| # taz.de -- +++ Nachrichten aus dem Ukrainekrieg +++: Orbán trifft Putin | |
| > Zuvor hatten Gerüchte über Orbáns Moskaureise heftige Reaktionen in der | |
| > EU ausgelöst. In der ostukrainischen Stadt Pokrowsk toben weiter schwere | |
| > Kämpfe. | |
| Bild: Zu Besuch oder angekommen? Viktor Orbán zu Gast bei Wladimir Putin | |
| ## Orban nach Treffen: Weiter für Frieden arbeiten | |
| Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat nach Gesprächen in Moskau | |
| bei einem gemeinsamen Auftritt mit Kremlchef Wladimir Putin erneut | |
| Anstrengungen für eine friedliche Lösung im russischen Angriffskrieg gegen | |
| die Ukraine gefordert. Orban sagte nach offizieller russischer Übersetzung, | |
| dass Europa inzwischen seit mehr als zwei Jahren im Schatten des Krieges in | |
| der Ukraine lebe. „Europa braucht Frieden“, betonte er. | |
| Der Frieden werde nicht von selbst kommen, sondern müsse von allen Seiten | |
| erarbeitet werden, sagte Orban bei dem gemeinsamen Pressestatement mit | |
| Putin. Die Positionen Moskaus und Kiews seien aber sehr weit auseinander. | |
| „Es müssen sehr viele Schritte unternommen werden, um sich einer Beendigung | |
| des Krieges anzunähern“, sagte er. Ein wichtiger Schritt sei aber mit dem | |
| Reisen getan, der Kontakt sei hergestellt. „Ich werde weiter in diese | |
| Richtung arbeiten.“ (dpa) | |
| ## Putin bekräftigt Bereitschaft zur Lösung im Ukraine-Krieg | |
| Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einem gemeinsamen Auftritt | |
| mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban seine Bereitschaft zu | |
| Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt bekräftigt. Die Bedingungen dafür | |
| seien klar, sagte Putin am Freitag in Moskau. So bestehe Russland etwa | |
| darauf, dass die Ukraine aus den Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja | |
| und Cherson ihre Truppen abzieht. Die Ukraine lehnt das sowie den Verzicht | |
| auf ihre Gebiete ab. Sie hatte wiederum Russland zum Abzug seiner Truppen | |
| aufgefordert als Voraussetzung für Friedensverhandlungen. | |
| Putin wiederholte auch seine früheren Aussagen, dass vor einer Feuerpause | |
| klar sein müsse, wie der Konflikt zwischen Moskau und Kiew dauerhaft gelöst | |
| werden könne. Eine Feuerpause vor Beginn von Verhandlungen bedeutet aus | |
| seiner Sicht, dass die Ukraine diese Zeit für eine Neuaufstellung, Stärkung | |
| und frische Aufmunitionierung ihrer Truppen nutzen könne. Der Kremlchef | |
| hatte schon am Vortag in Astana betont, dass er deshalb gegen eine | |
| Feuerpause sei. | |
| Putin sagte, dass Orban ihn ausführlich über das Treffen in dieser Woche in | |
| Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj informiert habe. | |
| Orban, dessen Land auch die EU-Ratspräsidentschaft innehat für die | |
| kommenden Monate, hatte da eine Feuerpause gefordert, die Kiew aber | |
| ebenfalls ablehnte. Die Ukraine wirft Russland vor, sich in einem solchen | |
| Fall für neue Angriffe vorzubereiten. | |
| Putin sagte, dass ihm auf Grundlage der Berichte Orbans von dem Treffen mit | |
| Selenskyj klar sei, dass die Ukraine kein Interesse habe, die Kämpfe zu | |
| beenden und vielmehr weiter um einen Sieg ringen wolle. Speziell Selenskyj | |
| warf der Kremlchef vor, auf diese Weise Präsident bleiben zu wollen, weil | |
| es für die Dauer des Kriegsrechts keine Wahlen gebe in der Ukraine. (dpa) | |
| ## Kreml: Orban und Putin beenden Gespräche | |
| Kremlchef Wladimir Putin und der rechtspopulistische ungarische | |
| Ministerpräsident Viktor Orban haben ihre Verhandlungen im Kreml in Moskau | |
| nach zweieinhalb Stunden beendet. Beide würden die Presse über ihre | |
