr nachts. | |
Parallel hat die Stadt ein „Verweil-Verbot“ verhängt, nach dem man in dem | |
Bereich und in den besagten Zeiten nicht länger stehen, sitzen oder sich | |
auf eine Wiese legen darf. Gegen diese Verfügung, die mit den Masken nichts | |
zu tun hat, liegt am Düsseldorfer Verwaltungsgericht bereits ein Eilantrag | |
einer Privatperson vor. (dpa/lnw) | |
Spahn: Impfstrategie geht bei Hochaltrigen auf | |
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Erfolge der | |
Corona-Impfstrategie in Deutschland bei den Hochaltrigen. Anfang Februar | |
habe die Inzidenz in der Altersgruppe ab 80 Jahren noch bei 200 gelegen, | |
inzwischen liege sie bei 70, sagte er am Freitag in Berlin. Das | |
überproportionale Infektionsgeschehen, das dort lange zu beobachten war, | |
nähere sich dem Schnitt insgesamt an. | |
Es sei richtig gewesen, diejenigen, die von schweren Krankheitsverläufen | |
besonders bedroht sind, zuerst zu impfen. „Das Risiko, an Corona zu | |
erkranken, hat sich für unsere höchstbetagten Bürgerinnen und Bürger | |
deutlich reduziert“, sagte Spahn. | |
Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, hob die | |
gesunkene Fallzahl bei Hochaltrigen hervor. Das sei wahrscheinlich ein | |
Effekt der Impfungen, sagte er. Die Inzidenz gibt die Zahl der | |
Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an. | |
Spahn zufolge haben inzwischen fast alle Bewohner von Alten- und | |
Pflegeheimen in Deutschland ein erstes Impfangebot erhalten, viele seien | |
auch bereits zum zweiten Mal geimpft. Mehr als 40 Prozent der bislang | |
eingesetzten Impfdosen seien Über-80-Jährigen verabreicht worden. | |
Insgesamt wurden den Angaben zufolge bis Donnerstag 5,7 Millionen Dosen | |
verimpft. 4,5 Prozent der Bevölkerung seien einmal, rund zwei Prozent | |
bereits zum zweiten Mal geimpft worden. Für die volle Wirksamkeit müssen | |
bei allen bislang zugelassenen Impfstoffen zwei Dosen verabreicht werden. | |
(AFP) | |
RKI-Chef warnt vor dritter Coronawelle | |
Wenige Tage vor der nächsten Bund-Länder-Runde zur Coronapolitik hat der | |
Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, große Vorsicht | |
bei möglichen Öffnungsschritten angemahnt. Die Bürgerinnen und Bürger | |
müssten im Umgang mit der Pandemie „weiter wachsam“ sein, „ansonsten | |
steuern wir in eine weitere, in eine dritte Welle hinein“, sagte Wieler. | |
Bei den Infektionszahlen gebe es derzeit eine Stagnation, sie sänken nicht | |
weiter, sagte er. „Wir alle wollen unseren Alltag zurück“, sagte Wieler. | |
„Das erreichen wir nur, wenn wir die Fallzahlen dauerhaft senken.“ | |
Der RKI-Präsident verwies darauf, dass es Hinweise auf erste messbare | |
Positiv-Effekte der Impfkampagne gebe. Die Fallzahlen in der | |
Bevölkerungsgruppe der über 80-Jährigen nehme ab, sagte Wieler. „Das ist | |
wahrscheinlich schon ein Effekt der Impfungen.“ | |
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies in der gemeinsamen | |
Pressekonferenz auf diese Entwicklung hin. In manchen Bundesländern sei | |
bereits die Mehrheit der über 80-Jährigen geimpft, sagte er. Die Inzidenz | |
in dieser Gruppe sei von fast 200 Fällen pro 100.000 Menschen binnen sieben | |
Tagen im Februar auf nun 70 gesunken. | |
Dies zeige, dass die Strategie zur Priorisierung der älteren Bürgerinnen | |
und Bürger bei den Impfungen aufgehe, sagte der Minister. „Das dauert | |
länger zu Beginn, aber es rettet Leben.“ | |
Auch Spahn warnte vor zu großen Hoffnungen auf Lockerungen bei den | |
Bund-Länder-Gesprächen kommenden Mittwoch. Zwar gebe es „ein Bedürfnis“ | |
nach Schritten aus dem Lockdown, sagte er. Dabei müsse aber „behutsam“ | |
vorgegangen werden – und es bedürfe einer umfassenden Strategie: „Vorsicht, | |
Impfen, Testen sind drei wichtige Bestandteile für unseren Weg.“ (AFP) | |
EU-Politiker fordert Einreise-Stopp aus Mutationsgebieten | |
Der Vorsitzende der Christdemokraten im Europäischen Parlament, Manfred | |
Weber, hat einen schnellstmöglichen Stopp der Einreisen aus | |
Coronamutationsgebieten in den EU-Schengen-Raum verlangt. „Wir brauchen im | |
Schengenraum unbedingt schnellstmöglich gemeinsame Standards, dass wir | |
Hochrisikogebiete auf der Welt isolieren und die Einreise verhindern in der | |
jetzigen Übergangszeit, wo die Mutanten eben die große Sorge sind“, sagte | |
Weber am Freitag im Bayerischen Rundfunk. Dies sei die Aufgabe der | |
Innenminister. | |
„Das haben die Innenminister Europas leider bisher nicht geschafft und das | |
wäre die prioritäre Aufgabe, das wäre die erste, die wir klären müssen.“ | |
Weiter merkte der CSU-Politiker kritisch an: „Man muss sich schon die Frage | |
stellen, warum es der EU im Schengenraum nicht gelungen ist, die Mutanten | |
von uns fern zu halten. Es gibt keinen gemeinsamen Standard in der EU. Man | |
kann über Madrid einreisen und dann nach München weiterfahren.“ | |
Im Schengen-Raum haben 26 europäische Länder ihre Binnengrenzen für den | |
freien und uneingeschränkten Personenverkehr abgeschafft, so dass dort in | |
der Regel keine Personenkontrollen mehr stattfinden. | |
Verständnis äußerte Weber für innereuropäische Grenzschließungen angesich… | |
