Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Prinz Andrew verliert seine Titel: Schafft die Monarchien endlich ab
> Monarchien sind ein Anachronismus und Nährboden für Machtmissbrauch. Wie
> wäre es, wenn die EU keine Königshäuser mehr unter sich duldet?
Bild: Ob Prinz Andrew, jetzt ohne Titel, in den Arbeitsmarkt integrierbar ist?
Sie ist ein Hort der sozialen Hängematte, systematischen
Leistungsmissbrauchs, moralischer Indifferenz und sozial auffälliger
Clanmitglieder: Die Rede ist natürlich von der Monarchie. Merkwürdigerweise
existieren allein innerhalb der EU noch sechs davon, aber die bekannteste
ist natürlich die britische Monarchie, seit 2020 nicht mehr Teil der EU.
Wenn es eines letzten Beweises bedurft hätte, dass dieser seltsame
Anachronismus abgeschafft gehört, ist es die aktuelle Volte um den
britischen Königsbruder Andrew. Der verliert nun – wohl auf Druck des
Clanchefs und Bruders – seine letzten Adelstitel, weil der Druck wegen
seiner Rolle im Missbrauchsskandal um den Amerikaner Jeffrey Epstein zu
groß geworden ist.
Vorab-Auszüge der Memoiren des Missbrauchsopfers Virginia Giuffre sind
gerade erschienen, in denen sie beschreibt, wie Andrew ihr als
Minderjährige mehrfach sexualisierte Gewalt antat. [1][In diesem Frühjahr
beging Virginia Giuffre Suizid]. Selbstverständlich passiert auch woanders
Machtmissbrauch, aber in einem Königshaus konzentriert sich der Nährboden
für zweifelhafte Verhaltensweisen (erinnert sich noch jemand [2][an die
Elefantenjagd von Spaniens Juan Carlos]?): zu viel Geld, zu viel Zeit und
der Irrglaube, über anderen Menschen zu stehen, etwas Besonderes qua Geburt
zu sein.
Die BossInnen an der Spitze können vereinzelt durchaus gewissenhafte und
pflichtbewusste Leute sein – der britische Kronprinz William und der
dänische König Frederik etwa –, das Problem ist, dass so eine Monarchie
einen ganzen Clan nach sich zieht. Von einer Abschaffung der Monarchien
würden alle Seiten profitieren: Die Bevölkerungen könnten ihre Spitze
endlich wählen und abwählen, und die Clanmitglieder könnten endlich
vernünftigen Berufen nachgehen.
Auf Großbritannien hat die EU keinen Einfluss mehr. Aber sie sollte endlich
dafür sorgen, dass eine Monarchie unvereinbar ist mit einer Mitgliedschaft
in der EU. Sie will ja laut ihren Verträgen Demokratie in ihren
Mitgliedstaaten fördern und hat schon an ganz anderen Tabus gerüttelt.
19 Oct 2025
## LINKS
[1] /Mutmasslicher-Freitod-von-Epstein-Opfer/!6084890
[2] /Spanier-demonstrieren-gegen-Koenigshaus/!5069434
## AUTOREN
Gunnar Hinck
## TAGS
Reden wir darüber
Prinz Andrew
Jeffrey Epstein
Social-Auswahl
England
Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein
## ARTIKEL ZUM THEMA
Britisches Königshaus und Andrew: Bald ohne Prinzenrolle
König Charles setzt seinen Bruder vor die Tür. Der einstige Vertraute von
Jeffrey Epstein darf sich künftig nur noch Andrew Mountbatten Windsor
nennen.
Memoiren von Virginia Robierts Giuffre: Schmerzhafte Lektüre
Sie wurde vom US-Milliardär Jeffrey Epstein sexuell missbraucht. Nun sind
Giuffres Memoiren posthum erschienen. Die Details sind schockierend.
Mutmaßlicher Freitod von Epstein-Opfer: Virginia Giuffre in Australien gestorb…
Sie gehörte zu den bekanntesten Opfern im Missbrauchsskandal um Jeffrey
Epstein. Ihre Aussagen brachten den britischen Prinzen Andrew zu Fall.
Einigung im Missbrauchsprozess: Rausgekauft!
Der britische Prinz Andrew hat sich außergerichtlich mit Virginia Giuffre
geeinigt. Von vielen wird das als Erfolg gefeiert – aber ein Erfolg für
wen?
Vorwurf des sexuellen Missbrauchs: Epstein-Affäre zieht Kreise
Ein französischer Geschäftsmann soll dem Sexualverbrecher Jeffrey Epstein
Mädchen organisiert haben. Nun sitzt er in Paris in U-Haft.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.