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# taz.de -- Hoffnung für die Erneuerbaren: Firmen und Entwickler investieren g…
> Eine britische Firma kündigt acht große Batterieprojekte an. Sie sollen
> grünen Strom speichern und Gas ersetzen. Alles ohne Förderung.
Bild: Wichtiges Element für die Energiewende – und es geht sogar ganz hübsc…
Der [1][britische Projektentwickler Elements Green] will zwei Milliarden
Euro in deutsche Batteriespeicherprojekte investieren. Wie der Konzern
bekannt gab, sollen bis Ende 2028 an acht Standorten Stromspeicher mit
einer Gesamtleistung von 3.200 Megawatt ans Netz gehen. Die Projekte sollen
im ersten Quartal 2026 die Baureife erreichen, der Konzern verfügt nach
eigenen Angaben bereits über eine Netzanschlusszusage der
Übertragungsnetzbetreiber.
Batteriespeicher gelten als wichtige Elemente beim Übergang von der
fossilen Stromversorgung in jene, die sich aus den Erneuerbaren speist.
Volker Quaschning ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der
Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin (HTW). Er nennt das
Geschäft „höchst attraktiv“ und verweist auf die Entwicklung der
Börsenstrompreise. „Vor zehn Jahren liefen die alten, fossil betriebenen
Großkraftwerke mit leichten Schwankungen einfach durch, da gab es keine
großen Preisschwankungen.“ Heute an der Börse gehe es aber sehr volatil zu:
„Bei viel Wind und Sonne [2][tendiert der Strompreis häufig gegen null,
nachts im Sommer dagegen wird er teuer].“
Zudem seien die Batteriespeicher immer effektiver und preiswerter geworden:
„Bereits weniger als zehn Cent Preisunterschied je Kilowattstunde reichen
aus, um profitabel zu wirtschaften“, so Quaschning, „ganz ohne Förderung�…
Das ist ein Querhieb des Experten auf die Gaskraftwerke, die
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) bauen lassen will.
Könnten Batterien den Bau dieser Gaskraftwerke überflüssig machen? „Einen
Teil schon“, sagt Quaschning. Speziell im Winter, wenn die Photovoltaik
wenig liefert und der Wind tatsächlich einmal eine Woche lang nicht bläst,
sind Gaskraftwerke aber noch unerlässlich. „Batterien sind irgendwann
leer.“
## Nicht transparent: Woher kommt das Geld?
Tatsächlich kann ein einzelner Speicher, den Elements Green in Deutschland
entwickelt, eine Million Haushalte vier Stunden lang versorgen – wenn ein
durchschnittlicher Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden zugrunde
gelegt wird. Der Konzern entwickelt auch in Australien und Großbritannien
Projekte. Wie er die zwei Milliarden Euro für die geplanten Projekte
aufbringen will, blieb zunächst im Unklaren.
Tatsächlich gibt es derzeit viele Batterie-Projekte in der Bundesrepublik.
Beispielsweise hatte an diesem Mittwoch Bayerns Ministerpräsident Markus
Söder (CSU) [3][auf dem Gelände des früheren Atomkraftwerkes Gundremmingen]
den Spaten geschwungen: RWE baut dort einen Batteriespeicher mit 400
Megawatt Leistung, der 700 Megawattstunden Strom binden kann. Auch dieses
Projekt soll 2028 ans Netz, der Konzern investiert rund 230 Millionen Euro.
Neben dem Speicher will der ehemalige Fossilkonzern auf 55 Hektar Fläche
einen Solarpark bauen, allerdings ist dort auch ein neues Gaskraftwerk
geplant. Am Samstag waren die Kühltürme des AKWs gesprengt worden, RWE baut
das Kraftwerk zurück.
## Weitere Projekte geplant
In Sachsen-Anhalt wird der dortige Energieminister Armin Willingmann (SPD)
am kommenden Dienstag den Grundstein für einen Batteriespeicher legen. Im
Staßfurter Ortsteil Förderstedt wird eine Anlage mit einer
Speicherkapazität von 700 Megawattstunden gebaut. Im niedersächsischen
Alfeld wird ein Stromspeicher mit 275 Megawattstunden Kapazität gebaut, in
der Oberlausitz plant der Braunkohlekonzern LEAG gemeinsam mit dem
US-Batteriehersteller ESS den Bau eines Großspeichers, der im Jahr 2027 in
Betrieb genommen werden soll.
Interessant ist die Verbindung des Speicherbooms zur Elektromobilität: Weil
vor allem [4][chinesische Firmen Milliarden in den Elektroautomarkt
investiert] haben, sind die Batterien leistungsstärker geworden. Zugleich
ist aber die Nachfrage nicht im selben Maße gestiegen, weshalb es ein
Überangebot gibt, die Preise sind um bis zu 90 Prozent gefallen.
Für die Energiewende interessant ist eine parallele Entwicklung bei den
sogenannten Elektrolyseuren: Überschüssiger Strom kann nicht nur in
Batterien gelagert, sondern in diesen Anlagen auch in Wasserstoff
aufgespalten werden. „Der kann gespeichert und bei Dunkelflaute dann wieder
zu Strom gemacht werden“, so Quaschning. In Schwäbisch Gmünd ging gerade
[5][die größte kommerzielle Anlage für grünen Wasserstoff] in Betrieb, in
Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) entsteht gerade eine [6][noch größere
Anlage], die Ende des Jahres starten soll.
Der Unterschied zu den Batteriespeichern: Ohne Subventionen wären die
Elektrolyseure wahrscheinlich nicht an den Start gegangen, allein nach
Schwäbisch Gfmünd flossen 6,8 Millionen Euro Steuergeld. Die
Batteriespeicher brauchen so etwas nicht.
Unter anderem deswegen hat der Bundesrechnungshof die Politik [7][in einem
Sonderbericht] gerade gerügt. Die Wasserstoffstrategie der Regierung berge
erhebliche finanzielle Risiken, es bestehe die Gefahr, dass die geplanten
Milliarden staatlicher Förderung verpuffen: Die Nachfrage entwickele sich
langsamer als beabsichtigt.
30 Oct 2025
## LINKS
[1] https://www.elementsgreen.com/
[2] /Negative-Strompreise/!6107639
[3] /Atom-Aus-in-Grundremmingen/!6124196
[4] /BYD-in-Brasilien/!6119075
[5] https://de.lhyfe.com/produktionseinheit/lhyfe-schwabisch-gmund/
[6] https://www.vng.de/energiepark-bad-lauchstaedt
[7] https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Downloads/DE/Berichte/2025/was…
## AUTOREN
Nick Reimer
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Energiewende
Erneuerbare Energien
Türkei
Stromnetz
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