hoher Infektionszahlen, beispielsweise an der deutsch-tschechischen Grenze. | |
Hier gehe es nicht um das Ob, sondern wie die Grenzschließungen umgesetzt | |
würden. „Wir haben auf der tschechischen Seite sehr hohe Werte, wir haben | |
einen eindeutigen Eintrag Richtung Deutschland in Sachsen und in Ostbayern. | |
Und deswegen ist es auch berechtigt, dass man die Reisen auf das Minimum | |
begrenzt.“ Dabei müsse die Grenze für die Lieferketten und die | |
Arbeitspendler offen bleiben. | |
„Wir brauchen Schengen-konforme Regelungen, und da muss jetzt in Berlin | |
auch noch mal nachgearbeitet werden“, sagte Weber dem Sender Bayern 2. Der | |
angekündigte Corona-Impfpass sei „überfällig“, damit sollte man „so sc… | |
wie möglich starten“. (dpa) | |
Hälfte aller Israelis mindestens einmal geimpft | |
Die Hälfte aller Israelis ist mindestens ein Mal gegen das Coronavirus | |
geimpft worden. Dies ging am Freitag aus Daten des israelischen | |
Gesundheitsministeriums hervor. Die Erstimpfung erhielten seit Beginn der | |
Impfkampagne kurz vor Weihnachten demnach rund 4,7 Millionen Menschen, die | |
Zweitimpfung etwa 3,3 Millionen. Nach Angaben des nationalen Statistikamtes | |
lebten im Dezember 9,294 Millionen Menschen in Israel. | |
Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu strebt die Impfung | |
von mindestens 6,2 Millionen Menschen an. Israel ist ein sehr junges Land, | |
rund 30 Prozent der Bevölkerung ist jünger als 16 Jahre alt. Diese | |
Altersgruppe kann bisher noch nicht geimpft werden. | |
Trotz der Impfbemühungen lag die Zahl der Neuinfektionen zuletzt weiter auf | |
hohem Niveau. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden binnen 24 | |
Stunden 3782 neue Fälle registriert. Deutschland hat etwa neun Mal so viele | |
Einwohner. Hier wurden zuletzt 9997 Neuinfektionen gemeldet. In Deutschland | |
erhielten bislang etwa 3,8 Millionen Menschen eine Erst- und rund zwei | |
Millionen Menschen auch eine Zweitimpfung. (dpa) | |
Brasilien meldet mehr als 1.500 Coronatote an einem Tag | |
Brasilien hat die höchste Zahl an Coronatoten innerhalb von 24 Stunden seit | |
Beginn der Pandemie gemeldet. 1.582 Menschen starben innerhalb eines Tages | |
in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, wie brasilianische Medien am | |
Donnerstagabend unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden meldeten. | |
Insgesamt sind mehr als 250.000 Menschen in dem südamerikanischen Land an | |
den Folgen von Covid-19-gestorben. Mehr als zehn Millionen Menschen sind | |
infiziert. Damit ist Brasilien nach den USA das weltweit am stärksten von | |
der Pandemie betroffene Land. | |
Das Gesundheitswesen in ganz Brasilien ist an seiner Kapazitätsgrenze. In | |
öffentlichen Krankenhäusern seien 91 Prozent der Intensivbetten belegt, in | |
privaten Kliniken 100 Prozent, berichtet die Zeitung „Folha de São Paulo“. | |
Die Pandemie breitet sich jetzt wieder in Metropolen wie São Paulo und Rio | |
de Janeiro sowie im Süden des Landes aus. Als Grund wird die Mutation des | |
Virus genannt. | |
Während das 210-Millionen-Einwohner-Land gegen die Ausbreitung der Pandemie | |
kämpft, hat der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro dazu aufgerufen, | |
keine Masken zu tragen. Dabei zählte er in seinem wöchentlichen | |
Video-Podcast angebliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, | |
Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel und beeinträchtigte Lernfähigkeit | |
beim Masken-Tragen auf, ohne allerdings eine Quelle dafür zu nennen. Auf | |
den Negativ-Rekord an Coronatoten ging er nicht ein. Bolsonaro, der selbst | |
mit Corona infiziert war, hatte die Pandemie stets verharmlost und sich | |
auch gegen Schutzmaßnahmen ausgesprochen. | |
Mitte Januar startete in Brasilien die landesweite Impfkampagne mit dem | |
Impfstoff Coronavac des chinesischen Herstellers Sinovac, der in | |
Zusammenarbeit mit dem Institut Butantã in Brasilien hergestellt wird. | |
Inzwischen sind bereits mehr als 6,3 Millionen Menschen geimpft. Als erstes | |
wurden medizinisches Personal, ältere Menschen und Ureinwohner geimpft. | |
(epd) | |
Wegen Corona – Köln verbietet Auftritte von Straßenkünstlern | |
Köln (dpa/lnw) – In der Kölner Innenstadt dürfen ab sofort keine | |
Straßenkünstler mehr auftreten. Damit sollten Menschenansammlungen | |
verhindert werden, bei denen die Abstandsregeln zum Schutz vor der | |
Ausbreitung des Coronavirus nicht sichergestellt werden könnten, teilte die | |
Stadt Köln mit. Als Straßenkunst gälten Musik, Theater „und andere | |
Darbietungen im öffentlichen Raum“. | |
Das Verbot umfasse alle Fußgängerzonen in der City, den Rheingarten, die | |
Hohenzollernbrücke sowie den Rheinboulevard. Auftritte dort seien montags | |
bis donnerstags von 15.00 bis 22.00 Uhr und freitags bis sonntags von 10.00 | |
bis 22.00 Uhr untersagt. Mehrere Medien hatten am Freitag berichtet. | |
(dpa/lnw) | |
Vorsichtige Öffnung der Hamburger Schulen geplant | |
Tests, Wechselunterricht, Masken: Hamburgs Schulen sollen am 15. März für | |
einzelne Klassenstufen wieder vorsichtig öffnen. Voraussetzung sei | |
