# taz.de -- Afrikanische Kunst: Ein ganzer Kontinent in einem Haus | |
> In Kapstadt präsentieren drei weiße Männer zeitgenössische Kunst aus | |
> Afrika. Eine große Schau, aber schwarze Besucher bleiben vorerst aus. | |
Bild: Die Installation „Iimpundulu Zonke Ziyandilandela“ (All the Lighening… | |
KAPSTADT taz | Manche preisen es schon als das MoMA Afrikas. Kapstadt, | |
zwischen Bergen und an zwei Ozeanen gelegen, hat ein neues Museum bekommen, | |
das die Kunstwelt aufhorchen lässt. Das Zeitz MOCAA (Museum of Contemporary | |
Art Africa) ist das erste, ausschließlich zeitgenössischer Kunst aus Afrika | |
gewidmete Museum auf dem Kontinent, sehr groß, fast monumental, ohne | |
monumentalistisch zu sein: ein ehemaliger Getreidespeicher im Hafengebiet, | |
Anfang der 20er Jahre erbaut, in unmittelbarer Nähe von Kapstadts größter | |
Shopping Mall, der Victoria & Albert Waterfront, gelegen. Und es sind auch | |
die Betreiber der V&A Waterfront, die das lange leer stehende Gebäude dem | |
Sammler Jochen Zeitz, seinem Chefkurator Mark Coetzee und dem Architekten | |
Thomas Heatherwick anvertrauten und den Umbau zum Museum finanzierten. | |
Es ist diese Konstellation – alle drei sind männlich, alle drei sind weiß | |
–, die in Südafrika im Vorhinein für Debatten sorgte. Wem dient dieses im | |
September eröffnete Museum? Wer besucht es? Welche Künstler zeigt es? Wer | |
sucht sie aus? Wie viel altes – koloniales – Afrika steckt in diesem | |
Museumsmodell? Findet das moderne Afrika mit seinen 54 Ländern in der | |
ganzen Vielfalt hier seinen Ort, eine kreative Plattform? Oder eifert es | |
nur Großmuseen westlichen Typs nach? | |
Die Eröffnungsausstellung – eine Gruppenshow vieler bekannter afrikanischer | |
Künstler – greift im Titel ironisch die Debatte auf. Nachdem sämtliche | |
Künstler und alle Kuratoren aufgezählt sind, heißt es da: „Es gab viele | |
Fragen rund um die Eröffnungsausstellung, und die am meisten gestellte | |
lautete: ‚Wie werde ich in diesem Museum repräsentiert sein?‘ Sehen Sie | |
selbst. All things Being Equal (Alle Dinge sind gleich).“ An Ironie und | |
Selbstbewusstsein mangelt es also nicht. | |
An einem Montag ist das Museum gut besucht, aber nicht überfüllt; es sind | |
überwiegend – weiße – Touristen gekommen. Äußerlich wirkt das Haus eher | |
unscheinbar: ein quaderförmiger Bau, dessen unterer Teil beton- und | |
sichtversiegelt ist und in der oberen Partie große, gewölbte Fenster | |
besitzt, die nachts die Lichter der Bucht von Kapstadt spiegeln. Aber das | |
Gebäude hat ein erstaunliches Innenleben: das 33 Meter hohe Atrium, das | |
Herzstück des Museums, das Architekt Thomas Heatherwick entkernen ließ und | |
damit die Eingangshalle in etwas verwandelt hat, das wie eine Höhle und | |
Kathedrale zugleich wirkt. Die Idee dafür kam ihm, als er bei der | |
Ortsbesichtigung ein altes Maiskorn fand. Dieses Korn ließ er am Computer | |
vergrößern und nahm es als Modell, das er auf die Struktur des Silos | |
übertrug. Dafür ließ er mit Spezialwerkzeugen die Betonröhren durchtrennen, | |
mal wegnehmen, mal schräg anschneiden; manche ragen nun wie Stalaktiten in | |
den Raum, es gibt ovale oder offene Rundungen, Schlitze, Schächte, gläserne | |
