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# taz.de -- Streit zwischen Thailand und Kambodscha: Die Waffenruhe hält
> Nach anfänglichen Irritationen hält die Waffenruhe offenbar, auch gab es
> erste gemeinsame Treffen der betreffenden Regionalkommandanten des
> Militärs.
Bild: Kambodschanische Evakuierte in einem Camp für aus der Grenzregion gefloh…
Bangkok/Berlin dpa/taz | Die im Grenzkonflikt zwischen Thailand und
Kambodscha [1][vereinbarte Waffenruhe] ist um Mitternacht (Ortszeit) in
Kraft getreten. Berichten zufolge hörten die schweren Kämpfe in der
Grenzregion auch zunächst auf. Am Morgen meldete die thailändische Armee
aber Verstöße gegen das Abkommen von kambodschanischer Seite.
In einer Mitteilung auf X sprach das Militär von „Unruhen und
Waffeneinsatz“ in fünf Gebieten, auf die „entsprechend reagiert“ worden
sei. Dem kambodschanischen Verteidigungsministerium zufolge blieb es an der
Grenze hingegen ruhig. Das bestätigte auch Thailands amtierender
Ministerpräsident, Phumtham Wechayachai. Es sei höchstens zu vereinzelten
Schüssen „undisziplinierter Soldaten“ gekommen.
Die Regierungschefs der beiden südostasiatischen Nachbarn hatten sich am
Montag bei einem Treffen in Malaysia auf eine „sofortige und
bedingungslose“ Waffenruhe geeinigt. An den vom malaysischen
Ministerpräsidenten Anwar Ibrahim geleiteten Gesprächen nahmen auch
Vertreter aus den USA und China teil. Malaysia hat in diesem Jahr den
Vorsitz der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean.
## Treffen von Militärführern
Bei einem Treffen zwischen den Militärführern aus den zwei Grenzregionen
mit dem heftigsten Beschuss der vergangenen Tage wurde die sofortige
Waffenruhe am Morgen bestätigt. Es hatte zunächst Berichte über
Verschiebungen der Treffen gegeben.
Es sei eine Aussetzung aller Truppenbewegungen vereinbart worden, hieß es
in einer Mitteilung der thailändischen Armee. Auch ein bereits am Montag
angekündigtes Treffen des „General Border Committee“ am kommenden Montag in
Phnom Penh wurde bestätigt. Dabei handelt es sich um ein bilaterales
Gremium zur Zusammenarbeit in Grenzfragen.
Vereinzelt sind auch bereits Zivilisten in ihre zuvor evakuierten Orte nahe
der Grenze zurückgekehrt, doch noch nicht im großen Stil. Evakuierte sind
bisher von ihren Regierungen noch nicht offiziell zur Rückkehr aufgefordert
worden.
Der Konflikt zwischen den beiden Nachbarländern schwelt schon seit
Jahrzehnten. Am Donnerstag entbrannten schwere Kämpfe an ihrer mehr als 800
Kilometer langen Grenze. Auf beiden Seiten gab es insgesamt mehr als 30
Tote sowie noch mehr Verletzte, darunter hauptsächlich Zivilisten. Mehr als
200.000 Menschen wurden aus ihren Wohnorten vertrieben. Beide Seiten werfen
sich gegenseitig vor, die Gewalt ausgelöst zu haben. Was genau zu der
Eskalation führte, ist nach wie vor unklar.
Vor dem Treffen in Malaysia zwischen Kambodschas Regierungschef Hun Manet
und Thailands Übergangsministerpräsident Phumtham Wechayachai war der
internationale Druck immer weiter gewachsen. US-Präsident Donald Trump
schaltete sich seit dem Wochenende persönlich in den eskalierenden Streit
ein und forderte in Telefonaten mit beiden Regierungschefs eine schnelle
Waffenruhe.
## Trump sieht sich als „Präsident des Friedens“
Trump drohte damit, dass es keine Verhandlungen bezüglich seiner
angedrohten Zölle geben werde, solange weiter gekämpft werde. Zuvor hatte
der US-Präsident angekündigt, die beiden Länder Anfang August mit Zöllen in
Höhe von 36 Prozent zu belegen.
Nach dem Treffen in Malaysia schrieb Trump auf seiner Plattform Truth
Social: „Ich habe gerade mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Thailands
und dem Ministerpräsidenten Kambodschas gesprochen. Ich freue mich,
bekanntgeben zu können, dass beide Länder nach dem Eingreifen von Präsident
Donald J. Trump einen Waffenstillstand und Frieden erreicht haben.“ Er habe
sein Team angewiesen, die Handelsgespräche wieder aufzunehmen. „Ich bin
stolz, der Präsident des FRIEDENS zu sein!“, fügte er hinzu.
Thailands Finanzminister Pichai Chunhavajira erklärte am Dienstag, er
hoffe, dass die Handelsgespräche mit Washington vor dem 1. August
abgeschlossen werden können und dass der Zollsatz unterhalb der von
Washington angedrohten 36 Prozent liege.
29 Jul 2025
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