allerdings, dass die Infektionslage sich nicht erheblich verändere, sagte | |
Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Freitag. Dann könnten nach den Ferien | |
Grundschüler und Abschlussklassen der allgemeinbildenden und | |
berufsbildenden Schulen in halbierten Klassen im Wechselmodell tageweise in | |
der Schule lernen. | |
„Um die Sicherheit zu erhöhen, wollen wir alle Schulbeschäftigten zwei Mal | |
pro Woche kostenlos testen.“ Wenn genügend Tests zur Verfügung stehen, | |
sollen nach Angaben von Rabe auch Schüler wöchentlich getestet werden. | |
Außerdem müssen alle Masken tragen. Rabe betonte: „Die Präsenzpflicht | |
bleibt aufgehoben, niemand wird gezwungen, in die Schule zu gehen.“ | |
(dpa/lno) | |
„Ärzte ohne Grenzen“ befürchtet Coronadunkelziffern | |
Trotz steigender Coronazahlen ist nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ in | |
den meisten Ländern Afrikas noch keine einzige Impfstoff-Dosis angekommen. | |
„Südafrika hat eine sehr schwere erste und zweite Welle an Infektionen | |
erlebt“, sagte der Berliner Intensivmediziner Tankred Stöbe, der bis vor | |
kurzem im benachbarten Malawi für die Hilfsorganisation im Einsatz war, dem | |
Evangelischen Pressedienst (epd). Das habe auch in Simbabwe und Sambia | |
dramatische Auswirkungen. | |
Kleine Mengen Coronavakzine treffen erst vereinzelt in afrikanischen | |
Ländern ein, zum Beispiel aus China. Die internationale Covax-Initiative | |
für arme Länder sandte am Mittwoch ein erstes Kontingent nach Ghana. Die | |
Lage sei sehr unübersichtlich, sagte Stöbe. In den meisten Ländern wie | |
Malawi oder eSwatini sei aber noch überhaupt kein Impfstoff angekommen. In | |
ganz Afrika mit seinen 1,3 Milliarden Menschen wurden bisher 3,9 Millionen | |
Coronafälle und mehr als 100.000 Tote gemeldet – etwa so viele wie allein | |
in Frankreich (3,7 Millionen Infektionen und 85.000 Tote). | |
Auch wenn die offiziellen Infektionszahlen in Afrika im internationalen | |
Vergleich relativ niedrig seien, würden Corona-Impfstoffe dringend | |
gebraucht, sagte Stöbe. „Die Realität sieht so aus, dass die meisten | |
Menschen mit Covid-19 nicht in die Krankenhäuser kommen, sondern zu Hause | |
leiden und sterben. Sie werden eben auch nicht getestet und gezählt.“ Das | |
wahre Ausmaß der Pandemie in Afrika sei sehr viel größer als die | |
offiziellen Zahlen zeigten: „Wir haben es mit einer ganz hohen Dunkelziffer | |
zu tun.“ | |
Als großes Problem schilderte Stöbe, dass viele Menschen etwa in Malawi dem | |
Gesundheitssystem nicht trauten und Krankenhäuser mieden, auch wenn sie | |
schwer erkranken. „In einem wirtschaftlich so schwachen Land wie Malawi ist | |
die Impfung die einzig sinnvolle Hoffnung“, betonte der Notfallarzt, der | |
selbst geimpft ist und in Malawi medizinischer Koordinator des | |
Covid-19-Einsatzes von „Ärzte ohne Grenzen“ in einem Krankenhaus in | |
Blantyre war. Allerdings seien in afrikanischen Ländern auch große | |
Vorbehalte gegen Impfungen zu befürchten, weil die Bevölkerung dem | |
Gesundheitssystem vielfach misstraue. (epd) | |
Günther: Impfnachweis für Inlandsreisen vorstellbar | |
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hält es für denkbar, | |
Inlandsreisen jenen Bürgern zu ermöglichen, die ihre Corona-Impfung mit | |
einem Impfpass nachweisen können. „Ich kann mir das auf jeden Fall | |
vorstellen“, sagte der CDU-Politiker in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“ … | |
Freitag. | |
„Ich glaube ohnehin, dass Öffnungen in dem Bereich nur möglich sind, wenn | |
wir bestimmte Restriktionen machen.“ Den von der EU geplanten europäischen | |
Impfpass bezeichnete er als sinnvolles Instrument. Sobald allen Bürgern ein | |
Impfangebot gemacht worden sei, könne man mit Hilfe eines solchen Passes | |
weitere Öffnungsschritte verantworten. | |
Der Ministerpräsident sprach sich dafür aus, Lockerungen außerdem an den | |
Einsatz von Schnelltests zu knüpfen. „Wenn die Schnelltests jetzt alle | |
zugelassen werden, wenn das einfach handhabbar ist, kann das definitiv eine | |
Möglichkeit sein, um weitere Öffnungsschritte überhaupt zu ermöglichen.“ | |
Vor der nächsten Bund-Länder-Runde am Mittwoch forderte Günther, dem | |
Einzelhandel Lockerungsperspektiven zu geben, so wie verabredet. „Der | |
Einzelhandel ist der Bereich, der jetzt auch früher geöffnet werden kann.“ | |
Falls die Infektionszahlen noch nicht ganz so niedrig seien, könnten Läden | |
zwar noch nicht komplett aufmachen, zum Beispiel aber Shopping nach | |
Terminvergabe anbieten. (dpa) | |
Autoproduktion in Großbritannien eingebrochen | |
Wegen der Coronapandemie und den Folgen des Brexits ist die Autoproduktion | |
in Großbritannien auch im Januar stark zurückgegangen. Etwas mehr als 86 | |
000 Fahrzeuge bedeuteten ein Minus von 27,3 Prozent im Vergleich zum | |
Vorjahresmonat, teilte der Branchenverband SMMT am Freitag in London mit. | |
Demnach war es der schlechteste Januar seit 2009 und der 17. monatliche | |
Rückgang in Folge. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 habe die Branche | |