Aufzüge, eine Wendeltreppe und in der Mitte des Kirchenkunstschiffs eine | |
Öffnung ins Untergeschoss. Die Eingangshalle ist ein Bekenntnis zum Museum, | |
dem Ort der Kunst und zur Kunst selbst. | |
## Sieben Etagen, Skulpturengarten, Luxushotel | |
6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet das Zeitz MOCAA, das sieben | |
Etagen mit 80 Ausstellungsräumen, Zentren für Fotografie, Tanz und Film und | |
einen Skulpturengarten bespielt – die oberen Etagen sind einem Luxushotel | |
vorbehalten. Etwa die Hälfte des Museums wird wechselnde Ausstellungen | |
präsentieren, die andere Hälfte gehört – vorerst – der ständigen Sammlu… | |
von Jochen Zeitz, der auch im Namenszug des Museums firmiert. | |
Der ehemalige Puma-Manager aus Deutschland, 54, der im Jahr 2012 dort | |
ausgestiegen ist, seither eine Farm in Kenia betreibt, sammelt in großem | |
Maßstab zeitgenössische Kunst aus Afrika. Oder vielmehr er lässt sammeln: | |
Sein Berater ist der Südafrikaner Mark Coetzee, der fünfzehn Jahre für und | |
mit Zeitz herumgereist ist und Kunstwerke afrikanischer Künstler erworben | |
hat. Coetzee ist heute Direktor und Geschäftsführer des MOCAA, Zeitz sitzt | |
im Beirat. | |
Wie umfangreich die Sammlung ist, über welches Budget sie genau verfügen, | |
geben die Herren nicht preis. Als Leihgabe stehen die Werke der Sammlung | |
dem Museum für zwanzig Jahre zur Verfügung, nicht alles wird sofort | |
ausgestellt. Das Museum finanziert sich nach US-amerikanischem Vorbild | |
durch Spenden, kleine und große Sponsoren wie BMW, Eintrittsgelder und die | |
Zeitz Foundation, es erhält keine öffentlichen Mittel. Die V&A Waterfront | |
kommt für die Instandhaltung des Gebäudes auf. Die nahe Shopping Mall zieht | |
jedes Jahr über 20 Millionen Besucher an, der Anleger für die beliebte Tour | |
nach Robben Island ist gleich um die Ecke – das Museum profitiert vom | |
Touristenstrom, so wie sich die Betreiber der Waterfront umgekehrt eine | |
kulturelle Aufwertung ihres Standorts versprechen. | |
Ein gigantischer filigraner Drache aus Gummischläuchen mit bunten Bändern | |
schwebt von der Decke, reckt seine Flügel in alle Ecken und Rundungen der | |
Eingangshalle. Die Installation, die einen Xhosa-Mythos vom Blitzvogel | |
aufgreift, der die Gestalt eines verführerischen jungen Mannes annehmen | |
kann, stammt von dem Südafrikaner Nicholas Hlobo und war bereits 2011 in | |
Venedig zu sehen. | |
Neben Hlobo sind weitere südafrikanische Künstler und Künstlerinnen | |
vertreten: William Kentridge mit seiner filmisch-theatralischen Prozession | |
„More sweetly play the dance“ natürlich, die letztes Jahr in Berlin zu | |
sehen war; die Fotografin Zanele Muholi, die in ihren Bildern die | |
LGTB-Community dokumentiert; Athi Patra-Ruga mit seinen poppigen Bildern | |
und goldglitzernden Skulpturen; Mary Sibande, die mit „In the midst of | |
chaos, there is opportunity“ eine raumfüllende Figurengruppe zeigt: Frauen | |
in kolonialer Arbeitstracht oder Uniform, die altmodische Steckenpferde | |
reiten, umgeben von zähnefletschenden roten Hunden, Drachen und Geiern, in | |
der Mitte eine flammend rote Reiterin auf einem sich aufbäumenden schwarzen | |
Pferd. Im Chaos liegt auch die Chance. | |
