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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Klingbeil fordert „verläss…
> Vizekanzler Klingbeil ist in der Ukraine eingetroffen. Russland und die
> Ukraine tauschen jeweils 146 Kriegsgefangene aus.
Bild: Lars Klingbeil (SPD) wird am Bahnhof in Kyjiw vom deutschen Botschafter i…
## Vizekanzler Lars Klingbeil in der Ukraine eingetroffen
Vizekanzler [1][Lars Klingbeil (SPD)] ist am Montag zu einem Besuch in
Kyjiw eingetroffen, um über deutsche Beiträge zu einem möglichen
Friedensprozess zu sprechen. „Ich suche in enger Abstimmung mit dem
Bundeskanzler den Austausch, wie Deutschland die Ukraine bei einem
möglichen Friedensprozess bestmöglich unterstützen kann“, erklärte
Klingbeil nach seiner Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt. Der
SPD-Politiker forderte einen Waffenstillstand und „verlässliche
Sicherheitsgarantien, die einen dauerhaften Frieden für die Ukraine
gewährleisten“.
Es gehe um die ukrainische, „aber auch um die europäische Sicherheit“,
erklärte Klingbeil weiter. „Es liegt nun an Russland, endlich ein
ernsthaftes Interesse an einem gerechten Frieden zu zeigen.“ Russlands
Präsident Wladimir Putin „muss seinen brutalen Angriffskrieg endlich
beenden“.
Für die Bundesregierung sei klar, dass es keine Verhandlungen über die
Köpfe der Ukrainer hinweg geben könne. Klingbeil betonte zudem, dass sich
die von Russland angegriffene Ukraine „weiter auf Deutschland verlassen“
könne.
Welche Sicherheitsgarantien für die Ukraine es im Falle einer Waffenruhe
mit Russland geben könne, ist seit Monaten Gegenstand von Diskussionen. Am
Sonntag, dem Unabhängigkeitstag der Ukraine, hatte der ukrainische
Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut die Stationierung ausländischer
Truppen in der Ukraine nach einem Ende des Krieges gefordert.
Zuvor war Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Freitag in Kyjiw gewesen und
hatte „robuste Sicherheitsgarantien“ der westlichen Verbündeten für die
Ukraine gefordert. US-Präsident Donald Trump hatte sich zuletzt dazu bereit
erklärt, europäische Friedenstruppen aus der Luft abzusichern. Russland
lehnt die Stationierung europäischer Truppen in der Ukraine jedoch strikt
ab. (afp)
## Russland und die Ukraine tauschen jeweils 146 Kriegsgefangene aus
Russland und die Ukraine haben am Sonntag einen weiteren
Gefangenenaustausch vollzogen. Es seien jeweils 146 Kriegsgefangene an die
Gegenseite übergeben worden, erklärte das russische
Verteidigungsministerium. Der Austausch sei unter Vermittlung der
Vereinigten Arabischen Emirate zustande gekommen. Die Ukraine machte keine
Angaben zur Zahl der freigelassenen Gefangenen.
Der Austausch von Kriegsgefangenen sowie von Leichen war das einzige
greifbare Ergebnis der direkten Verhandlungen zwischen Vertretern Russlands
und der Ukraine, die sich zwischen Mai und Juli in Istanbul getroffen
hatten. Seitdem wurden bereits hunderte Gefangene freigelassen.
Nach Angaben Moskaus wurden am Sonntag außerdem acht Bewohner der
russischen Region Kursk, die von Kyjiw „illegal festgehalten wurden“, aus
der Gefangenschaft in der Ukraine freigelassen. Die ukrainische Armee hatte
im August 2024 eine Überraschungsoffensive in der russischen Grenzregion
Kursk gestartet. Mithilfe des Einsatzes von nordkoreanischen Soldaten
gelang es Russland schließlich, die Kontrolle über das Gebiet wieder
zurückzuerobern.
Laut dem ukrainischen Präsidialamtschef Andrij Jermak war unter den am
Sonntag freigelassenen Ukrainern der frühere Bürgermeister der Stadt
Cherson, Wolodymyr Mykolajenko.
Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde außerdem der
Journalist Dmytro Chyliuk aus russischer Haft entlassen. Dieser sei im März
2022 in der Region Kyjiw „entführt“ worden. „Jetzt ist er endlich wieder…
Hause in der Ukraine.“ Ein weiterer ukrainischer Journalist, Mark Kaljusch,
kam im Zuge des Gefangenenaustauschs nach Angaben Kyjiws ebenfalls frei.
Die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen zeigte sich
erleichtert über die Rückkehr der beiden Ukrainer und verlangte die
Freilassung der „26 weiterhin vom Kreml festgehaltenen ukrainischen
Medienvertreter“.
Die diplomatischen Bemühungen um ein Ende der Kämpfe in der Ukraine, die
zeitweise auf Hochtouren gelaufen waren, schienen zuletzt ins Stocken
geraten zu sein. Nach dem Alaska-Gipfel und einer Runde mit dem
ukrainischen Präsidenten und europäischen Spitzenpolitikern wenig später
bei US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus kam ein direktes Gespräch
zwischen Selenskyj und Kreml-Chef Wladimir Putin bisher nicht zustande.