Verluste von 11,3 Milliarden Pfund (12,97 Mrd Euro) erlitten. | |
SMMT-Chef Mike Hawes forderte weitere finanzielle Hilfen der britischen | |
Regierung. „So schnell wie möglich müssen wir aber unsere cooronasicheren | |
Autohäuser wieder öffnen (…). Dies ist der schnellste Weg zur Erholung der | |
britischen Automobilindustrie“, betonte Hawes. | |
„Mehrere Faktoren, einschließlich der andauernden Auswirkungen der | |
Pandemie, globaler Lieferkettenprobleme, längerer Stillstände und Störungen | |
bei den neuen Handelsvereinbarungen nach dem Ende der Brexit-Übergangszeit, | |
wirkten sich auf die Produktion aus“, betonte der Verband Society of Motor | |
Manufacturers and Traders (SMMT). Immer noch gehen 80 Prozent der Fahrzeuge | |
ins Ausland, allerdings gaben die Verkäufe in fast alle wichtigen Märkte | |
deutlich nach. | |
Deutlich zugelegt hat hingegen der Anteil alternativer Antriebe. Jedes | |
vierte Auto sei batteriebetrieben, Plug-in-Hybrid mit Aufladung der | |
Batterie von außen sowie klassischer Hybrid, in denen die Batterie oder | |
etwa auch Bremskraft-Rückgewinnung den Verbrennungsmotor unterstützen. | |
(dpa) | |
Seniorenverbände fordern Rückkehr zur Normalität | |
Angesichts fortschreitender Corona-Impfungen in Pflegeeinrichtungen fordert | |
die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso), die | |
Kontaktbeschränkungen für die Bewohner möglichst schnell abzubauen. „Wenn | |
alle Impfwilligen eines Alten- und Pflegeheims ein Impfangebot erhalten | |
haben und eine Frist von zwei Wochen nach der letzten Impfung vergangen | |
ist, muss der Normal-Alltag in der Einrichtung vollumfänglich und sofort | |
garantiert werden“, erklärte der Bagso-Vorsitzende Franz Müntefering am | |
Freitag in Bonn. | |
In einem Schreiben an die Gesundheitsministerinnen und -minister fordern | |
die Seniorenverbände, dass alle Bewohner täglich Besuch empfangen können, | |
Besuche auf den Zimmern möglich sind und dass Bewohnerinnen und Bewohner | |
auch untereinander Kontakt pflegen können. Auch der Deutsche Ethikrat habe | |
empfohlen, die Sonderbelastungen für Menschen in Pflegeeinrichtungen für | |
Geimpfte schnellstmöglich aufzuheben, hieß es. | |
Um Menschen in Pflegeheimen zu schützen, die nicht geimpft werden möchten | |
oder können, sind nach Ansicht der Organisation das Tragen von FFP2-Masken | |
sowie Schnelltests für Personal und Besucherinnen und Besucher weiter | |
erforderlich. Schnelltests müssten deshalb vor Ort und kostenfrei angeboten | |
werden. (epd) | |
Hongkonger Bevölkerung erhält Sinovac-Impfungen | |
In Hongkong haben erstmals Bürgerinnen und Bürger eine Coronavirus-Impfung | |
erhalten. Das Mittel des chinesischen Herstellers Sinovac wurde am Freitag | |
in Gemeinde- und Ärztezentren verabreicht. Vergangene Woche waren eine | |
Millionen Dosen in der Sonderverwaltungszone eingetroffen. Zunächst wurden | |
Regierungschefin Carrie Lam und andere Regierungsmitglieder geimpft – mit | |
dem Ziel, öffentliches Vertrauen in den Impfstoff aufzubauen. | |
Zuerst sollen Menschen über 60 Jahre und Mitarbeiter des Gesundheitswesens | |
geimpft werden, etwa 2,4 Millionen Menschen stehen so in der ersten Reihe | |
für eine Impfung. Am Ende soll das Programm allen 7,5 Millionen Einwohnern | |
eine kostenlose Impfung anbieten. Nach Angaben der Regierung sind alle | |
Termine der ersten zwei Wochen vergeben. Weitere 200 000 Termine sollen ab | |
nächsten Montag offen für eine Buchung sein, wie der Minister für | |
öffentliche Dienste, Patrick Nip, mitteilte. | |
Eine im Januar veröffentlichte Umfrage der Universität Hongkong zeigte, | |
dass die Mehrheit der Befragten in der Stadt Bedenken wegen der Wirksamkeit | |
des chinesischen Vakzins hat. Der am Freitag geimpfte Bürger Billy Au | |
zeigte sich dagegen zuversichtlich: In China gebe es viele Menschen, die | |
chinesische Impfstoffe erhalten hätten. „Ich sehe nicht, warum ich es nicht | |
nehmen sollte.“ | |
Ein Gremium von Hongkonger Experten hat beim Sinovac-Impfstoff eine | |
Wirksamkeit von 62,3 Prozent festgestellt, sofern es in zwei Dosen im | |
Abstand von 21 Tagen eingenommen wird. Eine Studie in Israel fand heraus, | |
dass der ebenfalls in zwei Dosen verabreichte Impfstoff von Pfizer/Biontech | |
eine Wirksamkeit von 92 Prozent hat. (AP) | |
Wirtschaft dringt auf konkrete Öffnungsperspektive | |
Wirtschaftsverbände warnen Bund und Länder angesichts des wochenlangen | |
Lockdowns vor schweren wirtschaftlichen Folgen und dringen auf ein | |
konkretes Öffnungskonzept. | |
Viele Unternehmen erhofften sich Hinweise, wie die zeitliche Perspektive | |
konkreter als bisher eingeschätzt werden könne, damit mehr Planbarkeit und | |
Berechenbarkeit möglich werden, heißt es in einer vom | |
Bundeswirtschaftsministerium verfassten „Gesprächsgrundlage“ für Beratung… | |
der Wirtschaftsminister von Bund und Ländern an diesem Freitag. Das Papier | |
lag der Deutschen Presse-Agentur vor. | |
Zuvor hatten mehr als 40 Verbände Öffnungskonzepte an Wirtschaftsminister | |
Peter Altmaier (CDU) übersandt. Der wochenlange Lockdown mit der Schließung | |
etwa der Gastronomie und vieler Einzelhandelsgeschäfte war zuletzt von Bund | |