| Gespräche informieren, sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow. | |
| Es seien viele Fragen in sehr guter Atmosphäre besprochen worden – vor | |
| allem auch zur Ukraine, sagte er. | |
| Putin hatte unlängst erneut einen Vorschlag gemacht für die Beendigung | |
| seines vor mehr als zwei Jahren begonnenen Angriffskrieges gegen die | |
| Ukraine. Darin hatte er aber erneut Gebietsabtretungen der Ukraine zur | |
| Voraussetzung gemacht. Er wollte nach eigenen Angaben Orban über die | |
| Nuancen seiner Vorstellungen unterrichten, sagte Putin. Trotz des | |
| russischen Überfalls auf die Ukraine pflegt Orban weiter gute Beziehungen | |
| zum Kremlchef. Ungarn erhält etwa Gas von Russland. | |
| Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, dass Orban auf eigene Initiative | |
| angereist sei. Zur Kritik der EU und westlichen Politiker an dem Treffen | |
| mit Putin sagte er, dass Russland diese Diskussionen anderen überlasse. | |
| Putin lobt Orban immer wieder, dass er für die Interessen seines Landes | |
| eintrete und sich nichts diktieren lasse. Die beiden hatten sich bereits | |
| kurz vor Kriegsbeginn im Februar 2022 getroffen im Kreml und zuletzt im | |
| Oktober 2023 in China. | |
| Die EU hatte betont, dass Orban kein Mandat habe, für die Europäische Union | |
| zu sprechen. Er ist für ein halbes Jahr EU-Ratspräsident und hatte in | |
| dieser Funktion auch in dieser Woche den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr | |
| Selenskyj erstmals seit Kriegsbeginn in Kiew besucht. Nach russischen | |
| Angaben hatte Orban keine Botschaft Selenskyjs im Gepäck für Putin. | |
| Uschakow sagte, dass Orban als Regierungschef und nicht als EU-Vertreter | |
| empfangen worden sei. Putin hatte dagegen ausdrücklich bei der Begrüßung | |
| auf den EU-Posten Orbans verwiesen. (dpa) | |
| ## Baltenstaaten verurteilen Orbans Reise | |
| Die baltischen Staaten haben den Besuch des ungarischen Regierungschefs | |
| Viktor Orban in Russland mit deutlichen Worten verurteilt. „In Moskau | |
| vertritt Viktor Orban in keiner Weise die EU oder die Positionen der EU. Er | |
| nutzt die Position des EU-Vorsitzes, um Verwirrung zu stiften“, schrieb die | |
| estnische Regierungschefin und designierte EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas | |
| auf der Internetplattform X. Die EU stehe geschlossen hinter der Ukraine | |
| und gegen die russische Aggression. | |
| Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda verwies darauf, dass die | |
| „einseitige Entscheidung“ Orbans die Glaubwürdigkeit der ungarischen | |
| EU-Ratspräsidentschaft untergrabe. Wer wirklich Frieden wolle, schüttele | |
| keinem blutigen Diktator die Hand, sondern setze alles daran, die Ukraine | |
| zu unterstützen, betonte er. Sein lettischer Amtskollege Edgars Rinkevics | |
| reagierte mit Sarkasmus: Er zitierte auf X eine Strophe des Lieds „From | |
| Russia with Love“, die er über einen Retweet von Orbans Post | |
| veröffentlichte, in der dieser seine Reise als Friedensmission bezeichnete. | |
| (dpa) | |
| ## Ukraine: Orbans Besuch ohne Absprache mit Kiew | |
| Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat seinen Besuch beim russischen | |
| Präsidenten Wladimir Putin in Moskau nach Angaben aus Kiew nicht mit der | |
| ukrainischen Regierung abgesprochen. „Die Entscheidung zu dieser Reise | |
| wurde von ungarischer Seite ohne jegliche Absprache oder Koordination mit | |
| der Ukraine getroffen“, erklärte das ukrainische Außenministerium am | |
| Freitag. Für die Ukraine bleibe der Grundsatz ‚keine Vereinbarungen über | |
