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# taz.de -- Trump gegen die Federal Reserve: Trump schließt nicht aus, Powell …
> Im Streit zwischen dem US-Präsidenten und seinem Zentralbankchef Jerome
> Powell deutet Trump jetzt deutlicher denn je eine bevorstehende
> Entlassung an.
Bild: Da fand er ihn noch gut: Trump bei der Ernennung Jerome Powells zum Zentr…
Washington taz | US-Präsident Donald Trump scheint Pläne für eine mögliche
Entlassung von Notenbankchef Jerome Powell immer weiter zu konkretisieren.
Am Mittwoch wurden in Washington Stimmen laut, die behaupteten, dass eine
solche Entscheidung kurz bevorstehe. Wenig später beschwichtigte Trump:
„Ich schließe nichts aus, aber ich halte es für höchst unwahrscheinlich, es
sei denn, er muss wegen Betrugs gehen“, sagte er gegenüber Journalisten.
Manche Beobachter glauben, dass Trump versuchen könnte, die aktuelle
Renovierung von zwei Federal-Reserve-Gebäuden in Washington als ein solches
Fehlverhalten auszulegen. Finanzielles Missmanagement wäre aller
Wahrscheinlichkeit nach Grund genug, um Powell zu feuern. Die Kosten der
luxuriösen Renovierung sollen sich auf stolze 2,5 Milliarden Dollar
belaufen.
Die Beziehung zwischen Trump und Powell ist seit Monaten angespannt. Der
republikanische Präsident verlangt von Powell immer wieder, den Leitzins zu
senken, um die US-Wirtschaft anzukurbeln und die Auswirkungen des von ihm
selbst angezettelten Zollstreits zu mindern.
Doch die Federal Reserve unter der Leitung von Powell [1][kommt dieser
Forderung bislang nicht nach]. Nach einer letzten Zinssenkung im Dezember
hat sich die Notenbank geweigert, weitere Kursanpassungen vorzunehmen.
## Trump präsentierte schon ein Entlassungsschreiben
Trump sieht darin ein politisches Motiv und kritisiert Powell immer wieder
öffentlich. Er scheut dabei auch vor verbalen Seitenhieben gegen den
72-Jährigen nicht zurück. Bezeichnungen wie „Versager“ oder „Dummkopf“
zählten in der Vergangenheit bereits dazu.
Trump, der den US-Notenbankchef gerne auch als „Zu-spät-Powell“ beschreibt,
soll laut Medienberichten die [2][anhaltende Fehde] in dieser Woche nun
weiter eskaliert haben. Wie die New York Times berichtet, präsentierte
Trump während eines Treffens mit republikanischen Abgeordneten am
Dienstagabend ein an Powell adressiertes Entlassungsschreiben.
Gleichzeitig soll Trump die anwesenden Politiker auch danach befragt haben,
was sie von einer möglichen Entlassung Powells halten würden. Trump
bestätigte am Mittwoch gegenüber Journalisten im Oval Office, dass er diese
Frage wirklich gestellt habe und die Mehrheit der Befragten einer
Entlassung des Notenbankchefs offen gegenüberstand.
Die republikanische Abgeordnete Anna Paulina Luna postete bereits am
Dienstagabend auf X, dass Powells Tage als Vorstand der Federal Reserve
gezählt seien. „Jerome Powell wird gefeuert. Die Entlassung steht
unmittelbar bevor“, schrieb sie.
## Trumps Wirtschaftsberater rufen zur Mäßigung
Trump, der Powell selbst während seiner ersten Amtszeit zum Notenbankchef
nominiert hatte, hatte den Druck auf die unabhängige Institution in den
vergangenen Tagen und Wochen wieder deutlich erhöht.
Rechtlich gesehen kann Trump den Chef der unabhängigen Notenbank außerdem
gar nicht so einfach entlassen. Eine Supreme-Court-Entscheidung aus dem
Jahr 1935 besagt, dass die Leiter von unabhängigen bundesstaatlichen
Behörden nur dann vor dem Ende ihrer Amtszeit entlassen werden können, wenn
es einen triftigen Grund dafür gibt.
Bisher haben vor allem die Wirtschaftsberater im Weißen Haus den
Präsidenten davon abgehalten, Powell vor dem Ende seiner Amtszeit im Mai
2026 zu feuern. Eine Entlassung würde die Unabhängigkeit der Notenbank in
Frage stellen und könnte gravierende wirtschaftliche Folgen nach sich
ziehen, nicht nur in den USA.
„Allein die Drohung, ihn abzusetzen, lässt den Leuten einen Schauer über
den Rücken laufen“, sagte Nate Garrison, Investmentberater bei World
Investment Advisors, gegenüber Reuters.
17 Jul 2025
## LINKS
[1] /US-Notenbankchef-bleibt-stur/!6091667
[2] /Donald-Trump-und-Zentralbank-Chef-Powell/!6083656
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Trump
Jerome Powell
Federal Reserve
Zinspolitik
Schwerpunkt USA unter Trump
Schwerpunkt USA unter Trump
Kolumne Economy, bitch
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