Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Berliner Linken-Fraktion: Noch eine will nicht mehr
> Die Hälfte der Linken-Fraktion im Abgeordnetenhaus tritt bei der Wahl
> 2026 nicht mehr an. Nun gehört auch Co-Chefin Anne Helm zu dieser Gruppe.
Bild: Anne Helm, die Chefin der Linksfraktion, will anders als ihr Co-Chef Tobi…
Berlin taz | Zu den vielen langjährigen Parlamentariern der
Linken-Fraktion, die bei der Abgeordnetenhauswahl 2026 nicht wieder
antreten wollen, gehört jetzt auch Anne Helm, seit fünf Jahren
Co-Fraktionsvorsitzende. Das bestätigte Fraktionssprecher Thomas Barthel am
Dienstag auf taz-Anfrage.
Bereits Anfang Januar hatte Helms Co-Chef Tobias Schulze bei der
Fraktionsklausur in Leipzig gegenüber der taz geschätzt, [1][dass nur etwa
die Hälfte der aktuell 20 Abgeordneten erneut kandidieren werde]. Dazu
gehören zum einen die früheren Senatsmitglieder Elke Breitenbach, Klaus
Lederer und Sebastian Scheel. Sie haben die Linkspartei bereits im Oktober
2024 verlassen, weil sie sich aus ihrer Sicht zu wenig gegen Antisemitismus
stellte, gehören der Fraktion aber weiter an.
Zum anderen ist unter denen, die nicht mehr kandidieren, auch Steffen
Zillich zu finden. Er ist [2][aktuell wie seit vielen Jahren das prägende
Gesicht] seiner Fraktion in Haushaltsdebatten im Parlament.
Anne Helm hatte der taz Anfang Juli noch gesagt, sie sei in Gesprächen über
eine Kandidatur. Die führten offenbar zu keinem für Helm
zufriedenstellenden Ergebnis. Helm hatte sowohl der Linkspartei wie der
Fraktion erst vier Jahre angehört, [3][als sie 2020 neue Co-Vorsitzende in
der Doppelspitze der Fraktion wurde]. Bis Juni 2024 war ihr Co-Chef Carsten
Schatz, auf ihn folgte Tobias Schulze.
## Bekannte Stimme als Synchronsprecherin
Die in Rostock geborene 39-jährige Helm war vor ihrer Zeit bei der
Linkspartei von 2009 bis 2014 Mitglied der Piratenpartei. Bei ihren Reden
im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses profitierte sie stimmlich stark von
ihrem zweiten Arbeitsfeld: Schon als Kind war sie als Synchronsprecherin
tätig.
Überregionale Aufmerksamkeit erregte Helm bereits 2014. Da hatte sie mit
einer anderen Frau am Jahrestag der Bombardierung Dresdens oben ohne
demonstriert, auf dem entblößten Oberkörper die Worte „Thanks Bomber
Harris“. Diese Danksagung an den so betitelten damaligen Oberkommandierden
der britischen Luftwaffe, Arthur Harris, der den Angriff auf Dresden am 13.
Februar 1945 angeordnet hatte, löste Empörung und Morddrohungen gegen Helm
aus. [4][In einer folgenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung
Neukölln, der Helm damals angehörte, distanzierte sie sich] und sagte: „Ich
bedaure meine Aktion in Dresden. Es liegt mir fern, die Opfer des Zweiten
Weltkriegs und ihre Angehörigen zu verunglimpfen.“
16 Sep 2025
## LINKS
[1] /Linkspartei-im-Wandel/!6095726
[2] /Parlament-zurueck-aus-der-Sommerpause/!6105443
[3] /Berlins-Linke-mit-neuer-Fraktionsspitze/!5688441
[4] /Solidaritaet-mit-Bomber-Anne/!387312/
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Linksfraktion
Klaus Lederer
Abgeordnetenhaus
Die Linke Berlin
Die Linke
Klaus Lederer
## ARTIKEL ZUM THEMA
Linkspartei im Wandel: Viele Stimmen, aber kein Gesicht
Bei der Klausur der Linksfraktion bleibt die Spitzenfrage der boomenden
Partei offen. Die Hälfte der Abgeordneten tritt angeblich 2026 nicht mehr
an.
Pro und Contra: Sind die Austritte bei der Linkspartei gerechtfertigt?
Prägende Gesichter haben die Linke verlassen. Ist das angesichts der
Antisemitismus-Debatte konsequent? Oder Zeichen mangelnder
Kompromissfähigkeit?
Linkspartei streitet über Antisemitismus: Nicht mit rechtsstaatlichen Mitteln
Ex-Senator Lederer und andere wollten beim Landesparteitag linken
Antisemitismus benennen und bekämpfen. Eine Mehrheit der Delegierten lehnte
das ab.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.