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# taz.de -- +++ Waldbrände in Europa +++: Feuer im Osten Deutschlands noch nic…
> In Sachsen und Thüringen bleibt die Lage ernst, in Griechenland konnte
> das Feuer zurückgedrängt werden, in der Türkei starben zwei Menschen.
Bild: Sieht romantisch aus, aber ist ernst: Hubschrauber der tschechischen Arme…
## 1.000 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen an
Bei den Waldbränden im Osten Deutschlands bleibt die Lage ernst. Auf der
Saalfelder Höhe in Thüringen habe sich die Lage in der Nacht etwas
verbessert, weil sich die Fläche des Brandes nicht ausgeweitet habe, sagte
ein Sprecher des Landkreises. Unter Kontrolle sind die Feuer dort aber
genauso wenig wie in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und
Brandenburg. Immer mehr Menschen müssen vor den Flammen und dem Rauch
flüchten und in Sicherheit gebracht werden. Am Freitag kämpfen an beiden
Orten insgesamt über 1.000 Einsatzkräfte weiter gegen die Flammen an.
Wie groß das vom Brand betroffene Gebiet um Gohrischheide derzeit ist, sei
laut einer Sprecherin des Landkreises schwierig einzuschätzen. Auch wegen
des Windes verändere sich die betroffene Fläche in der Nähe eines einstigen
Truppenübungsplatzes ständig. Das Landratsamt hatte am Donnerstag von 200
Hektar berichtet, nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort umfasste der
Brand am Abend jedoch eine Fläche von rund 1.000 Hektar. Die Zahl der
Einsatzkräfte aus beiden Ländern war auf mehr als 500 aufgestockt worden.
Das Feuer in der Gohrischheide war am Dienstag in der Nähe eines früheren
Truppenübungsplatzes ausgebrochen. Seitdem kämpfen die Feuerwehren gegen
die Flammen. Ministerpräsident Michael Kretschmer kam am Nachmittag in das
Brandgebiet und dankte den Einsatzkräften. In dieser Zeit merke man, was
Zusammenhalt bedeute, sagte der CDU-Politiker. Die Gohrischheide liege in
einer munitionsverseuchten Region, deswegen sei es schwer, die Waldbrände
dort zu löschen. Ähnliche Brände würden in den nächsten Jahren immer wieder
vorkommen. „Wir müssen technisch und personell aufrüsten“, so Kretschmer.
(dpa)
## Katastrophenalarm ausgelöst
Wegen des Waldbrandes wurde für die Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie
die Stadt Gröditz Katastrophenalarm ausgelöst. Zudem wurde der Zeithainer
Ortsteil Neudorf zeitweise evakuiert und etwa 100 Einwohner im Wülknitzer
Ortsteil Heidehäuser mussten nach Angaben des Landratsamtes Meißen ihre
Häuser und Wohnungen verlassen. Unter den rund 100 Evakuierten aus
Heidehäuser seien auch 45 Bewohner eines Heims für Schwerbehinderte.
Am Donnerstagnachmittag durften die Bewohner aus Neudorf wieder in ihre
Häuser. Die Lage in diesem Gebiet sei nach Angaben des Landratsamtes Meißen
unter Kontrolle und die Evakuierung aufgehoben, hieß es über die Warnapp
Nina.
Mit dem Waldbrand ist auch der Lebensraum seltener Tiere und Pflanzen
bedroht. Landesforstpräsident Utz Hempfling verwies darauf, dass die
Gohrischheide das viertgrößte Naturschutzgebiet in Sachsen sei.
Auf der Saalfelder Höhe sei in der Nacht Verstärkung aus Bayern
eingetroffen, sagte der Sprecher des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt,
Peter Lahann. Insgesamt seien derzeit 562 Einsatzkräfte vor Ort. Am Tag
stoßen weitere Kräfte aus Bayern dazu, die bis Sonntag in Thüringen bleiben
sollen. Die Brände erstreckten sich am Donnerstagabend über eine Fläche von
rund 250 Hektar.
Zudem waren in Bayern in der Nacht auf Donnerstag an mehreren Orten Wälder
in Brand geraten. Der vermutlich größte Waldbrand war in der Oberpfalz und
betraf eine Fläche von rund 14.000 Quadratmetern (1,4 Hektar), wie das
dortige Landratsamt mitteilte. (dpa)
## Mehr Hubschrauber nötig
Für die Bekämpfung von [1][Waldbränden in Deutschland] sind aus Sicht der
Feuerwehren mehr Hubschrauber notwendig. Karl-Heinz Banse, Präsident des
Deutschen Feuerwehrverbandes, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Hier
muss vor allem bei der Unterstützung aus der Luft nachgerüstet werden“.
Erste Schritte seien schon unternommen worden, um die Zahl der Hubschrauber
aufzustocken.
