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# taz.de -- Proteste in Togo: Die Leute in Lomé verdienen internationale Rück…
> Der Unmut über das Gnassigbé-Regime macht sich Luft. Die Proteste werden
> immer gewalttätiger. Und die Polizei geht immer härter gegen sie vor.
Bild: Junge Menschen demonstrieren in der togoischen Hauptstadt Lomé
Für die Jugend auf den Straßen der Republik Togo ist das Regime der Familie
Gnassingbé unerträglich geworden. [1][Seit über 60 Jahren] regiert die
Familie das Land wie einen französischen Hinterhof. Ständige Verhaftungen,
Grabesruhe an den Universitäten, Eingriffe in jede kritische Form von Kunst
oder Meinungsäußerung gehören so sehr zum Alltag, wie Panzer auf den
Straßen. Die Securité wurde vom Innenminster angewiesen, „gnadenlos zu
sein“.
1993 stellte Deutschland die Entwicklungshilfe ein, nahm sie aber 2006
wieder auf. Wegen seiner [2][historischen Rolle, als ehemaliger
Kolonialist], kommt Deutschland eine besondere, die Demokratie schützende
Rolle zu. Stattdessen aber finanziert die [3][CSU-nahe
Hans-Seidel-Stiftung] bis heute Funktionäre der Regierungspartei bei ihrer
politischen Arbeit. Unermüdlich hingegen versucht [4][Brigitte Kafui
Adjamagbo-Johnson] die Weltöffentlichkeit auf Togo aufmerksam zu machen.
Die Menschenrechtsanwältin wurde mehrmals verhaftet und warnte kürzlich in
einem regionalen Radiosender davor, dass es bei den geplanten
Demonstrationen gegen die Verfassungsänderungen zu einem Blutbad kommen
könnte. Präsident Faure Gnassingbé will mit einer Verfassungsänderung seine
Amtszeit verlängern. Frau Adjambago plädierte für Bürgerforen unter
Beteiligung internationaler NGOs und warnte davor, dass die Folter in den
Gefängnissen zum Alltag werden könnte.
Die Opposition ist wie in den meistern afrikanischen Ländern zersplittert,
in diesem Fall aber tritt sie gemeinsam auf. Sie bittet darum, dass vor
allem Frankreich, Großbritannien und Deutschland den Präsidenten
eindringlicher vor Gewalt warnen und zivile Bürgerforen einklagen, bei
denen die Regierung bereit ist, die Nöte Togos anzuhören. Es fehlt aber
eine klare Haltung des Auswärtigen Amtes und des Ministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit. Deutschland und die EU wären jetzt
gefordert, endlich eine afrikanische Friedenspolitik zu entwickeln. Die
Hauptstadt Lomé steht vor einem Aufstand.
2 Jul 2025
## LINKS
[1] /Togo-im-Griff-der-Gnassingbe-Dynastie/!5146553
[2] /Reise-in-eine-freundliche-Diktatur/!5644644
[3] https://www.hss.de/weltweit-aktiv/afrika/togo/
[4] https://www.amnesty.de/mitmachen/erfolg/togo-oppositionelle-aus-haft-entlas…
## AUTOREN
Christoph Nix
## TAGS
Togo
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