# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Klinik in Gaza stellt Betrieb … | |
> Irans Präsident und der saudische Kronprinz treffen sich erstmals beim | |
> Nahostgipfel in Riad. In London nehmen erneut Tausende an | |
> Pro-Palästina-Demo teil. | |
Bild: Nach einem Raketenangriff auf ein Haus in Rafah im Süden des Gazastreife… | |
## Mohammed bin Salman empfängt Ebrahim Raisi | |
Erstmals seit der Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen sind der | |
iranische Präsident Ebrahim Raisi und der der saudiarabische Kronprinz | |
Mohammed bin Salman am Samstag bei einem Gipfeltreffen in Riad | |
zusammengetroffen. Die offizielle saudiarabische Nachrichtenagentur SPA | |
veröffentlichte am Samstag im Onlinedienst X (vormals Twitter) ein Foto, | |
das die beiden politischen Führer Seite an Seite in der saudiarabischen | |
Hauptstadt zeigt. | |
Die beiden rivalisierenden Regionalmächte [1][Iran] und Saudi-Arabien | |
hatten sich erst im März durch die Vermittlung Chinas wieder angenähert. Im | |
September entsandten sie Botschafter in das jeweils andere Land. Zuvor | |
herrschte zwischen den beiden Ländern eine siebenjährige diplomatische | |
Eiszeit. | |
Bei dem Gipfel in der saudiarabischen Hauptstadt beraten Vertreter der | |
Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) | |
über eine gemeinsame Position zum Krieg zwischen Israel und der | |
radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas. (afp) | |
## Zusammenstöße bei Demo in London | |
Ein propalästinensischer Marsch in London ist am Samstag friedlich | |
verlaufen. Allerdings gab es Zusammenstöße zwischen rechten | |
Gegendemonstranten und der Polizei. Zuvor war die britische Innenministerin | |
Suella Braverman in die Kritik geraten, weil sie propalästinensische | |
Demonstrationen als „Hass-Märsche“ bezeichnet und ein Verbot der | |
Protestaktion am Samstag gefordert hatte. Sie verwies auf das Gedenken zum | |
Ende des Ersten Weltkriegs am Wochenende. | |
Die Londoner Polizei nahm 82 Personen fest. Diese hätten zu | |
Gegendemonstranten gehört, die versucht hätten, zum Marsch zu gelangen. Die | |
rechten Demonstranten, die sich Auseinandersetzungen mit der Polizei | |
lieferten, trugen die britische und die englische Fahne. | |
Der schottische Regierungschef Humza Yousaf sprach sich für den Rücktritt | |
Bravermans aus. „Der Rechtsaußen-Flügel ist von der Innenministerin | |
ermutigt worden“, argumentierte Yousaf auf der Plattform X. Braverman habe | |
die Woche über Spannungen geschürt. | |
Mehr als 2000 Beamte sollten am Wochenende in der britischen Hauptstadt | |
stationiert sein, [2][wie die Londoner Polizei mitteilte]. Sie versuchte | |
auch, die jüdische Gemeinde angesichts einer Zunahme antisemitischer | |
Vorfälle seit dem Beginn des Gaza-Kriegs zu beruhigen. Die Polizei sei sich | |
der Angst bewusst, die es vor allem unter jüdischen Bewohnerinnen und | |
Bewohnern gebe. „Sie haben das Recht darauf, sich in ihrer Stadt sicher zu | |
fühlen“, hieß es. | |
Politische Vertreter hatten sich dafür ausgesprochen, den Marsch zu | |
verbieten und damit argumentiert, dass das Gedenken an das Ende des Ersten | |
Weltkriegs am Samstag gestört werden könnte. Polizeipräsident Mark Rowley | |
entschied sich aber gegen ein Verbot. | |
Premierminister Rishi Sunak und Braverman warnten davor, dass sich Proteste | |
auf eine Veranstaltung am Sonntag auswirken könnten, bei der König Charles | |
III. und die Premierminister von Commonwealth-Ländern Kränze am nationalen | |
