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# taz.de -- Peseschkian in New York: Dem Mörder keine Bühne geben
> Der iranische Präsident spricht vor der UN-Vollversammlung. Eine bittere
> Farce – nicht nur für die Angehörigen der über eintausend Hingerichteten.
Bild: Massud Peseschkian, spricht vor dem iranischen Parlament, an und für sic…
Am Mittwoch wird der iranische Präsident Massud Peseschkian vor der
Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York sprechen. Westliche
Medien hatten ihn [1][bei seiner Wahl 2024] nach dem Tod seines Vorgängers
als „Reformer“ präsentiert. Ein Bild, das schon beim damaligen Präsidenten
Hassan Rohani, der 2015 mit mindestens 972 Hinrichtungen den traurigen
Höhepunkt der Exekutionen des Jahrzehnts markierte, völlig absurd war.
Peseschkian hat diese Rekordzahl noch übertroffen.
Laut der [2][Menschenrechtsorganisation Hengaw] wurden seit Jahresbeginn
mehr als 1.000 Menschen hingerichtet. Die Repression ist systematisch:
Politische Gegner*innen werden verhaftet und massenweise hingerichtet.
Die Gewalt im Land hat nach dem [3][Krieg zwischen Israel und Iran] im Juni
noch einmal drastisch zugenommen. Offiziellen Angaben zufolge wurden mehr
als 21.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Krieg festgenommen, darunter
über 2.700 ausländische Staatsangehörige.
All das zeigt, dass das Regime die Kontrolle über das Land [4][nur mit
Gewalt] aufrechterhält. Die Bevölkerung selbst hat der Führung jegliche
Legitimität längst abgesprochen. Und doch darf Peseschkian in New York
reden. Die Bühne der Vereinten Nationen verleiht ihm Legitimität, belohnt
die Unterdrückung und vermittelt ein gefährliches Signal: Wer
Massenverbrechen begeht, wird hofiert, wer Widerstand leistet, wird
ignoriert.
Politik auf internationalem Parkett darf keine Anerkennung für Verbrechen
sein. Die Entscheidung, Peseschkian das Mikrofon zu überlassen, entlarvt
ein fatales Vorgehen: Menschenrechtsverletzungen werden marginalisiert und
durch diplomatisches Protokoll kaschiert. Die internationale Gemeinschaft
muss glaubwürdiger handeln. Legitimität darf nicht an die Machtübernahme
eines Präsidenten geknüpft werden, der politische Gegner*innen verhaften
und hinrichten lässt.
Mörder zu hofieren, geht nicht zusammen mit dem Ziel der UN,
Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte weltweit zu verteidigen.
23 Sep 2025
## LINKS
[1] /Praesidentschaftswahl-im-Iran/!6021834
[2] https://hengaw.net/en
[3] /-Israels-Angriff-auf-den-Iran-/!6093909
[4] /Repression-in-Iran/!6092653
## AUTOREN
Daniela Sepehri
## TAGS
Schwerpunkt Iran
extralegale Hinrichtungen
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