| die Ukraine ohne die Ukraine‘ unantastbar, und alle Staaten seien | |
| angehalten, dem zu folgen, hieß es weiter. (afp) | |
| ## Stoltenberg: Orban spricht nicht für Nato | |
| Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg war nach eigenen Angaben vorab über | |
| das Treffen von Ungarns Regierungschef Viktor Orban mit dem russischen | |
| Präsidenten Wladimir Putin informiert. Ungarn habe ihn über den | |
| bevorstehenden Besuch in Kenntnis gesetzt, sagte Stoltenberg am Freitag vor | |
| Journalisten in Brüssel. „Viktor Orban vertritt nicht die Nato bei diesen | |
| Treffen, er vertritt sein eigenes Land“, betonte Stoltenberg. „Es gibt | |
| keine Anzeichen, dass Präsident Putin bereit ist, über einen Frieden zu | |
| verhandeln“, sagte der Nato-Generalsekretär weiter. Nur die Ukraine könne | |
| über die Bedingungen für Verhandlungen entscheiden. | |
| Ausweichend antwortete Stoltenberg auf die Frage, ob Orbans Besuch die | |
| Einigkeit der Nato gegenüber Russland vor dem Gipfeltreffen in Washington | |
| kommende Woche untergrabe. In der US-Hauptstadt werde es für die | |
| Verbündeten „Gelegenheiten geben, (Orbans) Gespräche in Moskau zu | |
| diskutieren und anzusprechen“, sagte der Norweger. „Alle sind sich einig, | |
| dass Russland für den Krieg verantwortlich ist“, sagte Stoltenberg weiter. | |
| Entsprechende Bündniserklärungen habe auch Ungarn immer mitgetragen. | |
| Stoltenberg hatte Orban vor gut drei Wochen in Budapest besucht. Dabei | |
| handelte der ungarische Regierungschef aus, dass sich sein Land nicht an | |
| militärischen oder Finanzhilfen der Nato für die Ukraine beteiligen muss. | |
| Im Gegensatz sagte Orban zu, dass er weitere Bündniszusagen für die Ukraine | |
| in Washington nicht blockieren wird. (afp) | |
| ## Viktor Orbán in Moskau gelandet | |
| Wenige Tage nach Ungarns Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft ist | |
| Ministerpräsident Viktor Orbán zu Gesprächen über die Ukraine zu Russlands | |
| Präsident Wladimir Putin nach Moskau gereist. Vertreter der Europäischen | |
| Union (EU), einiger Mitgliedsstaaten wie Deutschland sowie die Ukraine | |
| gingen deutlich auf Distanz zu der Initiative aus Budapest. | |
| Orbán spreche für Ungarn, nicht für die EU. Der als Russland-freundlich | |
| geltende Orbán wurde am Freitag im Kreml von Putin empfangen. Orbán | |
| bezeichnete seine Reise als „Friedensmission“. Putin erklärte, er sei | |
| bereit, mit Orbán über die „Nuancen“ von Friedensvorschlägen zu | |
| diskutieren. Er wolle zudem in Erfahrung bringen, was die Position Orbán | |
| sei und wie er die Ansichten anderer europäischer Länder einschätze. | |
| Orbán sagte, es gebe für Europa wichtigen Themen zu erörtern. „Ungarn wird | |
| langsam das letzte europäische Land werden, das mit allen reden kann“, so | |
| der Ungar in einer Live-Übertragung des Putin-Empfangs auf der Website der | |
| russischen Agentur Ria Nowosti. | |
| Kurz nach der turnusgemäßen Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch | |
| Ungarn am 1. Juli war Orbán bereits nach Kiew gereist. Dort drängte er | |
| Präsident Wolodymyr Selenskyj dazu, eine Feuerpause mit Russland in | |
| Betracht zu ziehen. Am Freitag schrieb Orbán auf X: „Die Friedensmission | |
| geht weiter, zweite Station: Moskau“. | |
| Putin sagte, er hoffe, dass er sich mit Orbán über den Aufbau bilateraler | |
| Beziehungen in schwierigen Lage austauschen könne. „Und natürlich auch über | |
| die Aussichten für die Entwicklung der größten europäischen Krise, ich | |
| meine in Richtung Ukraine, zu sprechen.“ Putin machte deutlich, dass er | |
| sich der EU-Ratspräsidentschaft Ungarns bewusst sei. | |