Kriegsdenkmal Cenotaph niederlegen sollen. Die Gedenkveranstaltungen seien | |
Großbritannien „heilig“, sagte Sunak. Proteste müssten „respektvoll und | |
friedlich“ ablaufen. (ap) | |
## Pro-Palästina-Demo in Wuppertal | |
Etwa 1300 Menschen sind nach Polizeiangaben am Samstag zu einer | |
propalästinensischen Demonstration in Wuppertal zusammengekommen. Zu einer | |
zeitgleichen proisraelischen Kundgebung in der Innenstadt hätten sich etwa | |
100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammengefunden, sagte ein | |
Polizeisprecher. Einem dpa-Reporter zufolge blieb es am frühen Nachmittag | |
friedlich. Die Polizei schrieb am Nachmittag über den Nachrichtendienst X: | |
„Die Versammlung verläuft insgesamt überwiegend friedlich.“ Ein | |
Polizeisprecher machte zunächst keine Angaben, ob es Zwischenfälle gegeben | |
habe. Die Beamten waren mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. | |
Die größere Kundgebung, bei der viele Menschen Palästina-Fahnen dabei | |
hatten, war laut Polizei unter dem Motto „Stoppt die israelischen | |
Kriegsverbrechen“ angemeldet. Die Einsatzkräfte hatten im Vorfeld | |
angekündigt, genau darauf zu achten, dass nicht zu Gewalt oder Hass gegen | |
Israel oder die jüdische Bevölkerung aufgestachelt werde. (dpa) | |
## Ägyptens Präsident will sofortige Waffenruhe | |
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi dringt auf eine sofortige und | |
dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen „ohne Beschränkungen und | |
Bedingungen“. Mit Blick auf die israelische Offensive sagt Sisi in der | |
saudiarabischen Hauptstadt Riad, die „Politik der kollektiven Bestrafung“ | |
der Menschen im Gazastreifen sei inakzeptabel und könne nicht mit | |
Selbstverteidigung oder anderen Ansprüchen gerechtfertigt werden. „Sie muss | |
sofort gestoppt werden“, fordert Sisi auf dem islamisch-arabischen | |
Gipfeltreffen in Riad. (rtr) | |
## Erdoğan für internationale Friedenskonferenz | |
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan spricht sich für eine | |
internationale Friedenskonferenz aus, um eine dauerhafte Lösung für den | |
Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zu finden. „Was wir im | |
Gazastreifen brauchen, sind keine Pausen für ein paar Stunden, sondern wir | |
brauchen einen dauerhaften Waffenstillstand“, sagt Erdogan auf dem | |
außerordentlichen gemeinsamen islamisch-arabischen Gipfeltreffen in Riad. | |
(rtr) | |
## Abbas fordert internationalen Schutz für Palästinenser | |
Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas fordert angesichts der israelischen | |
Angriffe internationalen Schutz für die palästinensische Bevölkerung. Ihr | |
stehe ein „beispielloser völkermordender Krieg“ bevor, sagt Abbas auf dem | |
Gipfeltreffen arabischer und muslimischer Staaten in der saudiarabischen | |
Hauptstadt Riad. Er fordert die USA auf, Druck auf Israel auszuüben, damit | |
es seine Offensive im Gazastreifen stoppe. (rtr) | |
## Al-Schifa-Krankenhaus ist Treibstoff ausgegangen | |
Das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt hat nach palästinensischen Angaben | |
am Samstag seinen Betrieb einstellen müssen, weil ihm der Treibstoff für | |
die Stromgeneratoren ausgegangen ist. „Infolgedessen starb ein Neugeborenes | |
im Brutkasten, in dem sich 45 Babys befinden“, sagte Aschraf Al-Kidra, der | |
Sprecher der Gesundheitsbehörde im von der radikal-islamischen Hamas | |
kontrollierten Gazastreifen. Weitere Säuglinge seien vom Tod bedroht. Das | |