und Ländern noch einmal bis zum 7. März verlängert worden. Kanzlerin Angela | |
Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten am kommenden | |
Mittwoch darüber, wie es weitergeht. | |
In dem Papier werden wesentlicher Feststellungen und Vorschläge der | |
Verbände zusammengefasst. Die lange Dauer des derzeitigen Lockdowns habe | |
erhebliche Auswirkungen auf betroffene Unternehmen und führe teilweise zu | |
einer „drastischen Verschärfung ihrer wirtschaftlichen Lage“, heißt es: | |
„Dies führt in vielen Fällen zu einer Bedrohung ihrer wirtschaftlichen | |
Existenz und zu der Gefahr eines längerfristigen Substanzverlustes der | |
deutschen Volkswirtschaft: Arbeitsplatzverluste, Insolvenzen, weniger | |
Ausbildungsplätze, rückläufige Zahl von Neugründungen, | |
Attraktivitätsverlust vieler Innenstädte wären die Folge.“ | |
Aus diesen Gründen hielten alle beteiligten Verbände eine „klare und | |
planbare Perspektive“ für die Öffnung der geschlossenen Unternehmen für | |
notwendig. Alle Beteiligten seien sich einig, dass die Verfügbarkeit einer | |
ausreichenden Zahl von Antigen-Schnelltests beziehungsweise von Selbsttests | |
einen entscheidenden Beitrag zur Ermöglichung von Öffnungen leisten könne. | |
(dpa) | |
Borjans: So schnell wie möglich raus aus dem Lockdown | |
Der SPD-Bundesvorsitzende Norbert Walter-Borjans hat eine möglichst rasche | |
Beendigung des derzeitigen Lockdowns gefordert. Aus ihm müsse man „so | |
schnell wie möglich heraus“, sagte er am Freitag im ZDF-“Morgenmagazin“. | |
„Die Innenstädte verändern sich, wir haben drohende Insolvenzen.“ | |
Allerdings dürfe Deutschland nicht in „Hip-Hop-Geschichten“ wie andere | |
Länder verfallen, also schnelle Öffnungen und Schließungen veranlassen. | |
„Wir müssen Schritt für Schritt Orientierung geben. Wir müssen gucken, ob | |
wir von dem Inzidenzwert 35 runterkommen können“, betonte Borjans. | |
Entscheidend hierfür sei der Impffortschritt bei den gefährdeten | |
Altersgruppen. Zu dem umstrittenen Impfstoff Astrazeneca bemerkte der | |
SPD-Chef: „Astrazeneca hat eine gute Wirkung und es sollte nicht so sein, | |
dass daraus ein Ladenhüter wird.“ | |
Das Präparat hat in der Öffentlichkeit mit einem Imageproblem zu kämpfen, | |
weil es unter anderem eine etwas schwächere Wirksamkeit als andere hat und | |
in Deutschland nur für unter 65-Jährige verwendet werden kann. Dadurch ist | |
es schon zu vielen Impftermin-Absagen gekommen und das Vakzin blieb | |
mancherorts liegen. Borjans zufolge darf das in der Pandemie nicht | |
passieren. Verantwortliche sollten sicherstellen, „dass der Impfstoff auf | |
Deutsch gesagt nicht vergammelt“. | |
Daher forderte der SPD-Chef in puncto Impfreihenfolge mehr Flexibilität. | |
Zwar sollten die gefährdeten Altersgruppen zuerst geimpft werden können, | |
„aber bevor Impfstoff schlecht wird, muss er denen zur Verfügung gestellt | |
werden können, mit denen wir auch Masse erreichen können“. (dpa) | |
Corona in den USA: Rund 75 000 Neuinfektionen | |
In den USA ist die Zahl der täglich erfassten Coronaneuinfektionen im | |
Vergleich zur Vorwoche leicht gestiegen. Die Behörden meldeten am | |
Donnerstag 75 176 neue Fälle, wie aus den Daten der | |
Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Freitagmorgen (MEZ) | |
hervorging. Am Donnerstag der Vorwoche waren noch 69 266 neue Infektionen | |
gemeldet worden. Der bisherige Tagesrekord war am 2. Januar mit 299 786 | |
neuen Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden. | |
Die Zahl der täglichen Todesfälle im Zusammenhang mit einer | |
Corona-Ansteckung ging im Wochenvergleich leicht zurück. Sie lag laut JHU | |
am Donnerstag bei 2237. Am gleichen Tag der Vorwoche waren 2451 Todesfälle | |
gemeldet worden. Der bisherige Höchstwert wurde am 12. Januar mit 4407 | |
Toten verzeichnet. | |
In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 28,4 | |
Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 508 000 | |
Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem | |
anderen Land der Welt. | |
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher | |
einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde | |
CDC oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden | |
die Zahlen – unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber | |
auch die der Toten – nachträglich aktualisiert. | |
Bislang haben in den USA rund 46 Millionen Menschen die erste Impfung gegen | |
das Virus erhalten, rund 21,5 Millionen schon beide Impfdosen, wie aus | |
Daten des CDC von Donnerstagabend (20 Uhr Ortszeit) hervorgeht. Es sind | |
zwei Impfstoffe zugelassen: Biontech/Pfizer sowie das Mittel von Moderna. | |
(dpa) | |
Tempo beim Impfen ist entscheidend | |
Schnelle Fortschritte beim Impfen sind für den Virologen Christian Drosten | |
der entscheidende Faktor für den Weg raus aus der Pandemie. „Es geht auf | |
der organisatorischen Ebene, auf der logistischen Ebene jetzt um die | |
Wurst“, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité in der am | |
Freitag veröffentlichten Jubiläumssendung des „Coronavirus-Update“. Der | |