Banse erläuterte: „Aufgrund der Landschaft in Deutschland können
Löschflugzeuge nicht überall eingesetzt werden. Aber Hubschrauber kommen
fast überall hin. Und sie können im Zweifelsfall auch Menschen retten und
Material transportieren.“ Als Beispiel nannte der Verbandspräsident mobile
Feuerlöschpumpen, die im Falle eines erneuten Waldbrandes im Harz per
Hubschrauber auf einem Berg abgesetzt werden könnten.
Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
wurden im vergangenen Jahr 563 Waldbrände registriert. Dabei verbrannten
etwa 334 Hektar Wald. In den vergangenen Wochen waren mehrere Waldbrände im
Harz ausgebrochen, sowohl in Sachsen-Anhalt als auch in Niedersachsen.
Banse stammt aus Bad Lauterberg im Harz und war lange Jahre Präsident des
niedersächsischen Feuerwehrverbandes. (dpa)
## Griechenland: Feuer auf Kreta zurückgedrängt
Im Kampf gegen den Waldbrand auf Griechenlands größter Insel Kreta hat die
Feuerwehr Fortschritte gemeldet: Das Feuer auf der beliebten Ferieninsel
sei zurückgedrängt, sagte Feuerwehrsprecher Vasilios Vathrakogiannis am
Freitagmorgen der Nachrichtenagentur AFP. Zwar könne der Brand
wiederaufflammen, derzeit gebe es jedoch keine große Feuerfront mehr. Rund
230 Feuerwehrleute, 48 Löschfahrzeuge und sechs Hubschrauber waren demnach
im Einsatz gegen die Flammen nahe des Küstenortes Iérapetra.
Wegen des Feuers waren in der Nacht zum Donnerstag etwa 5.000 Menschen in
Sicherheit gebracht worden, darunter 3.000 Touristen. Wie die Feuerwehr der
griechischen Nachrichtenagentur ANA mitteilte, gibt es noch einzelne
verstreute Brandherde sowie in Rauch eingehüllte Gebiete, in denen das
Feuer immer wieder aufflammt. Durch abflauenden Wind wurden die
Löscharbeiten in dem schwer zugänglichen Gebiet erleichtert.
Am Donnerstagabend hatte Feuerwehrsprecher Vathrakogiannis „schwierige“
Tage vorhergesagt, weil [2][in Griechenland, insbesondere in der
Hauptstadtregion Athen], hohe Temperaturen und starker Wind erwartet
werden. Am Freitag bestand laut Zivilschutz in mehreren Regionen erhöhte
Waldbrandgefahr, darunter Athen und Attika.
Einen Brand nahe des Hafens von Rafina rund 30 Kilometer östlich von Athen
brachte die Feuerwehr bis Donnerstagabend unter Kontrolle. Bürgermeister
Dimitris Markou sagte dem öffentlich-rechtlichen Sender ERT, das Feuer habe
mehrere Häuser und Fahrzeuge zerstört. 300 Menschen waren vor den Flammen
in Sicherheit gebracht worden. Außerdem war der Fährverkehr zu
Touristeninseln wie Mykonos beeinträchtigt. (afp)
## Türkei: Defekte Stromleitung löst Feuer aus
Auch in der türkischen Provinz Izmir kämpfen Einsatzkräfte weiter gegen
mehrere Waldbrände. Die Situation sei „furchtbar“, sagte der Bürgermeister
Cemil Tugay. Besonders schlimm sei der Bezirk Ödemis betroffen. Dort seien
die Brandherde schwer zu erreichen, drei Dörfer seien bereits zerstört.
Starker Wind erschwere weiter die Löscharbeiten.
Für den bei Urlaubern beliebten Bezirk Cesme gibt es unterdessen Hoffnung.
Der Brand sei unter Kontrolle, schrieb Forstminister Ismail Yumakli am
Morgen auf der Plattform X. In den Bezirken Ödemis und Buca gingen die
Löscharbeiten weiter.
Das Feuer in Cesme war am Mittwoch mutmaßlich durch eine defekte
Stromleitung ausgebrochen und hatte sich schnell zu einem Großbrand
entwickelt, der auf die umliegenden Wälder übergriff. In anderen Fällen ist
die Brandursache noch unklar.
Durch die Waldbrände in Izmir waren am Donnerstag zwei Menschen ums Leben
gekommen: ein 81-jähriger Mann und ein Forstarbeiter, der mithalf, die
Flammen zu bekämpfen. Ein weiterer Arbeiter wird offiziellen Angaben
zufolge im Krankenhaus behandelt.
[3][Durch Hitze, Trockenheit und starken Wind] ist die Waldbrandgefahr
weiter hoch. Alleine in einer Woche waren dem Forstminister zufolge im
ganzen Land 624 Brände ausgebrochen. Ein Großteil davon sei inzwischen
unter Kontrolle. (dpa)
4 Jul 2025
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