israelische Militär hat als Reaktion auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober | |
den Gazastreifen abgeriegelt und greift dort ununterbrochen Ziele an. Dazu | |
gehört die Umgebung des Al-Schifa-Krankenhauses, des größten in dem | |
Küstenstreifen, unter dem sich nach Israels Angaben eine Kommandozentrale | |
der Hamas befindet. Im Zentrum von Gaza-Stadt hielten die Gefechte zwischen | |
israelischen Soldaten und Hamas-Kämpfern an. Über die Lage im Gazastreifen | |
beraten am Wochenende in Riad zahlreiche Staats- und Regierungschefs | |
arabischer und muslimisch geprägter Länder. | |
Anwohner berichteten, das israelische Militär habe auch in der Nacht zu | |
Samstag in und um Gaza-Stadt Ziele angegriffen. „Die Situation ist | |
schlimmer, als sich irgendjemand vorstellen kann“, sagte Kidra. Der gesamte | |
Komplex des Al-Schifa-Krankenhauses werde belagert, die meisten Gebäude | |
würden ins Visier genommen. Das israelische Militär teilte mit, auf dem | |
Gelände des Krankenhauses hielten sich noch immer mehrere tausend Menschen | |
auf, die in Sicherheit gebracht werden müssten. (rtr) | |
## Scholz: Israel muss sicherer Ort für Juden bleiben | |
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Bedeutung Israels als sicherer Ort | |
für Jüdinnen und Juden hervorgehoben. „Und es ist in der ganzen Welt | |
wichtig zu wissen, dass es diesen Ort gibt“, fügte er am Samstag am Rande | |
eines zweitägigen Kongresses der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE) | |
im südspanischen Málaga hinzu. | |
„Deshalb muss unsere Solidarität mit Israel klar sein. Der furchtbare, | |
barbarische Angriff der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürger, auf | |
Kinder, auf Ältere, auf junge Leute, die an einem Festival teilnehmen, die | |
Erniedrigungen, die dort gefilmt worden sind, das ist etwas, was wir | |
niemals akzeptieren werden“, sagte der Sozialdemokrat. Zugleich müsse alles | |
getan werden, eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden und notwendige | |
humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zu ermöglichen. (dpa) | |
## Libanesische Staatsmedien melden israelischen Drohnenangriff | |
Eine israelische Drohne hat libanesischen Staatsmedien zufolge ein Fahrzeug | |
tief im Landesinneren des Libanon getroffen. Eine „feindliche Drohne“ habe | |
einen Pick-up auf einer landwirtschaftlichen Fläche in der Gegend Sahrani | |
rund 45 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt ins Visier genommen, | |
meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA am Samstag. NNA | |
machte keine Angaben zu Opfern. Der Vorfall ereignete sich wenige Stunden | |
vor einer für 14.00 Uhr MEZ angekündigten Rede des [3][Chefs der | |
radikalislamischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah]. | |
Es ist der am weitesten in libanesisches Gebiet hineinreichende israelische | |
Angriff seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen | |
Hamas am 7. Oktober. Journalisten konnten sich dem Ort, einer | |
Bananenplantage, nicht nähern, die libanesische Armee verweigerte ihnen den | |
Zugang. (afp) | |
## Netanjahu weist Forderungen westlicher Verbündeter zurück | |
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Forderungen | |
westlicher Verbündeter nach mehr Maßnahmen zum Schutz palästinensischer | |
Zivilisten zurückgewiesen. Die Verantwortung für mögliche Opfer unter | |
Zivilisten im Gazastreifen liege bei der dort regierenden | |
Terrororganisation Hamas, teilte Netanjahu am Samstag in einer | |