Podcast von NDR Info wurde vor einem Jahr zum ersten Mal ausgestrahlt. | |
Impfstoff werde bald in erheblichen Mengen zur Verfügung stehen. Das | |
Vertrauen in die Vakzine werde wachsen. „Ich bin mir ganz sicher, dass ganz | |
große Kreise in der Bevölkerung sich bereitwillig impfen lassen würden. Da | |
ist aber sehr viel zu organisieren“, sagte Drosten. | |
„Ich glaube, es ist ein bisschen naiv, zu denken, dass das alles so schön | |
der Reihe nach wie am Schnürchen klappt.“ Für Drosten ist klar: „Wir komm… | |
nur über diesen Weg aus der Pandemie raus.“ Entscheidend sei der | |
Zeitkorridor: „Schaffen wir das im Groben bis zum Sommer oder dauert das | |
eben doch bis zum Ende des Jahres.“ | |
Am 26. Februar 2020 ging der Podcast „Das Coronavirus-Update“ an den Start. | |
Seither wurden 77 Folgen produziert, die nach NDR-Angaben rund 86 Millionen | |
Mal abgerufen wurden. | |
Der Podcast wurde unter anderem mit zwei Grimme-Online-Awards und dem Georg | |
von Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus ausgezeichnet. Drosten | |
wechselt sich seit Herbst mit Sandra Ciesek ab, der Leiterin des Instituts | |
für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Die neuen | |
Folgen sind immer dienstags ab etwa 17 Uhr abrufbar. (dpa) | |
Spätestens ab Mai soll in Arztpraxen geimpft werden | |
Spätenstens ab Mai soll auch in den Arztpraxen der Biontech-Impfstoff gegen | |
das Coronavirus geimpft werden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) | |
erwartet „einen Impfstart für die Praxen in den nächsten sechs bis acht | |
Wochen“, wie ein KBV-Sprecher der „Rheinischen Post“ vom Freitag sagte. | |
Nach Angaben des Apothekerverbands Nordrhein stehen allein in | |
Nordrhein-Westfalen 4000 Apotheken bereit, die niedergelassenen Ärzte ab | |
Mai mit Impfstoff zu versorgen. | |
Der Chef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet in zwei | |
Monaten aufgrund der „Schwemme an Impfstoffen“ mit einer Überforderung der | |
Impfzentren. „Wir werden in zwei Monaten sehr viel mehr Impfstoff in | |
Deutschland haben, als die bisherigen Impfzentren verimpfen können“, sagte | |
er am Freitag im Interview mit den Fernsehsender RTL und ntv. | |
Er dringt daher auf Konzepte, wie etwa der Impfstoff zu den Hausarztpraxen | |
transportiert werden kann. „Das alles muss jetzt geplant werden und ich | |
sehe schon jetzt mit Grausen, wie wir dann wieder von einer Ad-Hoc-Lösung | |
in die nächste Ad-Hoc stolpern, weil es keinen präzisen Plan gibt“, sagte | |
Montgomery. (AFP) | |
Habeck fordert klare Teststrategie des Bundes | |
Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck mahnt in der Debatte über ein | |
mögliches Herunterfahren der Corona-Eindämmungsmaßnahmen zur Vorsicht. | |
In seiner Heimatstadt Flensburg mit sehr hohen Infektionszahlen sei zu | |
sehen, was die Virusmutanten anrichten könnten, sagte er der „Stuttgarter | |
Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ vom Freitag. „Deswegen dürf… | |
wir trotz aller Not dem großen Bedürfnis nach Lockerungen nicht vorschnell | |
nachgeben.“ | |
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und | |
Ministerpräsidenten der Länder wollen am kommenden Mittwoch über das | |
weitere Vorgehen in der Coronakrise beraten. Dabei soll auch die Frage | |
besprochen werden, welche Rolle Schnelltests spielen sollen. | |
Diese sollen nach dem Willen der Bundesregierung in der ersten Märzhälfte | |
überall kostenlos verfügbar gemacht werden. Seit Mittwoch sind zudem auch | |
Schnelltests für den Eigengebrauch durch Laien zugelassen. | |
„Um massenhaft Tests, auch die Selbsttests, zu produzieren, brauchen die | |
Unternehmen staatliche Abnahmegarantien“, sagte dazu Habeck. Notwendig sei | |
auch eine klare, umsetzbare Teststrategie des Bundes – „sonst geht es | |
drunter und drüber“. (AFP) | |
ZDF-Umfrage: Mehrheit für Lockerungen | |
Eine Mehrheit der Deutschen findet laut ZDF-“Politbarometer“, dass es Zeit | |
für Lockerungen bei den Coronamaßnahmen ist. Der am Freitag | |
veröffentlichten Umfrage zufolge sind 56 Prozent der Ansicht, dass es jetzt | |
zu Lockerungen kommen soll, 41 Prozent lehnen das ab. | |
Zwar halten weiterhin die meisten Befragten die geltenden Coronaregelungen | |
für gerade richtig (55 Prozent). Der Anteil derer, die diese übertrieben | |
finden, ist mit 23 Prozent jedoch deutlich gestiegen. Im Januar waren es | |
noch 14 Prozent. Nur noch 18 Prozent sind für strengere Maßnahmen. Im | |
Januar waren es 28 Prozent. | |
Eine Einschränkung machen die Befragten jedoch: Sollte es zu einer dritten | |
Welle, also zu deutlich höheren Infektionszahlen kommen, befürworten nur | |
noch 21 Prozent eine Lockerung der Coronamaßnahmen. Wenn es darum geht, für | |
welche Bereiche es als nächstes Lockerungen geben soll, haben für 40 | |
Prozent die Geschäfte oberste Priorität. 22 Prozent wollen als erstes | |
Erleichterungen bei den geltenden Kontaktbeschränkungen, 20 Prozent bei | |
Sport, Kultur und Freizeit und 15 Prozent bei den Restaurants. | |
Die Öffnung der Grundschulen und Kitas unterstützen 44 Prozent der | |
