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# taz.de -- Streit vor US-Zwischenwahlen 2026: Showdown ums Gerrymandering in T…
> Um die Abstimmung über Neuzuschnitte von Wahlkreisen zu verhindern, haben
> Demokratische Abgeordnete Texas verlassen. Nun droht der Gouverneur
> ihnen.
Bild: Neueinteilung der Wahl-Bezirke in Texas: Gene Wu (M) ist von Texas nach I…
Washington taz | Die von US-Präsident Donald Trump geforderte Manipulation
der Wahlkreise in Texas zugunsten seiner Republikanischen Partei zieht
immer größere Kreise. Nachdem mehrere demokratische Landtagsabgeordnete den
US-Bundesstaat übers Wochenende verlassen hatten, um eine Abstimmung über
eine überarbeitete Wahlkreiskarte zu verhindern, drohen Republikaner nun
mit Konsequenzen.
In Texas und den meisten anderen der 50 US-Bundesstaaten liegt die Aufgabe
der Wahlkreisgestaltung noch immer in den Händen des Landtags. Um ein
Gesetz zu verabschieden, müssen mindestens 100 der 150 Abgeordneten
anwesend sein, also Zweidrittel. Demokraten halten aktuell 62 Sitze und
mindestens 51 Demokraten haben laut US-Medien Texas verlassen.
Trump schloss am Dienstagabend nicht aus, die Bundespolizei FBI in der
Angelegenheit einzuschalten, um die flüchtigen Abgeordneten zurück nach
Texas zu bringen. „Vielleicht müssen sie es tun“, sagte der 79-Jährige,
nachdem der texanische Senator John Cornyn kurz zuvor die Unterstützung der
Bundesbehörde gefordert hatte.
Der Republikanische Gouverneur Greg Abbott stellte am selben Tag einen
Antrag am obersten Gericht in Texas, um den demokratischen Fraktionsführer
und Landtagsabgeordneten Gene Wu seines Amtes zu entheben. Laut der Anklage
habe Wu gegen die Landesverfassung verstoßen und seine Flucht aus Texas
komme einer Amtsaufgabe gleich.
## Trump sieht „Anspruch“ auf fünf weitere Sitze
Demokratische Abgeordnete, die Texas Richtung Illinois und New York
verlassen hatten, ließen sich von diesen Drohungen nicht einschüchtern. „Er
hat keine rechtliche Handhabe. Vorladungen aus Texas gelten in New York
nicht, also kann er uns nicht zur Rückkehr zwingen. Vorladungen aus Texas
gelten in Chicago nicht. … Es ist alles nur Schall und Rauch“, sagte die
demokratische Landtagsabgeordnete Jolanda Jones, die sich aktuell in New
York befindet.
Mit der Flucht aus Texas und der Androhung von politischen und
zivilrechtlichen Konsequenzen haben Demokraten und Republikaner den
politischen Schlagabtausch über eine politische motivierte Anpassung der
Wahlkreise weiter angeheizt. Republikaner halten weiterhin an ihren Plänen,
die Wahlkreise in Texas neu einzuteilen fest. Gleichzeitig zeigen sich
Demokraten in anderen Bundesstaaten gewillt, mit den gleichen Waffen
zurückzuschlagen.
„Wenn die Republikaner bereit sind, die Regeln zu ändern, um sich einen
Vorteil zu verschaffen, dann lassen sie uns keine andere Wahl: Wir müssen
dasselbe tun. Man muss Feuer mit Feuer bekämpfen“, sagte die demokratische
Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul. Die Gouverneurin
erklärte, dass sich Republikaner und Demokraten in einem „Krieg“ befinden
würden.
Die [1][geplante Veränderung der texanischen Wahlkreise] geht auf eine
Forderung von Präsident Trump zurück. Dieser will, dass die dortige
Regierung die Wahlkreise so gestaltet, dass bei den sogenannten
Midterm-Elections im November 2026 Republikaner weitere Sitze im
US-Repräsentantenhaus hinzugewinnen könnten. „Wir haben Anspruch auf fünf
weitere Sitze“, sagte Trump im Interview mit CNBC am Dienstag. Aufgrund der
geringen republikanischen Mehrheiten im US-Kongress ist jeder Sitz
entscheidend, um auch in den folgenden Jahren seine Agenda durchzusetzen.
Dieser politisch äußerst umstrittene Vorgang wird in den USA als
Gerrymandering bezeichnet. Sowohl Demokraten als auch Republikaner haben in
der Vergangenheit diese rechtliche Grauzone für ihre eigenen Interessen
ausgenutzt. Mehrere Bundesstaaten haben deshalb versucht mit unabhängigen
Kommissionen oder anderer Methoden diesem Treiben Einhalt zu gebieten.
Es ist nicht das erste Mal, dass Demokraten in Texas mit einer Flucht aus
dem Bundesstaat eine Abstimmung blockiert haben. In der Vergangenheit
konnten Demokraten damit allerdings lediglich eine Verzögerung erzwingen.
Und auch dieses Mal sind die Erfolgsaussichten äußerst gering.
6 Aug 2025
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## AUTOREN
Hansjürgen Mai
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Trump
Midterm elections
Texas
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