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# taz.de -- Prozess in Norwegen: „Bonus-Prinz“ wegen Vergewaltigung angekla…
> Der Sohn von Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit soll an Frauen sexuelle
> Handlungen vorgenommen haben, während sie schliefen. Nun wird er
> angeklagt.
Bild: Marius Borg Høiby und Norwegens Kronprinzessin mette-Marit in Oslo, Juni…
Kiruna taz | Es sind schwere Vorwürfe, mit denen Staatsanwalt Sturla
Henriksbø in Oslo vor die Presse trat: Marius Borg Høiby, der älteste Sohn
der künftigen Königin von Norwegen, wird wegen vier Fällen von
Vergewaltigung angeklagt. 28 weitere Punkte, darunter häusliche Gewalt und
unzulässige intime Filmaufnahmen, werden ihm außerdem zur Last gelegt. Das
berichtete der norwegische Rundfunk NRK am Montag.
Es ist ein Jahr her seit der ersten Festnahme des sogenannten
Bonus-Prinzen, der als Sohn aus einer früheren Beziehung von Kronprinzessin
Mette Marit nicht offiziell zum Königshaus gehört. Der Vorwurf damals: Er
soll gewalttätig gegenüber einer Exfreundin geworden sein und in ihrer
Wohnung randaliert haben. Es sei unter Alkohol- und Kokaineinfluss
passiert, räumte er ein, und er wolle dafür die Verantwortung übernehmen.
In der Folge meldeten sich zwei weitere Frauen öffentlich zu Wort, mit
denen Borg Høiby zuvor zusammen gewesen war. Auch sie berichteten von
Gewalt. Dann kam der erste Vergewaltigungsvorwurf, von noch einer anderen
Frau.
Diesen Anklagepunkt legte die Staatsanwaltschaft am Montag sehr konkret
dar: Es gehe um vier Vergewaltigungen, eine mit sogenanntem vollzogenen
Geschlechtsakt, drei ohne. Betroffen seien vier Frauen. Der Staatsanwalt
berichtete, es gebe Videoaufnahmen, die dies belegten. Die
Vergewaltigungsvorwürfe hatte der Anwalt des nun Angeklagten bisher
vollständig zurückgewiesen.
Die Sache sei von großem Ernst, sagte nun der Staatsanwalt. „Vergewaltigung
und Gewalt in nahen Beziehungen sind sehr ernste Taten, die dauerhafte
Spuren hinterlassen und Leben zerstören können.“
## Das Königshaus gibt sich zugeknöpft
[1][Das norwegische Königshaus hatte sich mit Äußerungen meist sehr
zurückgehalten]. Ähnlich klang es jetzt: „Das Gericht sei nun zuständig,
den Fall zu verhandeln und zu einer Entscheidung zu kommen.“ Mehr sei nicht
hinzuzufügen.
Im November, nach Bekanntwerden des ersten Vergewaltigungsvorwurfs gegen
seinen Stiefsohn, hatte Kronprinz Haakon, auf einer Dienstreise darauf
angesprochen, gesagt: „Heute denken wir natürlich an alle Betroffenen.“
Und: „Ich wäre jetzt gerne bei Mette“.
Die Polizei hatte ihre Ermittlungsergebnisse vor rund anderthalb Monaten
der Staatsanwaltschaft übergeben – damals mit 23 strafbaren Vorwürfen, noch
weniger als nun in der Anklage.
Es sei nicht vorgesehen, Marius Borg Høiby zu verhaften, sagte Henriksbø
gegenüber NRK. Das würde erst nach einem entsprechenden Urteil passieren,
sofern nicht vorher neue Vorwürfe auftauchten. Bei einer Verurteilung wäre
das höchste Strafmaß laut Staatsanwalt zehn Jahre Haft.
## Die beliebte Familie und der männliche Machtmissbrauch
[2][Die Königsfamilie] ist in Norwegen an sich sehr beliebt, man sieht sich
weithin gerne von König Harald und Königin Sonja und auch vom
Kronprinzenpaar repräsentiert. Mette-Marits Sohn, der als Kleinkind in
diese Familie und damit in die Öffentlichkeit kam, war derweil lange
beliebtes Thema für die Klatschpresse – als Jugendlicher im Angeber- und
Partymodus.
Inzwischen ist sein Fall längst zu einem gesamtgesellschaftlich
diskutierten Aufregerthema geworden, in seiner Beispielhaftigkeit für
männlichen Machtmissbrauch. Aber auch in der Frage, was seine buchstäblich
staatstragende Familie im Umgang damit tun kann und sollte. Ob die bereits
zurückgegangene Zustimmung zur Institution Königshaus mit dem kommenden
Gerichtsprozess weiter sinkt, wird sich zeigen. Der Prozess könnte laut
Staatsanwalt im Januar beginnen und etwa sechs Wochen dauern.
18 Aug 2025
## LINKS
[1] /Krise-im-norwegischen-Koenigshaus/!6050831
[2] /Norwegens-Prinzessin-im-Hochzeitsfieber/!6025005
## AUTOREN
Anne Diekhoff
## TAGS
Norwegen
Vergewaltigung
Königshaus
Adel
GNS
Reden wir darüber
Gewalt gegen Frauen
Vergewaltigung
Norwegen
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Stellungnahmen zurück.
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