(afp)
## US-Vizepräsident Vance sieht „erhebliche Zugeständnisse“ Russlands
Russland hat nach Darstellung von [2][US-Vizepräsident J.D. Vance] im Krieg
gegen die Ukraine umfangreiche Zugeständnisse für eine Verhandlungslösung
angeboten. „Ich denke, die Russen haben Präsident Trump gegenüber zum
ersten Mal in den dreieinhalb Jahren dieses Konflikts erhebliche
Zugeständnisse gemacht“, sagte Vance am Sonntag in einem Interview mit dem
Sender NBC. „Sie haben eingesehen, dass es ihnen nicht gelingen wird, in
Kyjiw eine Marionettenregierung zu installieren.“ Zudem habe Russland
anerkannt, dass es Sicherheitsgarantien für die territoriale Integrität der
Ukraine geben werde.
Vance zufolge will Präsident Donald Trump im Einzelfall über weitere
Sanktionen entscheiden. Als Beispiel nannte der Vizepräsident die jüngste
Ankündigung, als Reaktion auf den anhaltenden Kauf von russischem Erdöl
zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf indische Waren zu erheben. Er räumte
jedoch ein, dass neue Sanktionen Russland wahrscheinlich nicht zu einer
Feuerpause bewegen würden. Eine russische oder ukrainische Stellungnahme zu
den Äußerungen lag zunächst nicht vor.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuletzt unter Berufung auf Insider
gemeldet, welche Forderungen der russische Präsident Wladimir Putin für ein
Ende des Krieges stelle. Demnach verlangt Putin von der Ukraine unter
anderem den vollständigen Verzicht auf die östliche Donbass-Region sowie
eine Neutralität des Landes. Zudem müsse die Regierung in Kyjiw auf eine
Nato-Mitgliedschaft verzichten. Auch dürften keine westlichen Truppen im
Land stationiert werden. Im Gegenzug werde Russland nicht mehr die
vollständige Abtretung von Cherson und Saporischschja verlangen, sondern
dort die gegenwärtige Frontlinie anerkennen. Die Aufgabe des Donbass gilt
für die Regierung in Kyjiw als indiskutabel. (reuters)
## Ukraine meldet Erfolge im Donbass
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut
Geländegewinne im [3][Donbass] erzielt. Zunächst berichtete Armeechef
Olexander Syrskyj, dass in der Region Donezk drei von russischen Einheiten
besetzte Ortschaften zurückerobert worden seien.
Später meldete der ukrainische Militärgeheimdienst HUR die Rückeroberung
einer weiteren Ortschaft. Gemeinsam mit einer Heereseinheit seien russische
Soldaten aus der Ortschaft Nowomychajlowka vertrieben worden. Die Angaben
konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Tagen mehrere kleine
Geländegewinne im Südosten des Landes erzielt. Bis dahin waren stets
russische Truppen auf dem Vormarsch.
Größter Brennpunkt bleibt die Umgebung der inzwischen zerstörten Stadt
Pokrowsk. „Dort ist die Lage am schwierigsten“, sagte Syrskyj. Dort seien
„die Verteidigung der ukrainischen Unabhängigkeit und der ukrainischen
Flagge nicht nur hehre Worte, sondern ein tägliches Risiko und ein
täglicher Kraftakt“.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor Kurzem angedeutet, dass die
ukrainischen Streitkräfte von der Defensive in die Offensive wechseln
wollten. Anlass dazu war ein Post von US-Präsident Donald Trump, der mit
einem Sport-Vergleich betont hatte, dass eine verteidigende Mannschaft
nicht gewinnen könne. (dpa)
## Ukraine attackiert Energieanlagen in Russland mit Drohnen
Die Ukraine hat erneut [4][Energieanlagen in Russland mit Drohnen
attackiert] und dabei eines der größten russischen Atomkraftwerke und einen
wichtigen Ostsee-Hafen ins Visier genommen. Laut russischen Behörden brach
auf dem Gelände des AKW Kursk ein Brand aus, der inzwischen gelöscht werden
konnte.
Die Strahlenwerte liegen den Kraftwerksbetreibern zufolge im Normbereich.
Im Ostseehafen Ust-Luga in der Region um Sankt Petersburg entfachten den
Regionalbehörden zufolge Trümmerteile einer zerstörten Drohne ein Feuer in
einem Gasterminal. Eine Stellungnahme aus Kyjiw lag zunächst nicht vor. Die
Ukraine feierte am Sonntag genau dreieinhalb Jahre nach Beginn des Kriegs
den Unabhängigkeitstag des Landes von der damaligen Sowjetunion im Jahr
1991. (reuters)
## Moskau: Ukrainische Drohnen im Anflug auf Hauptstadt abgeschossen
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben von Moskaus Bürgermeister Sergej
Sobjanin zwei ukrainische Drohnen im Anflug auf die Hauptstadt
abgeschossen. „Die Rettungskräfte sind am Absturzort der Trümmer im
Einsatz“, teilt Sobjanin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.
(reuters)
25 Aug 2025
## LINKS
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[2] /JD-Vance/!t6040546
[3] /Der-Donbass-und-seine-Bedeutung/!6107328
[4] /Ukraine-greift-Druschba-Pipeline-an/!6105192
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