Stellungnahme mit. Er wiederholte Vorwürfe, wonach die Hamas Zivilisten als | |
menschliche Schutzschilde missbrauche. Israel habe Zivilisten zum Verlassen | |
der Kampfgebiete aufgefordert. „Die Hamas tut alles in ihrer Macht | |
Stehende, um sie daran zu hindern, wegzugehen“, sagte Netanjahu. | |
Zuvor hatte der [4][französische Präsident Emmanuel Macron] in der BBC auf | |
eine Waffenruhe gedrungen und andere Staats- und Regierungschefs | |
aufgefordert, das ebenfalls zu tun. Es gebe „keine Rechtfertigung“ für die | |
andauernde Bombardierung des Gazastreifens durch Israel, sagte Macron. | |
Die USA haben sich für temporäre Feuerpausen eingesetzt, damit mehr | |
Hilfslieferungen für Zivilisten in den Gazastreifen gelangen können. Israel | |
hat bislang nur zugestimmt, täglich kurze Zeitabschnitte einzuführen, in | |
denen Zivilisten das Gebiet der Bodenkämpfe im Norden des Gazastreifens zu | |
Fuß in Richtung Süden verlassen können. | |
Palästinenser im Gazastreifen berichteten am Samstag, dass in der Gegend | |
des örtlichen Schifa-Krankenhauses heranrückende israelische Soldaten zu | |
sehen seien. Israel wirft der Hamas vor, unter dem Krankenhaus ihre | |
Hauptkommandozentrale zu betreiben. Die Hamas und Mitarbeitende des | |
Krankenhauses bestreiten das. Auf dem Krankenhausgelände sollen in den | |
vergangenen Wochen Tausende Zivilisten Schutz gesucht haben. (ap) | |
## Israel verkündet „taktische“ Pause und zwei Fluchtrouten an | |
Israels Armee hat den Bewohnern im Norden des heftig umkämpften | |
Gazastreifens am Samstag erneut zwei sichere Fluchtkorridore in Richtung | |
Süden in Aussicht gestellt. Für das Flüchtlingsviertel Dschabalia wurde | |
zudem eine „taktische“ Pause der Kämpfe verkündet. Die „militärischen | |
Aktivitäten“ sollen in dem Viertel im Norden des Küstenstreifens zwischen | |
10.00 Uhr und 14.00 Uhr (9.00 Uhr bis 13.00 Uhr MEZ) für „humanitäre | |
Zwecke“ ausgesetzt werden, teilte das Militär am Samstag auf der Plattform | |
X mit. Die Bewohner sollen das Zeitfenster den Angaben zufolge auch dafür | |
nutzen, um sich in den Süden des Küstengebiets zu begeben. | |
Die Armee will den Angaben nach auf einer bereits in der Vergangenheit | |
genutzten Route sicheres Geleit für insgesamt sieben Stunden gewähren. | |
„Bitte schließen Sie sich zu Ihrer Sicherheit den Hunderttausenden | |
Einwohnern an, die in den letzten Tagen in den Süden gezogen sind“, schrieb | |
ein Armeesprecher auf Arabisch auf X. Außerdem könnten die Menschen auch | |
einen zweiten Weg an der Küste für die Flucht in den Süden nutzen, hieß es | |
weiter. (dpa) | |
## Baerbock wirbt in Riad für humanitäre Pausen im Gaza-Krieg | |
[5][Außenministerin Annalena Baerbock] hat bei ihren Krisengesprächen zum | |
Gaza-Krieg in Saudi-Arabien erneut für humanitäre Feuerpausen zur | |
Versorgung der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen geworben. Es habe | |
bei den Gesprächen mit Vertretern Katars und Saudi-Arabiens Einigkeit | |
bestanden, „dass es humanitäre Feuerpausen braucht, die auch Versorgung mit | |
humanitärer Hilfe erlauben“, hieß es am Samstag im Anschluss aus Kreisen | |
der Delegation der Außenministerin. | |
Einig sei man sich auch darüber gewesen, dass es Frieden für Palästinenser | |
und Israelis nur mit einer Perspektive auf eine Zweistaaten-Lösung geben | |
könnte, hieß es weiter. Zudem sei die geteilte Sorge deutlich geworden, | |
dass es ein Übergreifen der Gewalt auf das Westjordanland geben könne. | |
(dpa) | |
## US-Eliteuni suspendiert Studentengruppen | |
Die renommierte New Yorker Columbia University hat nach Demonstrationen zum | |
Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas eine | |
pro-palästinensische und eine pro-jüdische Studentengruppe suspendiert. | |
Eine Veranstaltung der Gruppen „Students for Justice in Palestine“ und | |
„Jewish Voice for Peace“ habe „bedrohliche Rhetorik und Einschüchterunge… | |
enthalten, erklärte der Vorsitzende des Sonderausschusses für Sicherheit | |
auf dem Campus, Gerald Rosberg, am Freitag (Ortszeit). | |
Zuvor hätten die Gruppen wiederholt gegen die Universitätsrichtlinien zum | |
Abhalten von Veranstaltungen auf dem Campus verstoßen, betonte Rosberg. | |
Beide Gruppen wurden ihm zufolge für das gesamte Wintersemester | |
suspendiert. Erst wenn die Mitglieder ihre Bereitschaft zeigten, sich an | |
der Regeln der Universität zu halten, werde die Suspendierung aufgehoben. | |
Berichten von US-Medien zufolge hatten hunderte Studenten der | |
Eliteuniversität am Donnerstag die Vorlesungen verlassen, um an der von den | |
beiden Gruppen organisierten Veranstaltung teilzunehmen. Darin forderten | |
sie die US-Regierung auf, sich für einen Waffenstillstand bei Israels | |
Militäreinsätzen gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation | |
Hamas im Gazastreifen einzusetzen. (afp) | |
## Bayern will „Vom Fluss bis zum Meer“ ahnden | |
Der bei pro-palästinensischen Demonstrationen verwendete Slogan [6][„Vom | |
Fluss bis zum Meer“] wird in Bayern künftig strafrechtlich verfolgt. Das | |
sagte der Münchner Oberstaatsanwalt Andreas Franck der „Süddeutschen | |
Zeitung“ vom Samstag. Wer Propagandamittel von verbotenen Organisationen | |
öffentlich verwende, der werde nach Paragraf 86a des Strafgesetzbuchs | |
belangt. | |
Franck beruft sich auf das Anfang November von Bundesinnenministerin Nancy | |
Faeser (SPD) erlassene Betätigungsverbot für die radikalislamische | |
Palästinenserorganisation Hamas. Verboten sind damit auch Kennzeichen der | |
Hamas. Aufgelistet neben Logos und Schriftzügen ist dort auch die Parole | |
„Vom Fluss bis zum Meer“ auf Deutsch oder anderen Sprachen. | |
„Das müssen wir als eine klare Ansage interpretieren“, sagte der | |
Oberstaatsanwalt der „Süddeutschen“. „Für uns bedeutet das eine neue | |
juristische Klarheit.“ Die bayerische Staatsanwaltschaft werde entsprechend | |
konsequent handeln. | |
Der Satz „From the river to the sea, Palestine will be free“ bedeutet, | |
Palästina solle frei sein vom Fluss Jordan bis an die Mittelmeerküste, also | |
auf dem Gebiet, auf dem heute auch der Staat Israel existiert. (afp) | |
## CDU-Generalsekretär fordert Bekenntnis von Islam-Verbänden | |
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann verlangt von islamischen | |
Einrichtungen in Deutschland ein Bekenntnis zu Israel. „Wir brauchen ein | |
Bekenntnis aller islamischen Einrichtungen, dass sie das Existenzrecht | |
Israels anerkennen und Antisemitismus ablehnen“, sagte Linnemann der „Neuen | |
Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). „Wenn es das nicht gibt, haben sie keine | |
Berechtigung, in Deutschland ihre Arbeit fortzusetzen.“ | |
Die Bundesregierung tue zu wenig, um den politischen Islam zu bekämpfen. | |
„Das Islamische Zentrum in Hamburg, das ein verlängerter Arm des | |
Mullah-Regimes im Iran ist, ist noch immer nicht geschlossen. Das ist doch | |
das völlig falsche Signal. Innenministerin Nancy Faeser müsste es einfach | |
nur unterschreiben, aber sie macht es nicht“, kritisierte Linnemann. | |
Die große Mehrheit der Muslime wolle in Deutschland in Frieden und Freiheit | |
