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# taz.de -- Streit um Südafrikas ANC: Zuma wettert gegen „Verräter“
> Südafrikas Ex-Präsident Jacob Zuma, wegen Gründung seiner eigenen Partei
> aus dem ANC ausgeschlossen, drängt auf Wiederaufnahme als Mitglied.
Bild: Jacob Zuma singt und tanzt vor dem High Court in Pietermaritzburg im Apri…
Berlin taz | Der südafrikanische Politiker und Gründer [1][der
populistischen Partei uMkhonto weSizwe (MKP)], Jacob Zuma, zieht gegen die
Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) vor Gericht. Als
früherer Präsident Südafrikas und Freiheitskämpfer selbst einst eine
zentrale Figur innerhalb des ANC, liegt das Verhältnis zu seiner früheren
politischen Heimatpartei heute in Scherben.
Der streitfreudige 83-Jährige war im Juli 2024 aus der Partei geschmissen
worden, nachdem er im Dezember 2023 seine eigene Partei gegründet hatte und
gegen den ANC in den Wahlkampf gezogen war.
Der ANC-Disziplinarausschuss befand Zuma für schuldig, durch seinen
Beitritt zur MKP „die Integrität“ der Partei beeinträchtigt zu haben und
beendete dessen 65-jährige Mitgliedschaft. Zuma aber sieht das anders.
[2][Wie die MK-Partei am Donnerstag auf X bekannt gab], hat der Politiker
nun beim Obersten Gerichtshof Südafrikas einen Antrag auf Aufhebung der
Entscheidung des ANC gestellt. Sein Mitgliedsausweis könne nicht von
„Verrätern“ und „Marionetten“ gelöscht werden, ließ der Politiker
verlauten.
Spitzen, die vor allem gegen Südafrikas Präsidenten Cyril Ramaphosa
gerichtet sind – ein [3][langjähriger Rivale] Zumas. Zuma schwebt eine
Doppelmitgliedschaft in der MKP und dem ANC vor, um die „Einheit der
Schwarzen“ herzustellen. Die MK-Partei, deren Vorsitzender er ist,
unterstützt den Politiker in seinem Bestreben und bezeichnete
loyalitätsbewusst dessen Ausschluss aus dem „ANC von Ramaphosa“ als
„unrechtmäßig“.
## Der 26. Juni – ein symbolträchtiges Datum
Nach seinem erzwungenen Rücktritt vom Präsidentenamt 2018 hatte sich Zuma
zunehmend vom ANC entfremdet. Wegen [4][massiver Korruptionsvorwürfe] und
der systematischen Untergrabung staatlicher Institutionen war er
schließlich aus dem Amt an der Staatsspitze entfernt worden.
2021 wurde er zu 15 Monaten Haft verurteilt, da er in einer
Korruptionsuntersuchung nicht ausgesagt hatte. Aus gesundheitlichen Gründen
verbüßte er jedoch nur drei Monate der Gefängnisstrafe. Die Verurteilung
führte jedoch dazu, dass Zuma bei den Wahlen 2024 nicht als Kandidat der
gerade erst gegründeten MK-Partei antreten durfte. Bis heute bestreitet
Zuma die Korruptionsvorwürfe und bezeichnet jede gerichtliche oder
parteiliche Anstrengung gegen ihn als politische Hexenjagd.
Bereits Anfang des Jahres hatte Zuma in einem Schreiben an den ANC
gefordert, wieder als Mitglied in die Partei aufgenommen zu werden und mit
juristischen Schritten gegen die Regierungspartei gedroht, sollte seinem
Antrag nicht stattgegeben werden.
Mit dem 26. Juni hat sich der Dauerquerulant in typischer Manier ein
symbolträchtiges Datum ausgesucht: Südafrika feiert an diesem Tag den 70.
Jahrestag der Verabschiedung der Freiheitscharta, die am 26. Juni 1955 in
Kliptown, einer Siedlung in Soweto, vom sogenannten Congress of the People
(Volkskongress) beschlossen wurde. Sie bildet bis heute eine moralische und
ideologische Grundlage für den ANC.
Laut MKP-Sprecher Nhlamulo Ndhlela solle die Erinnerung an dieses Datum den
„Verrat“ verdeutlichen, den der ANC unter Südafrikas Präsident Cyril
Ramaphosa am Volk begangen habe, indem bei den letzten Wahlen eine
[5][Koalition mit den vornehmlich weißen Parteien] Democratic Alliance und
der Freedom Front Plus eingegangen worden war.
26 Jun 2025
## LINKS
[1] /Suedafrikas-neue-Oppositionspartei/!6031718
[2] https://x.com/MkhontoweSizwex/status/1938108543841747298
[3] /Ramaphosa-vs-Zuma/!6011613
[4] /Suedafrikas-Ex-Praesident-vor-Gericht/!5496524
[5] /Suedafrikas-neue-Regierung/!6014389
## AUTOREN
Helena Kreiensiek
## TAGS
Südafrika
ANC
Jacob Zuma
Cyril Ramaphosa
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