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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Evakuierungsbefehl für Gaza-S…
> Israel lässt Teile von Gaza-Stadt räumen. Zuvor bombardierte das Militär
> nach eigenen Angaben Drohnen-Produktionsstätten der Hisbollah im Libanon.
Bild: Ruine eines Gebäudes in Beiruts südlicher Vorstadt (6.6.2025)
## Israels Regierung: Ohne Entwaffnung der Hisbollah gehen unsere Angriffe
im Libanon weiter
Nach schweren Luftangriffen der israelischen Armee auf einen südlichen
Vorort von Beirut hat Verteidigungsminister Israel Katz mit weiteren
Angriffen im Libanon gedroht, falls die vom Iran unterstützte
Hisbollah-Miliz nicht entwaffnet wird. „Ohne Sicherheit für den Staat
Israel wird es keine Ruhe in Beirut und keine Ordnung oder Stabilität im
Libanon geben“, erklärte Katz am Freitag. Zuvor hatte der libanesische
Präsident Joseph Aoun die Angriffe als „eklatante Verletzung“ der
Waffenruhe verurteilt.
Die israelische Armee hatte nach zuvor in Onlinediensten veröffentlichten
Warnungen und Evakuierungsaufrufen am Donnerstagabend ein Gebäude im Süden
von Beirut angegriffen, das der Hisbollah israelischen Angaben zufolge als
unterirdische Produktionsstätte für Drohnen diente. Tausende Bewohner
flohen nach der Warnung aus dem Stadtteil, der als Hochburg der
Hisbollah-Miliz gilt. (afp)
## Bevorstehender Angriff auf Gaza-Stadt
Die israelische Armee hat einen Evakuierungsbefehl für Teile der Stadt Gaza
erlassen. „Dies ist eine letzte und dringende Warnung vor einem
bevorstehenden Angriff“, sagte Armeesprecher Avichay Adraee am Freitag an
die Bewohner gerichtet. Die Armee werde „alle Gebiete“ angreifen, „aus
denen Raketen abgefeuert werden“. (afp)
## Demonstration für den Frieden
Hunderte Demonstranten sind nach einem mehrtägigen Marsch von Tel Aviv an
der Grenze zum Gazastreifen angekommen, um gegen den andauernden Krieg zu
protestieren. Jüdische und arabische Israelis waren dem Aufruf der
Organisation „Standing Together“ gefolgt. Die Friedensaktivisten forderten
ein Ende des Tötens und des Hungers im Gazastreifen sowie die Freilassung
der dort noch von Islamisten festgehaltenen Geiseln.
Die Organisatoren sprachen von mehreren Tausend Teilnehmerinnen und
Teilnehmern, in der liberalen israelischen Zeitung „Haaretz“ war von
mehreren Hundert Demonstranten die Rede. „In diesem Land leben zwei Völker,
und niemand wird irgendwohin gehen. Wenn wir das verstehen, werden wir
verstehen, dass nur der Frieden uns ein Leben in wahrer Sicherheit
ermöglichen wird“, schrieb ein Teilnehmer des Marsches auf der Plattform X.
(dpa)
## Israel greift libanesische Hauptstadt an
Der Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut ist am späteren Donnerstag
[1][Ziel von Luftangriffen] geworden – mindestens drei Einschläge gab es.
Zuvor hatte die israelische Armee die Bewohner in vier Vierteln der
südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt zur Evakuierung aufgerufen.
Als Reaktion auf die Ankündigung der israelischen Armee flohen Anwohner
daraufhin massenhaft aus dem Süden Beiruts, die Straßen waren durch den
Verkehr völlig blockiert.