## Ungegerbte Kuhhäute | |
Nandipha Mtambo aus Swasiland ist die Einzelausstellung „Material Value“ | |
gewidmet. Die Künstlerin ist international bekannt geworden, weil sie | |
anfangs mit ungegerbten Kuhhäuten arbeitete, damit ihren eigenen Oberkörper | |
nachformte, die Häute zu Hüllen, Kleidern erstarren ließ. An Fäden | |
befestigt hängen sie nun von der Decke – auch das eine Frauenarmee. Die | |
Künstlerin experimentiert mit natürlichen Materialien, aus denen sie | |
Skulpturen macht. In ihren Video- und Fotoarbeiten greift Mtambo andere | |
Aspekte des Rinds auf. Für eine Fotoreihe zum Stierkampf in Mozambique | |
inszeniert sie sich als Matadorin, die Schöße ihres Fracks tragen Federn | |
oder Fell, halb Mensch halb Tier, Opfer und Jägerin sind wesensverwandt. | |
Die Ausstellungsräume sind, anders als das dämmrige Atrium, weiß, kühl und | |
hell. Die Hängung ist großzügig, viele Arbeiten stammen aus dem Foto- | |
,Video- und Performancebereich, sind multimedial. Isaac Julien | |
(Großbritannien) ist dabei, Edson Chagas (Angola), Kudzanai Chiurai | |
(Zimbabwe), Rashid Johnson (USA), Thania Petersen (Südafrika), Leonce | |
Raphael Agbodjélou (Benin), Roger Ballen (USA), der sein ganzes Archiv dem | |
Museum überantwortet hat. Große Namen, bekannte Künstler des afrikanischen | |
Kontinents und der Diaspora – trotzdem ist das Zeitz MOCAA bewusst kein | |
afrikanisches und schon gar kein südafrikanisches Museum, sondern „ein | |
Museum in Afrika“, wie Chefkurator Mark Coetzee betont. „Man kann nicht den | |
ganzen Kontinent repräsentieren. Aber man kann die Diskussionen über Afrika | |
spiegeln.“ | |
Coetzee, 53, sitzt in einem Besprechungszimmer im zweiten Stock des | |
Museums. Weiche Gesichtszüge, halblanges Haar, schlabbriger Anzug, mehr | |
lässig als flott. „Heutzutage betrachten wir Kulturen globaler. Die | |
Künstler verstehen sich nicht als rein afrikanische Künstler, sie lehnen | |
dieses Label ab.“ | |
Obwohl sich viele mit Afrika auseinandersetzen. Ruga-Pathras | |
Selbstinszenierungen mit bunten Luftballons und Zebras. Mohau Modisakengs | |
schwarze Krieger mit Gewehrlauf und weißer Taube. El Anatsuis „Dissolving | |
Continents“. „Identitätspolitik spielt eine große Rolle“, bestätigt | |
Coetzee. „Die Künstler klären ihre Herkunft, ihre Identität. Weil sie lange | |
mit Zuschreibungen leben mussten. Jetzt drehen sie die Traditionen um. Nach | |
dem Motto: ‚Not about us without us‘, nicht über uns ohne uns. Jetzt | |
erzählen sie ihre Geschichte selbst.“ | |
## Das Erbe des Kolonialismus als gemeinsames Erbe | |
So verschieden diese Geschichte, ihre Herkunft, ihre Erzählung ist, gibt es | |
dennoch Gemeinsamkeiten – thematisch, stilistisch? Durchaus. „Bestimmte | |
Erfahrungen haben die Künstler gemeinsam“, sagt Coetzee und zählt auf: „D… | |
Erbe des Kolonialismus. Die Auswirkungen des Imperialismus. Die Folgen der | |
Auswanderung. Früher war die Migration eine Folge der Politik, heute ist es | |
der Klimawandel.“ | |
Coetzee stammt aus Südafrika, seine Familie lebt seit Generationen am Kap. | |
Obwohl er lange im Ausland gearbeitet hat, fühlt er sich seiner Heimat und | |
seiner Sache, der zeitgenössischen Kunst Afrikas, eng verbunden. Nun steht | |
ihm ein ganzes Museum zur Verfügung. Das ruft Kritiker auf den Plan. Der | |
