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# taz.de -- Anti-Trump-Aktivistin Rayellen Smith: Die Drohungen kommen näher
> Rayellen Smith hat bei den No-Kings-Protesten 50.000 Menschen auf die
> Straßen gebracht. Nun gerät die Aktivistin in Trumps Visier.
Bild: Die Aktivistin Rayellen Smith
Allmählich gerät auch sie in den Fokus von Donald Trump: die Aktivistin
Rayellen Smith aus Albuquerque, New Mexico. Noch ist sie nicht persönlich
von ihm oder seinen Mitarbeiter:innen bedroht worden, aber es gibt
Mails an Menschen in Smith’ politischem Umfeld, die wiederum Warnungen
bekommen, der US-Präsident habe es auf die Demokratin abgesehen. Denn Trump
geht nicht nur gegen NGOs und sogar Antifa-Gruppen aus Deutschland,
Italien, Griechenland vor, sondern vor allem gegen Personen in den USA, die
sich offen gegen ihn stellen. Und das tut Smith – bereits seit Trumps
erster Amtszeit 2017.
Damals war sie politisch interessiert, aber nicht organisiert. Aber ihr war
sehr schnell klar, dass sich das Land unter Trump massiv verändern würde.
Sie versammelte politisch Gleichgesinnte um sich, gründete eine
Aktivistengruppe, organisierte Demos und Kampagnen gegen Trump und seine
Politik. Heute ist aus der anfangs kleinen Gruppe eine breite Bewegung
geworden, mit über 800 Mitgliedern, die von Albuquerque aus nicht nur nach
New Mexico ausstrahlt, sondern auch in weitere Ecken der USA.
Ein Höhepunkt der Aktivitäten waren die [1][No-Kings-Proteste] am 18.
Oktober in diesem Jahr. Smith brachte 50.000 Menschen auf die Straße, die
gegen Trumps inhumane Abschiebe- und Migrationspolitik demonstrierten. Das
ist eine beachtliche Teilnehmer:innenzahl für Albuquerque, eine Stadt
mit rund 565.000 Einwohner:innen. Smith sagt: „Wir brauchen keine Kings in
Amerika, wir machen auch keine Kings in Amerika.“
New Mexico ist ein Blue State, auch Albuquerque wird von einem
demokratischen Bürgermeister regiert, Smith hat zu den Abgeordneten ihrer
Stadt nicht nur einen guten Draht, sie arbeiten auch oft gemeinsam.
So wurde auch der Demo-Zug am No-Kings-Day, der immer wieder um acht
Häuserblocks zog, von der Polizei begleitet. „Die Polizei hat uns
geschützt“, sagt Rayellen Smith: „Albuquerque weiß, wie wichtig freies
Rede- und Demonstrationsrecht für die Demokratie ist.“
Bis zu ihrer Pensionierung war die 65-Jährige in der international
agierenden Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers für die Bildung und
Umschulung von Migrant:innen zuständig. „Das, was ich jetzt mache, ist
ebenfalls ein Fulltimejob“, sagt sie.
Ihre politische Gruppe trifft sich jede Woche, neben den Protesten gegen
Trump kümmern sich die Mitglieder auch um soziale und medizinische Belange
in der Stadt. [2][Während der Coronapandemie] nähte Smith an wenigen
Abenden 300 Schutzmasken, als klar war, welche Krankheit sich da
ausbreitete und dass es keine Masken für die Massen gab. Seit dem
russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine besetzen Mitglieder aus Smith’
Gruppe jede Woche eine Autobahnbrücke und rollen über das Brückengeländer
ein Plakat mit der Aufschrift ab: „USA stands with Ukraine, MAGA stands
with Putin“.
Mittlerweile weiß Rayellen Smith auch alles über [3][Fracking], denn das
will sie in New Mexico stoppen. Fracking ist in dem Bundesstaat ein großes
Thema, weil der über riesige Öl- und Gasvorkommen verfügt. „Für Fracking
braucht man viel Wasser“, sagt Smith, „aber New Mexico ist ein Wüstenstaat,
die Förderungen haben massive Auswirkungen auf das Grundwasser, das Klima,
die Gesundheit der Menschen.“ Hat Rayellen Smith Angst vor Trump? „Ein
bisschen schon“, sagt sie: „Aber in meiner Stadt, mit meinen Verbündeten
fühle ich mich sicher. Wie sonst könnte ich das machen, was ich mache?
Irgendjemand muss es ja tun.“
19 Dec 2025
## LINKS
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[3] /Praesidentschaftswahl-in-den-USA/!6044120
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Fracking
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