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# taz.de -- Forderung von Beratern des Ministeriums: Agrarminister soll mehr ge…
> Ein Beirat des Agrarministeriums kritisiert, dass Alois Rainer ein
> Programm zur Reduktion von Ackergiften beendet. Das Gegenteil sei nötig.
Bild: Agrarminister Alois Rainer (CSU): Wissenschaftler monieren, dass der „i…
Berater von Bundesagrarminister Alois Rainer fordern den CSU-Politiker auf,
mehr gegen Risiken durch den Einsatz von Pestiziden zu unternehmen. Die
Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats „Nationaler Aktionsplan
Pflanzenschutz“ empfehlen in ihrer [1][aktuellen Mitteilung] „mit
Nachdruck“, das Ziel des von Rainers Amtsvorgängers Cem Özdemir (Grüne)
initiierten „Zukunftsprogramms“ zum Thema „weiter zu verfolgen“. Die
ForscherInnen verlangen zudem, die ihrer Meinung nach zu vagen Ziele zu
konkretisieren und verbindlicher zu machen.
Das darf als Kritik an Rainers bisherigem Kurs verstanden werden. Denn er
hat beschlossen, das Zukunftsprogramm nicht weiterzuverfolgen. „Im Zuge der
Haushaltsberatungen wurde die dafür vorgesehene Finanzierung in Höhe von
lediglich 1,7 Millionen Euro aus dem Agraretat 2025 mit einem Gesamtvolumen
von 6,9 Milliarden Euro gestrichen“, beklagen die 12 ExpertInnen, die zum
Beispiel aus den Agrarwissenschaften und der Agrarökologie sowie der
Toxikologie kommen. Zudem arbeitet Rainer gerade nach eigenen Angaben
daran, dass „die Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln verbessert“
und für „schnelle“ Verfahren durch „Verschlankung der behördlichen
Zusammenarbeit“ gesorgt wird.
Dabei tragen Pestizide dazu bei, dass Pflanzen- und Tierarten aussterben.
Da die Landwirtschaft rund die Hälfte der Fläche Deutschlands nutze, „kommt
ihr für alle ökologischen Fragen eine große Bedeutung zu“, heißt es in
einer[2][ Stellungnahme des Beirats]. Zudem haben viele Pestizide
Gesundheitsrisiken.
Die Wissenschaftler monieren, dass die Landwirtschaft den „integrierten
Pflanzenschutz“ zu wenig beherzige. Diese eigentlich vorgeschriebene
Strategie sieht vor, dass die Bauern beispielsweise [3][durch biologische
oder anbautechnische Maßnahmen] den Einsatz von Pestiziden „auf das
notwendige Maß“ beschränken. Es reiche nicht, die eingesetzte Menge zu
senken, da manche Mittel pro Gramm schädlicher seien als andere. „Folglich
sollten konkrete Risikoindikatoren festgelegt werden, um das Risiko für
Menschen und die Artenvielfalt zu minimieren.“ Zudem sollten vor allem
Substanzen, die bei Menschen zum Beispiel Krebs verursachen können,
„schnell ersetzt werden.“
Das Agrarministerium ließ eine Bitte der taz um Stellungnahme bis
Redaktionsschluss unbeantwortet.
7 Nov 2025
## LINKS
[1] https://www.nap-pflanzenschutz.de/service/nachrichtenarchiv/startseite-news…
[2] https://www.nap-pflanzenschutz.de/fileadmin/SITE_MASTER/content/Bilder/Grem…
[3] https://www.gesetze-im-internet.de/pflschg_2012/__2.html
## AUTOREN
Jost Maurin
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