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# taz.de -- Nach dem Angriff auf Katar: Oberflächliche Einigkeit in Jerusalem
> Israels Premier Netanjahu verteidigt beim Treffen mit US-Außenminister
> Rubio sein Vorgehen in Katar. Der fliegt im Anschluss weiter nach Katar.
Bild: US- Aussenminister Marco Rubio mit Journalist*innen in Tel Aviv vor seine…
Berlin taz | Während sich am Montag muslimische und arabische Staaten auf
Einladung Katars in dessen Hauptstadt Doha trafen, tagten in Jerusalem
Israels Premier Benjamin Netanjahu und US-Außenminister Marco Rubio. Eines
der Hauptthemen war bei beiden Treffen dasselbe: d[1][er Luftangriff
Israels auf Hamas-Mitglieder in Doha am 9. September]Nur was darüber gesagt
wurde, geht völlig auseinander.
So erklärte Netanjahu nach Angabe des Onlinemediums Times of Israel: Der
Angriff sei kein Misserfolg gewesen; er habe der Hamas die Botschaft
geschickt, dass man sie überall angreifen könne. Laut Netanjahu sei es
„enorme Heuchelei“, den Angriff zu kritisieren. Er verwies dabei auf eine
UN-Resolution, nach der es Staaten nicht erlaubt sei, Terroristen auf ihrem
Gebiet zu beherbergen.
Gemeint haben könnte er damit die [2][Resolution 1373 des
UN-Sicherheitsrates]. Darin wird unter anderem gefordert: „Denjenigen, die
terroristische Handlungen finanzieren, planen, unterstützen oder begehen“,
dürfe kein „sicherer Hafen gewährt werden“.
Doch der Fall der Hamas in Doha ist komplizierter. Katar ermöglicht durch
deren Unterbringung auf seinem Staatsgebiet Verhandlungen mit ihr. Und für
diese gibt es dringenden Bedarf: Noch immer halten die Hamas und andere
militante Gruppen im Gazastreifen 48 israelische Geiseln fest, nach
israelischen Angaben sind noch etwa 20 von ihnen am Leben. Die meisten der
am 7. Oktober 2023 aus Südisrael Entführten kamen bisher durch
Waffenruhe-Geisel-Abkommen frei.
## Katar ist bekannt als Vermittler in weltweiten Konflikten
Katar hat zwar angegeben, weiter zwischen Israel und der Hamas vermitteln
zu wollen. Doch das Verhältnis zu Israel, einer der beiden
Verhandlungsparteien, hat sich kaum überraschend mit dem Luftangriff
verschlechtert.
Außerdem sitzt die Hamas laut katarischen Angaben nicht zuletzt dort,
[3][weil die USA das so wünschen]. Das betonte jüngst auch eine
diplomatische Quelle aus Katar gegenüber der taz. Katar hat sich als
Vermittler in Konflikten weltweit etabliert – sei es [4][zwischen den
M23-Rebellen und der Regierung] der Demokratischen Republik Kongo [5][oder
Afghanistans Taliban-Regierung und Deutschland]. Dazu gehört eben auch,
dass Unterhändler beherbergt werden müssen.
Rubio und Netanjahu bemühten sich wohl, bei dem Besuch des
US-Außenministers in Israel Einigkeit zu zeigen. Doch US-Präsident Donald
Trump hatte sich zuvor deutlich geäußert: Der Angriff auf Katar mache es
schwieriger, einen Deal zwischen Israel und der Hamas zu erreichen. „Wir
sind darauf fokussiert, was nun passiert“, sagte Rubio in Jerusalem. Am
Dienstag soll er selber nach Katar weiterreisen.
15 Sep 2025
## LINKS
[1] /Krieg-in-Nahost/!6109367
[2] https://www.unodc.org/pdf/crime/terrorism/res_1373_english.pdf
[3] https://www.aljazeera.com/news/2025/9/9/why-does-qatar-host-hamass-politica…
[4] /Gewalt-im-Ostkongo/!6101443
[5] /Diplomatische-Kontakte-mit-Afghanistan/!6088279
## AUTOREN
Lisa Schneider
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Marco Rubio
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