In einer separaten Erklärung der israelischen Armee war von einer
„unterirdischen Produktionsstätte für Drohnen“ die Rede, die „vorsätzl…
im Herzen der zivilen Bevölkerung“ errichtet worden sei. Die israelische
Armee kündigte einen baldigen Schlag gegen die Einrichtung an und sprach
von einer „eklatanten Verletzung der Vereinbarungen zwischen Israel und dem
Libanon“ mit Bezug auf das Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der
Hisbollah-Miliz.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz warnte am Freitag
außerdem vor weiteren Angriffen der israelischen Armee im Libanon, wenn die
vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz nicht entwaffnet wird. „Ohne
Sicherheit für den Staat Israel wird es keine Ruhe in Beirut und keine
Ordnung oder Stabilität im Libanon geben“, erklärte Katz am Freitag.
„Vereinbarungen müssen eingehalten werden, und wenn Sie nicht tun, was
erforderlich ist, werden wir weiterhin mit großer Härte vorgehen“, warnte
der Minister.
Auch nach der im November beschlossenen Waffenruhe griffen die israelischen
Streitkräfte immer wieder Ziele im Libanon an. Die israelische Armee nimmt
dabei nach eigenen Angaben Kämpfer und Infrastruktur der pro-iranischen
Miliz ins Visier. Seit dem Beginn der Waffenruhe gab es auch einige wenige
Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israel, zu denen sich niemand bekannte.
(afp)
## 🐾 Opferfest in Gaza: Bis zu 5.000 Euro für ein Schaf
Im Gazastreifen steht am Freitag der höchste muslimische Feiertag an. Durch
den Krieg können sich nur noch die Wenigsten Tiere zum Schlachten leisten,
[2][berichten taz-Reporterin Malak Tantesh aus Gaza und
taz-Nahostredakteurin Lisa Schneider aus Berlin].
## Gaza Humanitarian Foundation schließt Verteilungszentren
Die von den USA unterstützte Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation
(GHF) hat nach eigenen Angaben all ihre Verteilstationen im Gazastreifen
geschlossen. Ein Termin für die Wiedereröffnung werde zu einem späteren
Zeitpunkt bekanntgegeben. Sie forderte die Bewohner Gazas auf, sich „zu
ihrer eigenen Sicherheit“ von diesen Stellen fernzuhalten.
In der Nähe der Einsatzorte war es in den vergangenen Tagen mehrfach zu
Beschuss seitens des israelischen Militärs gekommen, nach palästinensischen
Angaben wurden Dutzende Menschen getötet. Die GHF hat vergangene Woche mit
der Verteilung von dringend benötigten Hilfsgütern an die hungernde
Bevölkerung begonnen.
Die US-Organisation eröffnete am Donnerstag zwei Standorte im südlichen
Gazastreifen, nachdem sie am Vortag alle ihre Zentren nach Schießereien in
der Nähe ihrer Einsatzorte geschlossen hatte. Bisher betreibt sie vier
Verteilungszentren. Die GHF umgeht traditionelle Hilfsorganisationen. Ihr
wird von humanitären Organisationen, darunter den Vereinten Nationen,
mangelnde Neutralität vorgeworfen, was die GHF bestreitet. (rtr)
## USA sanktionieren Richter des IStGH
Die USA haben Sanktionen gegen vier Richterinnen des Internationalen
Strafgerichtshofs (IStGH) verhängt. Die Vereinigten Staaten würden alle
notwendigen Maßnahmen ergreifen, „um unsere Souveränität, die Souveränit�…
Israels und die Souveränität aller anderen Verbündeten der USA vor
unrechtmäßigen Handlungen des IStGH zu schützen“, erklärte US-Außenminis…
Marco Rubio am Donnerstag. Durch die Sanktionen werden mögliche
Vermögenswerte der Frauen in den USA eingefroren. Der IStGH kritisierte die
Sanktionen als „klaren Versuch“, die Unabhängigkeit des Gerichts mit Sitz
in Den Haag zu untergraben.