| Orbán hatte vor seiner Reise nach Moskau zwar erklärt, er erkenne an, dass | |
| er kein Verhandlungsmandat der EU habe. Auf X schrieb er aber auch, dass | |
| Frieden nicht „von einem gemütlichen Sessel in Brüssel aus“ geschlossen | |
| werden könne. „Wir können uns nicht zurücklehnen und darauf warten, dass | |
| der Krieg wie durch ein Wunder endet.“ | |
| Putin verlangt für ein Kriegsende, dass die Ukraine auf eine Mitgliedschaft | |
| in der Nato verzichtet und vier völkerrechtswidrig von Russland annektierte | |
| Regionen aufgibt. Die Ukraine lehnt dies entschieden ab und spricht von | |
| einem Aufruf zur Kapitulation. Russland hatte im Februar 2022 eine | |
| Großinvasion der benachbarten Ex-Sowjetrepublik begonnen. | |
| Orbán ist zuletzt immer mehr mit einer vergleichsweise | |
| Russland-freundlichen und Ukraine-kritischen Position aus den Reihen der | |
| EU-Länder ausgeschert. Auch in anderen Fragen geht der Rechtspopulist immer | |
| wieder auf Konfrontationskurs zu Brüssel. Schon Spekulationen über eine | |
| Reise Orbáns zu Putin hatten für Unruhe in der EU gesorgt. | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz betonte am Freitag vor der Presse in Berlin, dass | |
| Orbán nicht als Vertreter der EU in Moskau Gespräche führe, sondern als | |
| Vertreter Ungarns. Repräsentant der EU-Regierungen sei der Präsident des | |
| Europäischen Rats, Charles Michel. Es bleibe bei der entschiedenen Politik | |
| der EU gegenüber Putin, so Scholz. | |
| EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, | |
| Beschwichtigungspolitik werde Putin nicht stoppen. „Nur Einigkeit und | |
| Entschlossenheit werden den Weg zu einem umfassenden, gerechten und | |
| dauerhaften Frieden in der Ukraine ebnen“, schrieb sie auf X. Der | |
| EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte, dass Orbán in Moskau in keiner | |
| Weise die EU repräsentiere. Der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo | |
| nannte das Vorgehen Orbáns verstörend. „Sein Besuch zeigt Missachtung der | |
| Aufgaben der EU-Ratspräsidentschaft und untergräbt die Interessen der | |
| Europäischen Union.“ | |
| Ungarn hatte am Montag die rotierende EU-Ratspräsidentschaft bis zum | |
| Jahresende übernommen. Am folgenden Tag war Orbán zum ersten Mal seit | |
| Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 [1][nach Kyjiw gereist] und hatte | |
| dort Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj | |
| geführt. Orbán drängte Selenskyj dabei zu einer zeitlich begrenzten | |
| Waffenruhe mit Russland, um Friedensgespräche zu ermöglichen. Selenskyj | |
| hielt dem entgegen, sein Land wolle einen „gerechten Frieden“, und rief | |
| Orbán auf, zusammen mit Ungarns internationalen Partnern Kyjiw zu | |
| unterstützen. | |
| Orbán unterhält trotz des Ukraine-Kriegs weiter enge Beziehungen zu Moskau. | |
| Sanktionen gegen Russland und Finanzhilfen der EU für Kyjiw hat der | |
| ungarische Regierungschef mehrfach verzögert. Zudem kritisierte er die | |
| Eröffnung der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine. | |
| Nach der vom Westen kritisierten Wiederwahl Putins im März gratulierte | |
| Orbán dem Kreml-Chef. Dabei versicherte er, es herrsche weiterhin | |
| „gegenseitiger Respekt“ zwischen beiden Ländern – „selbst in | |
| herausfordernden geopolitischen Kontexten“. (rtr) | |
| ## Ukraine setzt auf Drohnen | |
| Die Ukraine passt sich der neuen Form der Kriegsführung an und setzt | |
| nunmehr [2][verstärkt auf Drohnen]. Entsprechend legte sich die Stawka, die | |
| oberste Militärführung der Ukraine, bei ihrer jüngsten Sitzung auf die | |
| künftige Produktion und den Einsatz von Drohnen fest. Bei der Entscheidung | |
