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# taz.de -- Mutmaßlicher Freitod von Epstein-Opfer: Virginia Giuffre in Austra…
> Sie gehörte zu den bekanntesten Opfern im Missbrauchsskandal um Jeffrey
> Epstein. Ihre Aussagen brachten den britischen Prinzen Andrew zu Fall.
Bild: Diese undatierte, vom US-Justizministerium zur Verfügung gestellte Foto …
Sindney afp | Die durch den Epstein-Skandal um sexuellen Missbrauch
Minderjähriger bekannt gewordene Virginia Giuffre hat nach Angaben ihrer
Familie Suizid begangen. Die 41-Jährige habe die Folgen des Missbrauchs
nicht mehr ertragen, teilte ihre Familie zu Giuffres Tod auf ihrer Farm in
Australien mit. Giuffre hatte dem US-Milliardär Jeffrey Epstein
vorgeworfen, sie als Sex-Sklavin missbraucht und sie [1][als Minderjährige
zum Sex an den britischen Prinzen Andrew] weitergereicht zu haben.
„Mit völlig gebrochenen Herzen teilen wir mit, dass Virginia letzte Nacht
auf ihrer Farm in Western Australia gestorben ist“, hieß es in der
Erklärung von Giuffres Familie, die ihre Sprecherin der Nachrichtenagentur
AFP übermittelte. „Sie hat ihr Leben durch Suizid verloren, nachdem sie
lebenslang ein Opfer von sexuellem Missbrauch und Sexhandel war.“
Giuffre habe im Umgang mit ihrem Leid „unglaublichen Mut“ bewiesen,
erklärte die Familie. „Am Ende wurde der Tribut des Missbrauchs so hoch,
dass es für Virginia unerträglich wurde, sein Gewicht zu ertragen“, hieß es
weiter. Die US-Australierin wurde der Erklärung zufolge 41 Jahre alt und
hinterlässt drei Kinder: Christian, Noah und Emily.
Die australische Polizei, die sich in derartigen Fällen nicht zur Identität
des Todesopfers äußert, erklärte, es habe in der Nacht zum Samstag einen
Rettungseinsatz für eine Frau gegeben, die bewusstlos in ihrem Zuhause in
Neergabby nördlich von Perth gefunden worden sei.
„Traurigerweise wurde die 41 Jahre alte Frau vor Ort für tot erklärt“, hi…
es weiter. Der Todesfall werde untersucht, nach ersten Erkenntnissen werde
er aber nicht als verdächtig eingestuft.
## Giuffre war als Schlüsselfigur
Ende März war Giuffre nach der Kollision ihres Autos mit einem Schulbus
verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Sie veröffentlichte in
Online-Netzwerken ein Foto von ihren Gesichtsverletzungen und schrieb dazu,
sie habe nur noch vier Tage zu leben. Ihre Sprecherin sagte dazu später,
Giuffre sei nicht bewusst gewesen, dass der Eintrag öffentlich zugänglich
gewesen sei.
Örtlichen Medien zufolge hatte Giuffre zudem Probleme mit ihrem Ehemann,
von dem sie getrennt lebte. Ihr wurde demnach im Februar zur Last gelegt,
gegen eine einstweilige Verfügung wegen Gewalt verstoßen zu haben. Ihre
Sprecherin erklärte damals dazu, Giuffre sei daran interessiert, sich gegen
diese „böswillige Behauptung“ zur Wehr zu setzen. Sie war demnach „zutie…
besorgt“ um ihre Kinder, für die ihr Mann das Sorgerecht hatte.
Giuffre war als Schlüsselfigur im Missbrauchsskandal um den US-Investor
Epstein bekannt geworden, der jahrelang für Schlagzeilen gesorgt hatte. Der
bereits 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilte Epstein war im August 2019
nach seiner erneuten Festnahme tot in seiner New Yorker Gefängniszelle
gefunden worden. Nach Angaben der Behörden hatte der bestens vernetzte
Finanzinvestor und Multimillionär Suizid begangen.
## Vorkämpferin für andere
Giuffre hatte dem britischen Prinzen Andrew vorgeworfen, sie im Alter von
17 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Sie hatte ihn nach eigenen Angaben
durch Epstein kennengelernt, der Verbindungen zu zahlreichen Größen aus
Politik und Gesellschaft wie den früheren US-Präsidenten Bill Clinton und
Donald Trump sowie Microsoft-Gründer Bill Gates unterhielt.
Epsteins langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell – eine gute Bekannte von
Prinz Andrew – wurde Ende Dezember 2021 in einem Gerichtsverfahren in New
York von den Geschworenen wegen Sexhandels schuldig gesprochen. Laut
Anklage hatte die Britin über Jahre systematisch Minderjährige für Epstein
rekrutiert, die von diesem dann sexuell missbraucht wurden. Als Strafmaß
wurden 20 Jahre Haft verhängt.
Der [2][Rechtsstreit zwischen Giuffre und Prinz Andrew wurde 2022
außergerichtlich beigelegt]. Ein Bundesgericht in New York setzte eine
entsprechende Vereinbarung nach der Zahlung einer Entschädigung in Kraft.
Die Höhe der Entschädigungszahlung wurde nicht mitgeteilt. Medienberichten
zufolge war es eine Millionensumme. Prinz Andrew entging damit nicht nur
einer strafrechtlichen Verfolgung, sondern auch einem Zivilprozess mit
vielen unangenehmen Fragen.
Giuffres Anwältin Sigrid McCawley erklärte am Samstag, sie verliere durch
den Tod der 41-Jährigen eine „enge Freundin“ und eine Vorkämpferin für
andere Missbrauchsopfer. „Ihr Mut hat mich dazu gebracht, härter zu
kämpfen, und ihre Stärke war beeindruckend“, erklärte die Juristin.
26 Apr 2025
## LINKS
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