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# taz.de -- Antiziganismusbeauftragter des Bundes: CDU-Politiker Michael Brand …
> Der Parlamentarische Staatssekretär Brand ist nun zusätzlich
> Antiziganismusbeauftragter. Der Zentralrat der Sinti und Roma begrüßt
> das.
Bild: Der CDU-Politiker Michael Brand ist neuer Antiziganismusbeauftragter
Berlin epd/taz | Die Bundesregierung hat einen neuen
Antiziganismusbeauftragten benannt: Der Parlamentarische Staatssekretär im
Bundesbildungs- und Familienministerium, Michael Brand (CDU), übernimmt die
Aufgabe zusätzlich, wie das Ministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte.
Das Kabinett habe die Personalie in seiner Sitzung am Vormittag auf
Vorschlag von Ministerin Karin Prien (CDU) beschlossen.
Brand erklärte, er wolle „den gesellschaftlichen Diskurs auch zur Frage der
Sinti und Roma und des Antiziganismus in einer Art und Weise führen, dass
wir die Ursachen benennen, aufklären und Lösungen aufzeigen“. Jeglicher
Diskriminierung müsse „klar und entschieden entgegengetreten werden – durch
Staat und Gesellschaft gleichermaßen“. Er werde „den Dialog mit den Sinti
und Roma, ihren Interessenvertretungen, staatlichen Institutionen und der
Zivilgesellschaft suchen, um die bestmöglichen Strategien zu entwickeln und
der besonderen historischen Verantwortung gegenüber dieser in der Zeit des
Nationalsozialismus schwer verfolgten Minderheit gerecht zu werden“.
Der 51-jährige Brand studierte nach dem Wehrdienst Politikwissenschaften,
Jura und Geschichte in Bonn und arbeitete unter anderem als Journalist. Er
vertritt seit 2005 seine Heimatstadt Fulda im Bundestag. Von 2013 bis 2017
war Brand Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses und danach
menschenrechtspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Der Zentralrat der
Sinti und Roma hatte bereits i[1][n der vergangenen Woche die sich
abzeichnende Benennung von Brand begrüßt].
Die Position des Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und
für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland gibt es erst seit 2022.
Erster Amtsinhaber war [2][der parteilose Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler].
Er erklärte im vergangenen Herbst, dass er nach Ablauf der
Legislaturperiode keine weitere Amtszeit anstrebe, sprach sich aber dafür
aus, die Position weiterzuführen.
## Drohende Abschaffung des Beauftragten sorgte für Unmut
Da CDU, CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart haben, die Zahl
der Beauftragten zu halbieren, war nach dem Start der neuen Bundesregierung
zunächst unklar gewesen, ob das Amt wegfallen würde. Ende Mai hatten
mehrere Medien, [3][darunter die taz], berichtet, die Stelle solle de facto
abgeschafft werden. Bei Sinti*zze und Rom*nja-Verbänden hatte dies für
große Unruhe gesorgt. Letztlich entschied sich die Koalition dafür,
[4][Brand das Amt zusätzlich zu seinen sonstigen Tätigkeiten zu
übertragen].
Antiziganismus ist in Deutschland ein weitverbreitetes Problem,
insbesondere in staatlichen Behörden und bei der Polizei. Im Gegensatz zu
anderen offenen Formen des Rassismus oder des Antisemitismus bleibt
expliziter Hass auf Sinti*zze und Rom*nja oft ohne Konsequenzen. Dabei
wurden Angehörige der Minderheit im Nationalsozialismus gezielt ermordet,
insgesamt wurden europaweit rund 500.000 von den Deutschen und ihren
Kollaborateuren umgebracht. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs blieben viele
Täter in ihren Positionen.
18 Jun 2025
## LINKS
[1] https://zentralrat.sintiundroma.de/zentralrat-deutscher-sinti-und-roma-begr…
[2] /Antiziganismusbeauftragter-ueber-sein-Amt/!5840059
[3] /Schutz-von-Sinti-und-Roma/!6087369
[4] /Bundesbeauftragter-fuer-Antiziganismus-/!6093615
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