| # taz.de -- Russlandtreuer Vasallenstaat: Belarus lässt 123 politische Gefange… | |
| > Machthaber Lukaschenko öffnet für eine größere Zahl von Häftlingen die | |
| > Knasttore, darunter sind so prominente Namen wie Maria Kolesnikowa und | |
| > Friedensnobelpreisträger Alex Bjaljazki. | |
| Bild: Maria Kolesnikowa soll wieder frei sein | |
| afp | Die prominente [1][belarussische Oppositionspolitikerin Maria | |
| Kolesnikowa] und der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki sind nach | |
| Angaben einer Nichtregierungsorganisation zusammen mit mehr als 120 | |
| weiteren Gefangenen in dem autokratisch regierten Land freigelassen worden. | |
| Staatschef Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus | |
| verschiedenen Ländern begnadigt, berichtete am Samstag die staatliche | |
| Nachrichtenagentur Belta. Zu ihnen zählten auch Kolesnikowa und Bjaljazki, | |
| teilte die von Bjaljazki gegründete Menschenrechtsorganisation Wjasna mit. | |
| Der 63-jährige Bjaljazki werde nach 1613 Tagen, also gut vier Jahren Haft, | |
| nach Litauen abgeschoben, erklärte Wjasna in Online-Netzwerken. „Ich habe | |
| mit ihm gesprochen und er reist nach Litauen und er fühlt sich gut“, sagte | |
| seine Frau Natalia Pintschuk der Nachrichtenagentur AFP. | |
| Die Freilassung der Gefangenen erfolgte auf US-Vermittlung. Vor den | |
| Freilassungen hatte der US-Gesandte John Coale bei einem Besuch in Belarus | |
| gesagt, dass die US-Sanktionen gegen belarussische Kalium-Exporte | |
| aufgehoben würden. Kalium, ein wichtiger Rohstoff bei der | |
| Düngemittel-Herstellung, ist ein wichtiges Exportgut des Landes. | |
| Bjaljazki war im März 2023 wegen angeblicher Finanzdelikte zu zehn Jahren | |
| Haft verurteilt worden. Ihm und seinen Mitstreitern wurde vorgeworfen, | |
| Bargeld nach Belarus geschmuggelt zu haben, um Oppositionsgruppen zu | |
| finanzieren. | |
| Der Demokratieaktivist hatte bereits früher mehrere Jahre im Gefängnis | |
| gesessen. 2011 musste er in einem anderen Fall für rund drei Jahre in Haft. | |
| 2022 wurde der Bürgerrechtler mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Den | |
| Preis, den er zusammen mit der russischen Organisation Memorial und der | |
| ukrainischen Menschenrechtsorganisation Zentrum für bürgerliche Freiheiten | |
| erhielt, konnte er wegen seiner Inhaftierung nicht selbst in Oslo | |
| entgegennehmen. | |
| Bjaljazki hatte Wjasna 1996 gegründet, sie ist die bekannteste Bürger- und | |
| Menschenrechtsgruppe des Landes. Ihre Gründung erfolgte während | |
| pro-demokratischer Proteste wenige Jahre nach dem Ende der Sowjetunion, um | |
| festgenommene Demonstranten und deren Familien zu unterstützen. Während der | |
| Proteste in Belarus im Jahr 2020 spielte die Organisation eine | |
| Schlüsselrolle dabei, Informationen über Repressionen gegen Demonstranten | |
| bereitzustellen. | |
| Auslöser der Proteste war die umstrittene Wiederwahl des belarussischen | |
| Präsidenten Lukaschenko. Lukaschenko regiert seit gut drei Jahrzehnten. Er | |
| ist ein treuer Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. | |
| Die 43-jährige Kolesnikowa gehört zu den bekanntesten Gesichtern der | |
| Opposition in Belarus. Sie hatte an der Seite der im Exil lebenden | |
| belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja die | |
| Massenproteste gegen Lukaschenko im Jahr 2020 mit angeführt. Als eine der | |
| wenigen führenden belarussischen Oppositionellen entschied sie sich gegen | |
| die Flucht ins Exil. | |
| 2020 wurde Kolesnikowa inhaftiert, kurz nachdem sie sich einem | |
| Ausweisungsversuch der Behörden verweigert und ihren Reisepass zerrissen | |
| hatte. 2021 wurde sie zu elf Jahren Haft verurteilt. Ihr wurde unter | |
| anderem „Verschwörung zur Machtergreifung“ vorgeworfen. Von der | |
| Oppositionspolitikerin hatte es während ihrer Haft immer wieder monatelang | |
| kein Lebenszeichen gegeben. Im November 2024 wurden Fotos der abgemagerten | |
| Inhaftierten veröffentlicht. | |
| 13 Dec 2025 | |
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