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# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Wieso lachen Erwachsene so wenig?
> Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
> beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Nino, 6 Jahre alt.
Bild: Lachen kann man nicht planen. Es kommt einfach so aus einem heraus, zum B…
Lachen kann man nicht planen. Es kommt einfach so aus einem heraus, zum
Beispiel wenn jemand etwas Lustiges sagt. Man gluckst dann plötzlich,
kichert, der Mund wird ganz breit. Man atmet stoßartig ein und aus und
macht dabei selbst lustige Geräusche, „haha“, „hihi“ oder „höhö“…
passiert es sogar, dass man sich vor Lachen biegen muss.
Hinterher geht es einem meistens besser. Lachen tut gut.
Insofern ist es schade, dass Erwachsene wenig lachen, jedenfalls im
Vergleich zu Kindern. [1][Wissenschaftler*innen in den USA] haben das
mal untersucht: Sie haben über 10.000 Menschen in der Öffentlichkeit
beobachtet und dabei festgestellt, dass Jüngere öfters lachen als Ältere,
Frauen öfters als Männer. Vor allem Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren
lachen besonders häufig.
Was aber ist der Grund dafür, dass Erwachsene wenig lachen? Das liegt
sicherlich an dem, was man den „Ernst des Lebens“ nennt. Erwachsene müssen
arbeiten, um Geld zu verdienen. Wenn sie sich auf eine Aufgabe
konzentrieren, wollen sie meistens nicht gestört werden. Sie müssen auch
einkaufen und kochen und putzen. Sie verbringen weniger Zeit mit Freunden,
mit denen sie zusammen lachen könnten. Und sie machen sich auch mal Sorgen
wegen der Politik, wenn zum Beispiel [2][US-Präsident Trump] etwas Blödes
sagt oder tut. Dann ziehen sie die Augenbrauen zusammen und gucken grimmig.
Man könnte also sagen, Erwachsene haben einfach weniger zu lachen als
Kinder. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum sie ernster sind. Dir
ist sicher schon mal aufgefallen, dass Erwachsene auch weniger weinen als
Kinder. Sie haben gelernt, ihre Gefühle besser zu kontrollieren, jedenfalls
meistens. Das gehört zum Erwachsenwerden ein Stück weit dazu. Es hat
Vorteile, manchmal ist es aber auch richtig schade, auch für die
Erwachsenen selbst. Denn es kann ja sehr befreiend sein zu weinen. Und vor
allem: zu lachen.
Manche Erwachsene treffen sich deshalb extra zum [3][Lachyoga]. Das ist
eine Methode, die ursprünglich aus Indien stammt. Sie kommen zusammen,
atmen tief durch und lachen dann los, ganz ohne Grund. Sie starten also ein
künstliches Lachen und machen so lange weiter, bis es in ein echtes Lachen
übergeht. Erstaunlich, dass das klappt, oder? Ein bisschen planen kann man
Lachen also doch.
2 Oct 2025
## LINKS
[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12509169/
[2] /Donald-Trump/!t5204455
[3] /Weihnachten-fuer-umme-5/!5896491
## AUTOREN
Antje Lang-Lendorff
## TAGS
Kinderfrage
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