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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Syrische Regierung verkündet …
> Syrien ruft dazu auf, dass alle Seiten die Feuerpause respektieren. Trotz
> der Waffenruhe kam es am Samstag zu neuen Kämpfen. Bisher sind fast 1.000
> Menschen gestorben.
Bild: Israelische Drusen am Grenzzaun zwischen den Golanhöhen und Syrien
Es folgen Entwicklungen rund um die Konflikte im Nahen Osten. Zum Teil
lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen
## Trotz Waffenruhe kam im Süden Syriens zu Kämpfen. Fast 1.000 Menschen
sind bisher gestorben
Bei den blutigen Unruhen im Süden Syriens sind nach Angaben von Aktivisten
bisher fast 1.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Toten sei
inzwischen auf 940 gestiegen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte mit. Die Organisation mit Sitz in Großbritannien, die sich
auf ein Netz von Informanten vor Ort stützt, zählte mindestens 406 Tote in
der Provinz Suwaida, darunter 80 Zivilisten. Überprüfen lassen sich die
Zahlen nicht, die Angaben der Beobachtungsstelle gelten aber als in der
Regel verlässlich.
Dem Bericht zufolge wurden bei den Kämpfen 330 Sicherheitskräfte der
Übergangsregierung getötet. Diese wiederum hätten 182 Menschen
hingerichtet, darunter 26 Frauen und sechs Kinder. Die Beobachtungsstelle
berichtete von grausamen Zuständen in der Provinz. Trotz Verkündung einer
Waffenruhe kam es am Samstag zu neuen Kämpfen in der gleichnamigen
Provinzhauptstadt Suwaida. (dpa)
## Präsident al-Scharaa kündigt erneut Schutz von Minderheiten an
Nach den tagelangen schweren Kämpfen zwischen verschiedenen Volksgruppen in
Südsyrien hat Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa bekräftigt, dass seine
Regierung Minderheiten schützen wolle. „Der syrische Staat verpflichtet
sich, alle Minderheiten und Gemeinschaften des Landes zu schützen“, sagte
er am Samstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Al-Scharaa
verurteilte zudem die in Suweida begangenen „Verbrechen“. Sein Büro hatte
zuvor eine „sofortige Waffenruhe“ verkündet und alle Konfliktparteien dazu
aufgerufen, diese „vollständig zu respektieren“.
Die Regierung entsandte zudem Spezialkräfte in die Region. Diese seien in
Suweida angekommen, erklärte Innenminister Nureddine al-Baba am Samstag im
Onlinedienst Telegram. Ziel der Mission sei der „Schutz von Zivilisten und
die Beendigung des Chaos'“. (afp)
## USA hatte sich für ein Ende des Konflikts eingesetzt
Nach tagelangen Kämpfen in Gebieten der syrischen Drusen-Minderheit
verkündet die Regierung in Damaskus offiziell eine Waffenruhe. Alle Seiten
sollten die Feuerpause respektieren, die Feindseligkeiten umgehend und
überall einstellen, betont die syrische Führung. Zuvor hatte bereits der
US-Gesandte für Syrien und US-Botschafter in der Türkei, Tom Barrack,
mitgeteilt, dass sich Israel und Syrien auf eine Waffenruhe geeinigt
hätten. Diese würde auch von den Nachbarländern Türkei und Jordanien
unterstützt werden. „Wir rufen Drusen, Beduinen und Sunniten auf, ihre
Waffen niederzulegen und gemeinsam mit anderen Minderheiten eine neue und
geeinte syrische Identität aufzubauen“, so Barrack in einem Beitrag auf X.