| seien diverse Faktoren berücksichtigt worden, angefangen von der | |
| Beliebtheit bestimmter Drohnen bei der Truppe bis hin zum Einsatz von | |
| sogenannten Langstreckendrohnen, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in | |
| seiner abendlichen Videoansprache. | |
| Bei den Beratungen mit Vize-Oberbefehlshaber Wadim Sucharewskyj, dem | |
| stellvertretenden Regierungschef Mychajlo Fedorow und Luftwaffenkommandeur | |
| Mykola Oleschtschuk seien „sehr wichtige“ Entscheidungen getroffen worden. | |
| Details nannte Selenskyj nicht. „Die Zeit wird zeigen, wie sich diese | |
| Entscheidungen an der Front auswirken.“ | |
| Das ukrainische Militär hat schon vor einiger Zeit neben Panzertruppe, | |
| Infanterie oder Artillerie eine eigene Truppengattung für den Einsatz von | |
| Drohnen ins Leben gerufen. Ein großer Teil dieser unbemannten Flieger wird | |
| bereits in der Ukraine hergestellt. Langstreckendrohnen sind bisher für | |
| Kyjiw die einzige Möglichkeit, Ziele tief im russischen Staatsgebiet | |
| anzugreifen. | |
| Nach einem Bericht des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR traf eine | |
| sogenannte Kamikaze-Dohne eine Schießpulverfabrik in der Nähe von Tambow, | |
| knapp 420 Kilometer südöstlich von Moskau und über 400 Kilometer von der | |
| ukrainischen Grenze entfernt. Über die Auswirkungen des Angriffs gebe es | |
| noch keine genauen Angaben, zitierte die „Ukrainska Prawda“ aus der | |
| Mitteilung. Von russischer Seite gab es dazu keine Mitteilung. (dpa) | |
| ## Weiter schwere Kämpfe bei Pokrowsk | |
| Die Umgebung der Stadt Pokrowsk in der ostukrainischen Region Donezk war | |
| einmal mehr Schauplatz schwerer Kämpfe. Nach Darstellung des Generalstabs | |
| in Kyjiw versuchten russische Einheiten weiterhin, die dortigen | |
| ukrainischen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen. Die russischen | |
| Angriffe seien unter Verlusten für das russische Militär abgeschlagen. Die | |
| Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. | |
| Am Abend wurde die südukrainische Hafenstadt Odessa von einer russischen | |
| Rakete getroffen. Die ballistische Rakete schlug nach offiziellen Angaben | |
| im Hafenbereich ein. Bei der Explosion sei mindestens ein Mensch ums Leben | |
| gekommen, sieben weitere seien verletzt worden, berichtete Bürgermeister | |
| Hennadij Truchanow. (dpa) | |
| ## Medwedew zeigt sich zufrieden mit Zustrom an Freiwilligen | |
| Trotz ihrer schweren Verluste in der Ukraine haben die russischen | |
| Streitkräfte nach eigenen Angaben keinen Personalmangel. Allein in diesem | |
| Jahr sei die russische Armee durch 190.000 Freiwillige und Zeitsoldaten | |
| verstärkt worden, teilte der Vize-Vorsitzende des Nationalen | |
| Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, mit. Damit sei die vom Kreml gestellte | |
| Aufgabe der Verpflichtung von Vertragsbediensteten und Freiwilligen | |
| erfüllt, sagte Russlands Ex-Präsident bei einem Treffen im | |
| Verteidigungsministerium. | |
| „Die durchschnittliche tägliche Rekrutierungsrate bleibt stabil und beläuft | |
| sich auf etwa 1.000 Personen“, wurde Medwedew weiter von der Staatsagentur | |
| Tass zitiert. Die Zeitsoldaten, meist Reservisten, ergänzen die normalen | |
| Einberufungen. | |
| Die russischen Streitkräfte erleiden an den Fronten der Ukraine hohe | |
| Verluste. Nach Schätzungen der ukrainischen Militärführung sind seit Beginn | |
| des russischen Angriffskriegs vor über zwei Jahren bereits knapp 550.000 | |
| russische Soldaten getötet oder verwundet worden. (dpa) | |
| 5 Jul 2024 | |
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