südafrikanische Kunstjournalist Sean O’Toole beklagt „blinde Flecken“ in | |
der Eröffnungsschau, es fehlten relevante afrikanische Künstler. Sein | |
Kollege Matthew Blackman warnte in einem [1][O][2][ffenen Brief] vor | |
Alleinentscheidertum und einer intransparenten Ankaufspolitik, außerdem | |
wünscht er sich mehr Anstrengungen, das Museum auch „den Menschen | |
zugänglich zu machen, die es sich nicht leisten können“. | |
Denn für viele Südafrikaner ist der Eintritt von 180 Rand (etwa 12 Euro) | |
fast unerschwinglich, und der Weg in eine so hippe Bildungseinrichtung | |
könnte ihnen schwerfallen – bis 1994 war Schwarzen der Zutritt zu Museen in | |
der Regel untersagt. An Mittwochvormittagen ist der Eintritt für Inhaber | |
eines afrikanischen Passes zwar frei, allerdings müssen da viele arbeiten. | |
Nur Kinder und Jugendliche haben prinzipiell freien Eintritt. Im | |
Untergeschoss finden sich große Unterrichtsräume für Schulklassen, aber der | |
Betrieb ist noch nicht aufgenommen. Wie ernst es dem Museum ist, in | |
Südafrikas Postapartheidgesellschaft integrativ zu wirken, wird sich erst | |
noch zeigen. | |
Mark Coetzee ist sich der Herausforderung bewusst. „Die meisten hier | |
ausgestellten Künstler sind schwarz“, sagt er. Trotzdem befände sich der | |
Kunstmarkt Afrikas nach wie vor in Händen von Weißen, weiße Galeristen | |
vertreten schwarze Künstler. „Die können wir nicht ganz umgehen“, sagt er. | |
„Aber wir hoffen, dass sich das im Lauf der Zeit ändert.“ Wie er das | |
anstellen will? „Die junge Generation fördern“, sagt er. „Wir müssen den | |
Status quo ändern, indem wir junge Künstler zeigen und junge Kuratoren | |
beschäftigen.“ Das Museum punktet mit einem Extraausbildungsprogramm für | |
junge Kuratoren aus ganz Afrika. Es solle schließlich kein Ort der alten | |
weißen Männer bleiben, spottet Coetzee. Unter seinen 62 Mitarbeitern | |
befänden sich nur zwei Weiße, dafür viele Frauen. Die Direktion, die | |
Entscheider: er, Zeitz – die sind allerdings weiß und männlich. | |
## Galerien verspüren Aufbruchstimmung | |
Gleich mehrere große Galerien der Stadt befinden sich in Woodstock, einem | |
zentrumsnahen Stadtteil im Umbruch. Die meisten von ihnen sind mit | |
Künstlern im Zeitz MOCAA vertreten. Insofern darf man nicht erwarten, bei | |
ihnen auf scharfe Kritik zu stoßen. Die Goodman Gallery bereitet sich | |
gerade auf ihre nächste Kentridge-Ausstellung vor – sie hat kein Problem | |
mit dem Zeitz MOCAA. Auch Andrew da Conceicao von der Stevenson Gallery | |
sieht einen positiven Einfluss. „Es kommen mehr Leute zu uns, die sich für | |
Kunst aus Afrika interessieren.“ Die Galerie ist auf südafrikanische | |
Künstler spezialisiert. Da Conceicao beobachtet eine interessante | |
Entwicklung: „In den 1980ern war die Kunst hier sehr aktivistisch. Nach dem | |
Ende der Apartheid ging es um Identitätssuche, Identitätspolitik. | |
Inzwischen gibt es neue Stimmen. Die Künstler suchen nicht mehr ihre | |
Identität als Südafrikaner, sondern versuchen sich in Afrika oder als | |
Afrikaner neu zu definieren.“ | |
Momo heißt die einzige Galerie des Landes, die von einem schwarzen Team | |
geführt wird. Seit einigen Jahren hat sie, eigentlich in Johannesburg | |