Die Ankündigung erfolgte, nachdem sich die USA für ein Ende des Konflikts
eingesetzt hatten. Die israelische Botschaft in Washington und das syrische
Konsulat in Kanada reagierten nicht sofort auf Bitten um eine
Stellungnahme. Israel versteht sich als Schutzmacht der Drusen und hatte
militärisch in den Konflikt eingegriffen. [1][Bei den Kämpfen waren in den
vergangenen Tagen mehr als 300 Menschen getötet worden]. (rtr)
## Israelischer Angriff auf Menschen auf dem Weg zu einer Verteilungsstelle
für Hilfsgüter mit mindestens 32 Toten
Bei einem israelischen Angriff auf Menschen auf dem Weg zu einer
Verteilstelle für Hilfsgüter sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde im
Gazastreifen mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Das israelische
Militär erklärt, es habe Warnschüsse auf Verdächtige abgegeben, die sich
Soldaten genähert hätten. Sie hätten die Aufforderungen zum Anhalten
ignoriert. Der Vorfall habe sich etwa einen Kilometer entfernt von einer
Stelle zur Verteilung von Hilfsgütern ereignet. Diese sei zu dem Zeitpunkt
nicht in Betrieb gewesen. (rtr)
## Trump: 10 weitere Geiseln werden aus dem Gazastreifen entlassen
US-Präsident Donald Trump zufolge sollen weitere zehn Geiseln in Kürze aus
dem Gazastreifen freigelassen werden. „Wir haben die meisten Geiseln
zurückbekommen. Weitere zehn Geiseln werden in Kürze eintreffen, und wir
hoffen, dass wir diese Verhandlungen schnell abschließen können“, sagte
Trump, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Trump äußerte sich dazu bei
einem Abendessen mit Regierungsmitgliedern im Weißen Haus und lobte die
Bemühungen seines Sondergesandten Steve Witkoff. (rtr)
## Hamas fordert unbefristeten Waffenstillstand
Die radikal-islamische Hamas pocht [2][bei den Verhandlungen mit Israel]
auf ein dauerhaftes Ende des Krieges im Gazastreifen. Sollte es keine
derartige Einigung geben, werde die Hamas auch keiner befristeten
Waffenruhe zustimmen, erklärt der Sprecher ihres militärischen Flügels, Abu
Ubaida, im Fernsehen. Die Hamas sei bereit, alle israelischen Geiseln
freizulassen und ein umfassendes Waffenstillstandsabkommen abzuschließen.
Die Hamas sei aber auch bereit für einen langen Krieg mit Israel. (rtr)
## Außenminister Wadephul: Europäer sind bereit zu Iran-Sanktionen
Außenminister Johann Wadephul hat betont, dass die Europäer zu
[3][möglichen neuen Sanktionen] gegen Iran bereit sind. „Ich kann … nur
insgesamt sagen, dass wir fest entschlossen sind, erstens alles zu tun, um
eine diplomatische Verhandlungslösung zu erreichen, zweitens aber ebenso
fest entschlossen sind, wenn diese scheitert, den Snapback-Mechanismus
auszulösen“, sagt Wadephul in Paris nach einem Treffen mit seinem
französischen Kollegen Jean-Paul Barrot.
„Sie kennen unsere Kernforderung, die definitiv darauf abzielt, dass der
Iran nicht in den Besitz einer Atomwaffe kommen darf.“ Deshalb sei eine
vollständige Kooperation des Iran mit der Internationalen
Atomenergiebehörde in Wien nötig. „Das muss sichergestellt werden und wir
haben dazu auch noch einige weitere flankierende Fragen und Maßnahmen“,
sagte er zu dem Gespräch der E3 mit dem iranischen Außenminister
Donnerstagabend. (rtr)
## Konflikt vor einer Woche eskaliert
Die neue Gewalt im Süden Syriens war vor knapp einer Woche ausgebrochen. Es
kam zu tödlichen Zusammenstößen zwischen drusischen Milizen und
sunnitisch-muslimischen Beduinenstämmen. Truppen der syrischen
Übergangsregierung griffen ein. Als Reaktion bombardierte Israel zur
Unterstützung der Drusen Regierungsgebäude in Damaskus und Konvois der
syrischen Regierungsarmee auf dem Weg nach Suwaida.
Die Drusen sind eine religiöse Minderheit und leben in Syrien, dem Libanon,
Israel und Jordanien. Nach dem Sturz der Assad-Herrschaft im Dezember 2024
und Jahren des Bürgerkriegs bleibt die Lage im ethnisch und religiös
vielfältigen Syrien weiterhin fragil. (dpa)
19 Jul 2025
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