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# taz.de -- Unicef über Mangelernährung: Erstmals mehr Kinder über- als unte…
> Mit Ausnahme des südlichen Afrikas und Südasiens gibt es weltweit mehr
> über- als untergewichtige Kinder. Das kann Folgen für ihre Entwicklung
> haben.
Bild: 391 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 19 Jahren sin…
New York afp | Erstmals sind UN-Angaben zufolge weltweit mehr Kinder und
Jugendliche übergewichtig als unterernährt. Wie ein am Dienstag vom
UN-Kinderhilfswerk Unicef veröffentlichter Bericht zeigt, hat sich die Zahl
der fettleibigen Menschen in diesem Alter zwischen den Jahren 2000 und 2022
auf einen Anteil von 9,4 Prozent verdreifacht. Der Anteil der
untergewichtigen Kinder und Jugendlichen ging demnach im selben Zeitraum um
fast vier Prozentpunkte zurück und liegt bei 9,2 Prozent.
„Wenn wir über Mangelernährung sprechen, geht es nicht mehr nur um
untergewichtige Kinder“, erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine
Russell. „Fettleibigkeit ist ein wachsendes Problem, das sich auf die
Gesundheit und Entwicklung von Kindern auswirken kann. Stark verarbeitete
Lebensmittel [1][ersetzen zunehmend Obst, Gemüse und Proteine] in einer
Lebensphase, in der Ernährung eine entscheidende Rolle für das Wachstum,
die kognitive Entwicklung und die psychische Gesundheit von Kindern
spielt“, warnte sie.
Insgesamt waren den jüngsten verfügbaren Daten von 2022 zufolge 391
Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 19 Jahren von
Übergewicht betroffen, heißt es in dem Bericht. 188 Millionen seien sogar
fettleibig, also adipös.
In Deutschland ist demnach jeder Vierte im Alter von fünf bis 19 Jahren
übergewichtig, mit leicht steigender Tendenz: von 24 Prozent im Jahr 2000
stieg der Anteil bis 2022 auf 25 Prozent. Der Anteil der adipösen Kinder in
dieser Altersgruppe ist bei acht Prozent konstant, heißt es weiter in dem
Bericht.
## Pazifikstaaten besonders betroffen
Fettleibigkeit ist laut Unicef erstmals in fast allen Weltregionen häufiger
als Untergewicht. Ausgenommen davon seien die Länder, die südlich der
Sahara liegen und südasiatische Staaten.
Die weltweit höchsten Adipositas-Raten bei fünf- bis 19-Jährigen weisen
demnach die pazifischen Inselstaaten auf. Hier haben sich die Werte laut
Unicef seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Im Inselstaat Niue beispielsweise
seien 38 Prozent der Kinder und Jugendlichen fettleibig, auf den Cookinseln
liege ihr Anteil bei 37 und in Nauru bei 33 Prozent. Der Grund für diese
Zunahme sei vor allem der Wechsel von traditioneller Ernährung hin zu
billigen, energiereichen importierten Lebensmitteln.
Aber auch in Chile seien 27 Prozent der fünf- bis 19-Jährigen fettleibig.
In den USA und den Vereinigten Arabischen Emirate seien es jeweils 21
Prozent.
Die Gründe sind laut Unicef „stark verarbeitete Lebensmittel und Fast Food
mit einem hohen Gehalt an Zucker, raffinierter Stärke, Salz, ungesunden
Fetten und Zusatzstoffen“. Diese Art von Lebensmittel seien zum einen
preiswert und [2][würden an Orten, an denen sich Kinder aufhielten,
„aggressiv vermarktet“]. Zudem erreiche die Werbung der Lebensmittel- und
Getränkekonzerne die Kinder und Jugendliche über digitale Kanäle.
Das Kinderhilfswerk warnt vor [3][weitgehenden Folgen der Fehlernährung.]
Übergewichtige Kinder fehlten häufiger in der Schule, hätten Probleme mit
ihrem Selbstwertgefühl und seien häufiger Mobbing ausgesetzt. Übergewicht
und Fettleibigkeit könnten sich zudem ein Leben lang schädlich auf die
Gesundheit auswirken und führten zu hohen Kosten für die Gesundheitssysteme
sowie sinkender wirtschaftlicher Produktivität.
10 Sep 2025
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