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# taz.de -- Saudischer Kronprinz in Washington: Saudi-Arabien, der wichtigste N…
> Mohammed bin Salman besuchte US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus. Es
> ging um Militärstrategien und Investitionen – und auch um den Mord an
> Khashoggi.
Bild: Kronprinz Mohammed bin Salman und Präsident Donald Trump am 18. November…
rtr | US-Präsident Donald Trump hat Saudi-Arabien einen besonderen
Verbündetenstatus verliehen, der dem Königreich militärische und
wirtschaftliche Privilegien einräumt. Bei einem [1][Staatsbesuch] von
Kronprinz Mohammed bin Salman im Weißen Haus am Dienstag vereinbarten beide
Seiten umfangreiche Rüstungsgeschäfte und Kooperationsabkommen.
Dazu gehört erstmals der Verkauf von 48 hochmodernen Tarnkappenjets vom Typ
F-35 an das Königreich sowie die Lieferung von 300 amerikanischen Panzern.
Beide Länder unterzeichneten zudem Abkommen über zivile Nuklearkooperation,
Künstliche Intelligenz und den Handel mit kritischen Mineralien.
Der saudische Kronprinz kündigte eine Aufstockung seiner
Investitionszusagen in den USA von 600 Milliarden auf eine Billion Dollar
an. Details oder einen konkreten Zeitplan nannte er jedoch nicht.
Saudi-Arabien gibt bereits hohe Summen für ehrgeizige Großprojekte im
eigenen Land aus, darunter futuristische Megastädte, deren Kosten die
Planungen überschritten haben. Trump wies Fragen nach möglichen
Interessenkonflikten durch Geschäfte seiner Familie in Saudi-Arabien
zurück. „Ich habe nichts mit dem Familienunternehmen zu tun“, sagte er.
## Fall Khashoggi: Trump verteidigt bin Salman
Im Arbeitszimmer des Präsidenten stellte sich Trump hinter den Kronprinzen
in der Affäre um den 2018 getöteten Journalisten Jamal Khashoggi. „Es sind
Dinge geschehen, aber er wusste nichts davon, und wir können es dabei
belassen“, sagte Trump und widersprach damit ausdrücklich den Erkenntnissen
der US-Geheimdienste. Diese waren zu dem Schluss gekommen, dass bin Salman
die Gefangennahme oder Tötung des regimekritischen Journalisten im
saudischen Konsulat in Istanbul genehmigt hatte.
Der Kronprinz bezeichnete Khashoggis Tod als schmerzhaft und gewaltigen
Fehler. Seine Regierung habe alle notwendigen Ermittlungsschritte
unternommen und das System verbessert, damit sich ein solcher Vorfall nicht
wiederhole. Khashoggis Witwe Hanan Elatr kritisierte Trumps Äußerungen
scharf. Nichts könne dieses schreckliche Verbrechen rechtfertigen.
## US-Waffenlieferung an Saudi-Arabien ändert das militärische
Gleichgewicht im Nahen Osten
Die geplante Lieferung der Tarnkappenjets markiert eine bedeutende
[2][Verschiebung des militärischen Gleichgewichts im Nahen Osten]. Bislang
ist Israel das einzige Land in der Region mit diesen Kampfflugzeugen. Bei
der Frage einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel zeigte sich Trump
optimistisch, der Kronprinz machte dies jedoch weiterhin von einem Weg zur
palästinensischen Staatlichkeit abhängig.
Es war bin Salmans erster Besuch im Weißen Haus seit mehr als sieben
Jahren. An einem formellen Abendessen am Dienstag nahmen auch
[3][Tech-Milliardär Elon Musk], der Chef des Chipherstellers Nvidia, Jensen
Huang, und Fußballstar Cristiano Ronaldo teil. Für Mittwoch ist eine
Investitionskonferenz im John F. Kennedy Center geplant, bei der weitere
Details zu den Wirtschaftsabkommen erwartet werden.
19 Nov 2025
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