Zwei der Richterinnen waren an dem Verfahren beteiligt, das zur Ausstellung
eines Haftbefehls gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu
führte. Der IStGH hatte im November [3][einen Haftbefehl gegen Netanjahu
wegen Kriegsverbrechen im Gazastreifen] erlassen, was beim engen
Israel-Verbündeten USA auf heftige Kritik stieß. Die anderen beiden
Richterinnen waren an den Verfahren beteiligt, die zur Genehmigung einer
Untersuchung von Vorwürfen führten, wonach US-Streitkräfte während des
Krieges in Afghanistan Kriegsverbrechen begangen hätten. Weder die USA noch
Israel gehören dem IStGH an.
Das Gericht sicherte den Richterinnen zu, zu ihnen zu stehen. Der IStGH
werde seine Arbeit unbeirrt fortsetzen, hieß es in einer Erklärung. (afp)
## Israels Militär fängt erneut Rakete aus Jemen ab
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen
abgefeuerte Rakete abgefangen. In mehreren Gegenden Israels – darunter in
Jerusalem, im besetzten Westjordanland sowie mehreren Orten im Zentrum des
Landes – hatten zuvor die Alarmsirenen geheult. Berichte über Verletzte
oder größere Schäden gab es offiziellen Angaben zufolge nicht.
Seit Wochen gibt es an verschiedenen Orten in Israel immer wieder Alarm
wegen Raketen, die aus dem Jemen abgefeuert wurden. Meistens werden die
Geschosse aus dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel bereits in der
Luft abgefangen. Vor einem Monat schlug jedoch erstmals ein Geschoss in der
Nähe des internationalen Flughafens bei Tel Aviv ein. Es gab mehrere
Verletzte.
Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 greift die proiranische
Huthi-Miliz Israel regelmäßig mit Raketen und Drohnen an – nach eigenen
Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas. Seit
Mitte März haben die [4][Huthi-Angriffe] wieder zugenommen. Israel
reagierte mit Luftangriffen auf Ziele der Miliz, zuletzt auf den Flughafen
in Jemens Hauptstadt Sanaa. (dpa)
## Mann nach Angriff auf jüdische Demonstranten angeklagt
Nach der Brandsatz-Attacke auf jüdische Demonstranten im US-Bundesstaat
Colorado ist der mutmaßliche Täter in 118 Punkten angeklagt worden. Mohamed
Sabry Soliman, der am Donnerstag vor einem Gericht der Stadt Boulder
erschien, wird unter anderem in 28 Anklagepunkten versuchter Mord zur Last
gelegt. Der 45-jährige Ägypter könnte nach Angaben der Staatsanwaltschaft
bei einem Schuldspruch zu einer Haftstrafe von hunderten von Jahren
verurteilt werden.
Soliman hatte am Sonntag in Boulder nordwestlich von Denver Brandsätze auf
Menschen geschleudert, die für die Freilassung der israelischen Geiseln aus
der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen demonstrierten. Er
hatte auch einen selbstgebauten Flammenwerfer bei sich. Nach neuen Angaben
der Staatsanwaltschaft wurden 15 Menschen verletzt, von denen sich drei
nach wie vor im Krankenhaus befinden. Das älteste Opfer ist 88 Jahre alt.
Solimans US-Visum war seit mehr als zwei Jahren abgelaufen, nach Angaben
der US-Regierung hielt er sich „illegal“ in den USA auf. Er hatte jedoch im
September 2022 einen Asylantrag gestellt.
US-Präsident Donald Trump begründete am Mittwoch Einreiseverbote gegen
Menschen aus zwölf Ländern mit dem Vorfall in Boulder. Es gehe darum,
US-Bürger vor „ausländischen Terroristen“ zu schützen. Die Behörden nah…
auch Solimans Frau und fünf Kinder in Gewahrsam, um sie abzuschieben. Ein
US-Richter stoppte dies aber. (afp)
6 Jun 2025
## LINKS
[1] /Luftangriffe-auf-Libanons-Hauptstadt-/!6039379
[2] /Opferfest-in-Gaza/!6088712
[3] /Internationaler-Strafgerichtshof/!6079273
[4] /Signal-Affaere-in-den-USA/!6080438
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