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# taz.de -- Hisbollah-Entwaffnung: Innerstaatliche Lösung statt Druck von auß…
> Die Hisbollah-Entwaffnung ist zwar richtig. Doch statt Libanon die
> Pistole auf die Brust zu setzen, sollte Trump Israel die Unterstützung
> entziehen.
Bild: Isreal fliegt fast täglich Luftangriffe, wie hier auf Dahija, einen süd…
Die libanesische Regierung hat bei ihrer Kabinettssitzung die Entscheidung
über die Entwaffnung der Hisbollah um zwei Tage aufgeschoben. Das Kabinett
beschloss am Dienstag lediglich, die Armee solle am Ende des Monats einen
Plan zur Umsetzung vorlegen. Die Entwaffnung der Hisbollah ist richtig.
Doch die libanesische Regierung [1][steht unter massivem Druck der USA und
Israels] – mit der Pistole an der Brust wird sie zu Entscheidungen
gedrängt, die einen Bürgerkrieg riskieren. Die USA drohen mit dem Entzug
finanzieller und diplomatischer Hilfe, Israel mit ausgeweiteten Angriffen.
Währenddessen fliegt Israel fast täglich Luftangriffe, verletzt das
Waffenstillstandsabkommen und hat dabei bereits 291 Menschen getötet. Die
libanesische Regierung kann unter diesen Bedingungen das staatliche
Waffenmonopol kaum rechtfertigen – vor allem, da sich die schiitische
Bevölkerung nicht geschützt fühlt. Menschen im Süden berichten von
israelischen Drohnen, die sie verfolgen und vor ihren Häusern warten.
Es braucht eine innerlibanesische Lösung. Westliche Diplomaten äußerten,
dass sie Vertrauen hätten zu Präsident Joseph Aoun, der als Ex-Armeechef
gute Kontakte zur Hisbollah hat. 2017 vertrieb die Armee unter seiner
Führung gemeinsam mit Kämpfern der Hisbollah militante Angehörige des „IS�…
an der syrisch-libanesischen Grenze. Aouns Ziel ist die Integration der
Hisbollah-Kämpfer in die Armee – per Dialog, nicht durch Druck. Das ist
bisher erfolgreich: Seit dem Waffenstillstand hat die Hisbollah keine
Rakete auf Israel abgefeuert. Aoun betont, die Hisbollah kooperiere im
Süden.
Israels Armee bombardierte beim Einmarsch ganze Dörfer, plünderte Häuser
und schoss auf zurückkehrende Zivilist*innen. Noch immer hält sie fünf
Punkte im Südlibanon besetzt, erweitert ihre Präsenz mit Baggern, hisst die
israelische Flagge.
Zur Erinnerung: Die Hisbollah entstand 1982 als Antwort auf die israelische
Besatzung des libanesischen Südens. Sie ist durch den jüngsten Krieg massiv
geschwächt. Für viele Schiiten ist die Frage, wer den Süden verteidigt,
existenziell – das libanesische Militär schützt sie nicht. Sie blicken auf
die Bilder des Genozids in Gaza, auf Israels militärische Vorgehen im
eigenen Land und fragen: Wer kann Israel stoppen?
Statt Israel zu stoppen, fordern die USA eine Normalisierung – trotz der
Kriegsverbrechen in Gaza und im Libanon. Internationaler Druck muss Israel
gelten: Entzug finanzieller und militärischer Unterstützung. Israel muss
die Angriffe im Libanon beenden und sich aus dem Südlibanon zurückziehen.
Das stärkt die Position der libanesischen Regierung, auf die Herausgabe der
Waffen zu drängen.
6 Aug 2025
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## AUTOREN
Julia Neumann
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