Befragten, 26 Prozent hätten sich sogar die Öffnung aller Schulen | |
gewünscht. Nur für 26 Prozent hätten die Schulen noch länger geschlossen | |
bleiben sollen. Auch dass Lehrkräfte in Grundschulen und Beschäftigte in | |
Kindertagesstätten früher als bisher geplant geimpft werden sollen, findet | |
mit 88 Prozent breite Zustimmung. | |
Mit dem Krisenmanagement von Bund und Ländern zeigen sich 52 Prozent der | |
Befragten zufrieden, 43 Prozent stellen den politischen | |
Entscheidungsträgern in Sachen Corona ein schlechtes Zeugnis aus. Für die | |
repräsentative Erhebung befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen in | |
der Zeit vom 23. bis 25. Februar zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. | |
(epd) | |
Israel: Hunderte verstoßen gegen Coronaregeln | |
Bei Feiern anlässlich des jüdischen Karnevalsfestes Purim haben in Israel | |
nach Angaben der Polizei Hunderte gegen Coronaregeln verstoßen. In | |
Jerusalem lösten Beamte eine Party mit rund 250 Teilnehmern in einem Hotel | |
auf, wie die Polizei am Freitag mitteilte. An anderen Orten der Stadt | |
wurden demnach weitere Feiern mit jeweils Dutzenden Gästen beendet. | |
Aus Sorge vor einer Zunahme von Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat die | |
Regierung anlässlich des Purim-Festes von Donnerstagabend bis Sonntagmorgen | |
nächtliche Lockdowns verhängt. Man darf sich dann nicht weiter als 1000 | |
Meter von seiner Wohnung entfernen und auch nicht andere Haushalte | |
besuchen. Partys dürfen nicht während der Lockdown-Stunden gefeiert werden. | |
Vor einem Jahr hatten sich viele Menschen in Israel auf Karnevalsfeiern | |
angesteckt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte vor dem diesjährigen | |
Fest an die Bürger appelliert, sich an die Regeln zu halten. Trotz rascher | |
Impfkampagne verharrte die Zahl der Neuinfektionen zuletzt auf einem hohen | |
Niveau. (dpa) | |
Weil: Mehr Freiheiten auch für Getestete | |
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat angeregt, in der | |
Coronapandemie nicht nur geimpften Menschen, sondern auch aktuell | |
Getesteten mehr Freiheiten zu geben. „Wir können nicht nur an die | |
einstweilen wenigen Glücklichen, die geimpft sind, denken“, sagte der | |
SPD-Politiker der „Braunschweiger Zeitung“ (Freitag). An einer solchen | |
Perspektive etwa für Gastronomen und Einzelhändler „müssen wir hart | |
arbeiten“. Es sei klar, dass man weiter Maske tragen, Abstand halten und | |
Hygienekonzepte beachten müsse. | |
Dennoch eröffne sich mit Impfen, Testen und Schutzmaßnahmen wieder deutlich | |
mehr Spielraum, sagte Weil. „Das bloße Warten auf Inzidenzwerte unter 35 | |
bringt uns nicht voran.“ Er verwies auf Schnelltests, die wesentlich | |
anwendungsfreundlicher seien. Mit Hilfe der Coronawarn-App könnten Impfung | |
und Schnelltests gebündelt und angezeigt werden. | |
„Wir wollen in Niedersachsen sehr schnell in den Schulen und Kitas mit dem | |
Testen beginnen. So können wir dann sukzessive Kitas und Schulen weiter | |
öffnen“, sagte der Politiker. „Aber wenn wir mehr testen, müssen wir uns | |
auch auf höhere Infektionszahlen einstellen. Wer mehr sucht, findet mehr.“ | |
(dpa) | |
Österreichs Kanzler für einheitliche Grenzregelungen | |
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz dringt auf eine | |
einheitliche Grenzregelung in der Europäischen Union. „Ich hoffe, dass | |
Europa bald ein einheitliches Vorgehen an den Grenzen zustande bringt“, | |
sagte er dem „Münchner Merkur“ (Freitag). „Es gibt ja auch in Deutschland | |
unterschiedlich strenge Grenzregelung, je nach Himmelsrichtung.“ | |
Es sei sinnvoll, in Pandemiezeiten „auf ein Sicherheitsnetz mit Tests, | |
Masken und anderem“ zu setzen, sagte Kurz. „Aber Maßnahmen, die dazu | |
führen, dass der Binnenmarkt gefährdet wird, Menschen nicht mehr zu ihrem | |
Arbeitsplatz kommen und Familien auseinandergerissen werden, halte ich | |
nicht für sinnvoll.“ | |
Sauer auf Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der nach der | |
Ausbreitung einer Coronamutation im österreichischen Bundesland Tirol | |
Grenzschließungen gefordert hatte, sei er nicht, versicherte Kurz. „Alle | |
Politiker sind in einer extrem herausfordernden Situation. Es wäre gut, | |
wenn wir Regelungen bekommen, die mehr Sicherheit bieten – das wollen wir | |
alle -, aber gleichzeitig nicht unnötige Bürokratie und Unverständnis bei | |
der Bevölkerung mit sich bringen.“ (dpa) | |
Ab Mai soll auch in Arztpraxen Biontech geimpft werden | |
Haus- und Fachärzte werden spätestens ab Mai Bürger auch mit | |
Biontech-Impfstoff gegen das Coronavirus impfen können. Die Kassenärztliche | |
Bundesvereinigung (KBV) erwartet „einen Impfstart für die Praxen in den | |
nächsten sechs bis acht Wochen“, wie ein KBV-Sprecher der in Düsseldorf | |
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitag) sagte. | |
Apotheken und Großhandel haben demnach ein Vertriebskonzept für den | |
empfindlichen Stoff vorgelegt. „Die 4.000 Apotheken in NRW stehen bereit, | |
die niedergelassenen Ärzte ab Mai mit Impfstoff auch von Biontech zu | |
versorgen“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der | |