leben, betonte Linnemann. Der politische Islam aber wolle „unsere | |
freiheitliche Demokratie zerstören und zu einem Kalifat machen“. (epd) | |
## Israelische Armee übernimmt Kontrolle über elf Militärposten | |
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer | |
Bodeneinsätze im Gazastreifen die Kontrolle über elf Militärposten der | |
Hamas übernommen. Die Armee habe in dem Küstengebiet erneut Tunnel und | |
mutmaßliche Terroristen angegriffen, teilte das Militär weiter mit. Die | |
unterirdischen Tunnel hätten sich in der Nähe einer Schule befunden und | |
seien zerstört worden. Die israelische Marine habe in der Nacht auf Samstag | |
zudem auch Waffenlager der Hamas attackiert. | |
Extremistische Palästinenser feuerten am Samstag erneut Raketen aus dem | |
Gazastreifen auf den Süden Israels ab. In einem Grenzort in der Nähe des | |
Gazastreifens wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst. (dpa) | |
## Über 2700 Straftaten im Zusammenhang mit Hamas-Angriff | |
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat einem Medienbericht zufolge mehr als 2700 | |
Straftaten in Zusammenhang mit dem Angriff der islamistischen Hamas auf | |
Israel registriert. Dabei handelt es sich vor allem um Sachbeschädigungen, | |
Volksverhetzungen und Widerstandsdelikte, wie es nach Angaben der „Welt am | |
Sonntag“ vom BKA heißt. Die Zahl der Gewalttaten bewege sich im „mittleren | |
dreistelligen Bereich“. | |
Auch die Hetze im Internet hat demnach stark zugenommen. So stieg bei der | |
vom Landesinnenministerium betriebenen Plattform „Hessen gegen Hetze“ der | |
Zeitung zufolge seit dem 7. Oktober die Anzahl der Meldungen von | |
antisemitischen Inhalten beziehungsweise explizit israelbezogenem | |
Antisemitismus um das Vierfache im Vergleich zu den Vormonaten. | |
350 Meldungen mit antisemitischen Inhalten gab es demnach seit dem 7. | |
Oktober. 192 davon hätten eine strafrechtliche Relevanz. Zuvor waren rund | |
80 Meldungen pro Monat erfasst worden. (afp) | |
## Tödlicher Beschuss von Krankenhaus und Schule in Gaza | |
Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen | |
Palästinenserorganisation Hamas sowie eines Klinikdirektors am Freitag der | |
größte Krankenhauskomplex des Gebiets und ein Schulgebäude beschossen | |
worden. Dutzende Menschen wurden diesen Angaben zufolge dabei getötet. Die | |
Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte, das Gesundheitssystem im | |
nördlichen Gazastreifen sei „am Boden“. Frankreichs Präsident Emmanuel | |
Macron forderte Israel auf, die Bombardierung zu stoppen. Israel | |
korrigierte indes die Zahl der Toten durch den Hamas-Angriff auf das Land | |
nach unten – von rund 1400 auf 1200. | |
Die Hamas und der Leiter des Al-Schifa-Krankenhauses im Zentrum der Stadt | |
Gaza machten Israel für die Angriffe verantwortlich. Zur Lage am | |
Al-Schifa-Krankenhaus sagte Klinikdirektor Mohammed Abu Salmija, | |
israelische Panzer hätten das Gelände und die Entbindungsstation | |
beschossen. Die Hamas sprach von 13 Toten und „dutzenden Verletzten“ durch | |
diesen Beschuss. | |
Salmija berichtete zudem von „rund 50 Leichen“, die nach einem Beschuss der | |
Al-Burak-Schule in der Stadt Gaza am Freitagmorgen in sein Krankenhaus | |
gebracht worden seien. Das Schulgebäude dient demnach als Unterkunft für | |
Flüchtlinge. Die Angaben ließen sich von der Nachrichtenagentur AFP | |
zunächst nicht überprüfen. (afp) | |
11 Nov 2023 | |
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