daheim, einen Ableger in Kapstadt in einer ehemaligen Diamantenfabrik, | |
gleich neben dem muslimischen Bo-Kaap-Viertel mit seinen pastellfarbenen | |
Häusern. Igsaac Martin, 35, ist dort der Geschäftsführer. Auch er stellt | |
einen positiven Trend fest: „Es kommen mehr Touristen zu uns.“ Aber noch | |
etwas findet Martin wichtig: „Sie geben dort jungen Kuratoren eine Chance, | |
auch eigenständig tätig zu werden.“ | |
An diesem Tag schließt eine Gruppenausstellung. Ein Teil der Bilder in der | |
Fabriketage ist bereits abgehängt. Martin sitzt am Empfangstresen mitten im | |
Raum. Momo sei die einzige Galerie im Land, erklärt er, die internationale | |
Künstler einlade, in ihren Räumen in Johannesburg zu arbeiten. „Es ist | |
manchmal einfacher, jemanden hierher einzuladen, als seine Werke | |
einzuführen.“ Stolz fügt er hinzu: „Wir holen die ganze Welt, die ganze | |
Kunst zu uns nach Afrika.“ | |
Ein Motto, das auch für das Zeitz MOCAA gilt. Afrikanische Kunst wandert | |
nicht mehr in europäische Museen, sondern bleibt in Afrika und holt auch | |
die Diaspora hierher. Igsaac Martin, freundlich, offen, fast | |
enthusiastisch, plädiert dafür, dem „Zeitz Zeit zu geben“. „Aber es sol… | |
am Wochenende frei sein für Südafrikaner.“ Er kramt eine Liste mit den | |
Graduierten der örtlichen Kunsthochschule heraus – auf ihr stehen fast | |
ausschließlich Weiße. „Es ist noch immer hart, Künstler zu werden, wenn du | |
aus einer Township kommst“, sagt Martin. | |
Momo ist mit Mary Sibande im Zeitz MOCAA vertreten. Die Künstlerin aus | |
Johannesburg, Jahrgang 1982, setzt sich, vielleicht typisch für die | |
Postapartheidgeneration, mit Fragen von Geschlecht, Rasse und Klasse | |
auseinander. „Das sind die wichtigen Themen im Moment“, sagt Martin. „Alle | |
sind irgendwie geprägt und geschädigt von der Apartheid“, sagt er und | |
benutzt das treffendere englische Wort ‚brainwashed‘. „Selbst wer die | |
Apartheid nicht am eigenen Leib erlebt hat, spürt sie. Es ist schwer, | |
deiner Klasse zu entkommen.“ | |
## „Es gibt keine unpolitische Kunst in Südafrika“ | |
Mark Coetzee drückt es etwas anders aus. „Es gibt keine unpolitische Kunst | |
in Südafrika. Die Vergangenheit ist noch zu nah. Die Politisierung ihrer | |
Umgebung hat die Künstler geprägt.“ Interessanterweise hätten sie deshalb | |
einen besonders engen Bezug zur Vergangenheit. „Sie schauen zurück und | |
versuchen etwas von ihrer Kultur zu bewahren. Südafrikaner sind nicht | |
konservativ, sondern traditionsbewusst.“ Und kämpferisch: Künstlerinnen wie | |
Nandipha Mtambo, Mary Sibande oder Zanele Muholi versuchen einerseits an | |
matriarchalische Traditionen anzuknüpfen, kämpfen andererseits für Frauen- | |
und LGTB-Rechte. | |
Auf die Frage, welche Künstler oder Kunstwerke ihm besonders am Herzen | |
liegen, antwortet MOCAA-Direktor Mark Coetzee: „Ich entdecke jeden Tag | |
etwas Neues. Und das ist dann mein Favorit.“ An diesem Tag ist es die | |
Ausstellung „Material Value“ von Mtambo. Ihm sei vorher nie aufgefallen, | |
dass ihre Kuhhäute und Fellbüsten auch etwas von einer Rüstung hätten. | |
10 Jan 2018 | |
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Sabine Seifert | |
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