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# taz.de -- Produzentin von „Die drei???“ und „TKKG“: Die Hörspielkön…
> Heikedine Körting prägte mit über 3.000 Hörspielen wie „Die drei???“
> deutsche Kinderzimmer. Ans Aufhören denkt sie auch mit 80 noch lange
> nicht.
Bild: Steht als „Deutschlands erfolgreichste Märchentante“ im „Guinness-…
Dass viele auch bei den spannendsten ihrer Geschichten eindämmern, kann
Heikedine Körting gut verstehen. „Bei Hörspielen kann ich wunderbar
einschlafen“, sagt sie selbst. „Das hat so einen Charme und man weiß, es
geht alles gut aus.“ Und dass sie so vielen beim Einschlafen helfen, hat ja
auch viel mit Vertrautheit und nichts damit zu tun, dass sie langweilig
sind.
Unter den über 3.000 Hörspielen, die Körting in mehr als sechs Jahrzehnten
im Studio des Hörbuchverlags „Europa“ in einer Hamburger Jugendstilvilla
produziert hat, sind so [1][erfolgreiche Serien wie „Die drei???„], „TKKG…
„Fünf Freunde“ und „Hanni und Nanni“. Über 500 Millionen Mal wurden s…
verkauft. Dafür gab es einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde für
Körting als „Deutschlands erfolgreichste Märchentante“ und auch das
Verdienstkreuz am Bande. Am 18. Juni wird sie 80 Jahre alt.
Dass Körting wie wohl sonst niemand deutsche Kinderzimmer akustisch geprägt
hat, hat wohl auch damit zu tun, dass ihre eigene Kindheit entbehrungsreich
war. Geboren 1945 im thüringischen Thalbürgel, wuchs sie in Lübeck auf. Die
Familie hatte durch den Krieg alles verloren. Das kann man in C. R.
Rodenwalds gerade erschienener Biografie „[2][Heikedine Körting. Die
Königin der Hörspiele]“ nachlesen. Auch, dass sie schon früh zeigte, wie
kreativ sie war: Auf dem Dachboden inszenierte sie als Sechsjährige mit
selbstgebastelten Figuren Theaterstücke für die Nachbarskinder; Eintritt:
ein paar Erdnüsse.
Mit sieben Jahren erkrankte Körting an Kinderlähmung, verbrachte Monate
isoliert in einem Krankenzimmer und flüchtete sich in Fantasiewelten. Eine
schreckliche Zeit sei das gewesen, sagt sie heute. Die Krankheit besiegte
sie auf einem bayrischen Bauernhof, die Liebe für Fantasiewelten ist bis
heute geblieben. Mit zwölf nahm Körting erste Hörspiele mit dem
Tonbandgerät einer Freundin auf, experimentierte mit Geräuschen und
verteilten Rollen.
## Selbst als Papagei dabei
Trotz ihres künstlerischen Talents folgte sie zunächst dem Wunsch ihres
Vaters und studierte Rechtswissenschaften. Sie wurde Rechtsanwältin,
betrieb nebenbei eine Boutique und eine Galerie, sprang Fallschirm,
reparierte Autos und schrieb Schlagertexte.
Doch die Hörspiele ließen sie nicht los. 1969 begann Körting, Manuskripte
für Märchenhörspiele für das Label Europa zu schreiben, das 1961 von
Andreas Beurmann und David Leonard Miller gegründet worden war. 1973
übernahm Körting die Verantwortung für die Produktion aller Hörspiele bei
Europa, 1979 heiratete sie Beurmann, mit dem sie das Label zu einer
Institution machte. Der Durchbruch kam im selben Jahr mit dem Walkman und
der ersten „Drei???„-Audiokassette, „Der Super-Papagei“. Körting selbst
ist seitdem in jeder Folge auch zu hören – als krächzender Papagei,
[3][erzählte sie der taz vor ein paar Jahren].
Neben ihrer Arbeit im Studio prägt Körting auch die Kulturszene
Schleswig-Holsteins. Seit 1977 hat sie mit ihrem Mann das [4][Gut
Hasselburg] gepachtet, wo sie den Kulturkreis Hasselburg gründete. Dort
fanden Konzerte des Schleswig-Holstein Musik Festivals statt, mit Künstlern
wie Yehudi Menuhin oder Martha Argerich.
Ans Aufhören denkt Körting noch lange nicht und produziert weiterhin im
analogen Tonstudio Hörspiele. In die Zukunft blickt sie voller Optimismus:
„Man kann immer neu anfangen.“
17 Jun 2025
## LINKS
[1] /Tobsuchtsanfall-fuer-Hanni-und-Nanni/!1256282
[2] https://www.langenmueller.de/de/heikedine-korting-die-konigin-der-horspiele…
[3] /Ich-war-schon-immer-ein-Gehoermensch/!5736917/
[4] https://www.hasselburg.de/
## AUTOREN
Robert Matthies
## TAGS
Porträt
Hörspiel
Hörspiel
Hörspiel
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