Zeitung. | |
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium ist dem Bericht zufolge | |
zuversichtlich, „zeitnah ein Konzept zur Verimpfung in den Hausarztpraxen | |
vorlegen beziehungsweise einen entsprechenden Erlass dazu veröffentlichen | |
zu können“. (epd) | |
Biden feiert 50 Millionen Impfungen seit Amtsbeginn | |
US-Präsident Joe Biden hat 50 Millionen Corona-Impfungen seit seinem | |
Amtsantritt gefeiert. „Je mehr Leute wir impfen, desto schneller werden wir | |
diese Pandemie besiegen“, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. Bei | |
diesem Anlass wurden zwei Feuerwehrleute, eine Verkäuferin und eine | |
Schulrätin vor laufender Kamera geimpft, um die Sicherheit der | |
verabreichten Mittel zu demonstrieren. Erst drei Tage zuvor hatte Biden an | |
den 500 000. Todesfall mit dem Virus erinnern müssen. | |
Biden hat versprochen, in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit 100 | |
Millionen Impfungen verabreichen zu lassen. „50 Millionen Spritzen in 37 | |
Tagen. Wir sind Wochen vor dem Zeitplan“, sagte er. Bis zum späten Frühjahr | |
solle genügend Impfstoff zur Verfügung stehen, damit alle geimpft werden | |
können, die dies wünschen. | |
Die Impfkampagne in den USA läuft seit Dezember. Mehr als 45 Millionen | |
Menschen haben bislang mindestens eine Spritze erhalten, mehr als 20 | |
Millionen auch die notwendige zweite Dosis. | |
Biden kündigte ein großes Aufklärungsprogramm an, um möglichst viele Leute | |
zu einer Impfung zu bewegen. Ziel sei es, 80 Prozent der Erwachsenen zu | |
impfen, um eine Herdenimmunität zu erreichen und die Pandemie zu beenden. | |
(AP) | |
Söder warnt vor „Blindflug“ bei Lockerungen | |
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor den | |
Bund-Länder-Beratungen zur Coronapandemie am nächsten Mittwoch vor einem | |
„Blindflug“ beim Hochfahren des öffentlichen Lebens. „Wir wollen | |
schrittweise öffnen, aber mit Vernunft und Vorsicht“, sagte Söder dem | |
„RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag). „Ein Rückfall wäre der denk… | |
schlechteste Weg. Die Politik darf jetzt nicht die Nerven verlieren“, | |
warnte er. | |
Das Instrument zu Steuerung seien die Inzidenzzahlen. „Eine intelligente | |
Öffnungsmatrix sollte sich an den Zahlen von 35 und 50 Neuinfektionen pro | |
100.000 Einwohner in sieben Tagen orientieren“, sagte der CSU-Vorsitzende. | |
Diese Werte stünden aus gutem Grund fest. | |
„Die Öffnungen müssen dann nach Daten und nicht nach einem Datum erfolgen�… | |
erläuterte Söder: „Das muss verständlich und für alle nachvollziehbar | |
sein.“ Skeptisch äußerte er sich zu den in einigen Ländern erarbeiteten | |
Stufenplänen: „Bei einem Stufenplan muss man aufpassen, dass am Ende nicht | |
ein Datum alle nächsten Schritte bestimmt.“ | |
Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck sagte der „Stuttgarter Zeitung“ und | |
den „Stuttgarter Nachrichten“ (Freitag) mit Verweis auf die ansteckenderen | |
Virusmutationen, die Politik dürfe dem großen Bedürfnis nach Lockerungen | |
nicht vorschnell nachgeben. „Verstärktes Impfen und Testen könnte helfen“, | |
sagte er. Dafür seien aber zwei Dinge nötig. | |
„Um massenhaft Tests, auch die Selbsttests, zu produzieren, brauchen die | |
Unternehmen staatliche Abnahmegarantien“, sagte Habeck. Notwendig sei auch | |
eine klare, umsetzbare Teststrategie des Bundes, sonst gehe „es drunter und | |
drüber“. (epd) | |
Knapp 10.000 Coronaneuinfektionen in Deutschland | |
In Deutschland sind binnen eines Tages fast 10.000 Neuinfektionen mit dem | |
Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am | |
Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, | |
wurden 9997 neue Ansteckungsfälle registriert. Die sogenannte | |
Sieben-Tage-Inzidenz stieg erneut etwas an und liegt nun bei 62,6. Am | |
Donnerstag hatte der Wert 61,7 betragen. | |
Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit | |
Beginn der Pandemie wuchs den Angaben zufolge auf 2.424.684. Laut RKI | |
wurden ferner 394 Todesfälle im Zusammenhang mit einer | |
Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der | |
erfassten Coronatoten in Deutschland erhöhte sich damit auf 69.519. Die | |
Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI | |
mit rund 2,236 Millionen. | |
Die Sieben-Tage-Inzidenz pendelt seit mehreren Tagen um die Marke 60. | |
Während des seit Dezember andauernden harten Lockdowns war der Wert | |
wochenlang zurückgegangen, bevor er im Verlauf der vergangenen Tage wieder | |
stieg, dann erneut sank und nun den zweiten Tag in Folge wieder zunahm. | |
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen | |
pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Die Inzidenz ist ein | |
wesentlicher Maßstab bei der Verhängung oder Lockerung von | |
Coronarestriktionen. Ziel von Bund und Ländern ist es, den Wert auf unter | |
35 zu drücken. Am Mittwoch wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und | |
die Länderchefs über das weitere Vorgehen in der Coronapandemie beraten. | |
(AFP) | |
26 Feb 2021 | |
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