# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Hilfsgüter in Gaza angekommen | |
> Israel hob kürzlich seine mehrmonatige Blockade humanitärer Hilfsgüter | |
> auf. Laut Rotem Kreuz wurde Menschen in Gaza nun Essen und Medizin | |
> gebracht. | |
Bild: Palestinensische Arbeiter entladen einen Lastwagen mit Hilfsgütern in Kh… | |
## Erste Hilfsgüter bei Gaza-Bewohnern angekommen | |
Einem Bericht zufolge haben die ersten [1][Hilfslieferungen] seit fast drei | |
Monaten die Zivilbevölkerung im Gazastreifen erreicht. Die Menschen hätten | |
etwa Mehl und Babynahrung erhalten, ein Feldkrankenhaus medizinische | |
Ausrüstung, meldete die israelische Zeitung Haaretz unter Berufung auf das | |
Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). | |
Die Organisation sagte auf Anfrage, sie habe medizinische Güter für das | |
Feldlazarett des IKRK in Rafah geliefert. Sie arbeite daran, weitere | |
Hilfslieferungen bereitzustellen. Eine Bestätigung der UN, dass Hilfsgüter | |
die Bevölkerung erreicht haben, gab es zunächst nicht. | |
Israel hatte eine fast dreimonatige Blockade humanitärer Hilfsgüter am | |
Sonntag aufgehoben – einige der Lastwagen, die danach ins abgeriegelte | |
Küstengebiet gelassen wurden, standen aber tagelang innerhalb des | |
Gazastreifens nahe dem Grenzübergang, weil die für sie vorgeschlagene Route | |
nach Angaben der UN zu gefährlich war. UN-Nothilfechef Tom Fletcher schrieb | |
am Morgen allerdings auf X: „Lkw-Ladungen mit lebensrettenden Hilfsgütern | |
sind endlich wieder auf dem Weg.“ (dpa) | |
## Netanjahu: Trumps Plan Bedingung für Kriegsende | |
Kritiker werfen der Regierung Netanjahu vor, den Bereich, in dem die | |
Einwohner Gazas noch leben können, immer weiter einzuschränken. Er sei | |
bereit, den Krieg zu beenden, sagte Netanjahu und nannte seine Bedingungen | |
dafür: „Alle Geiseln werden nach Hause zurückkehren. Die Hamas wird ihre | |
Waffen niederlegen, die Macht abgeben, ihre Führung (wer auch immer übrig | |
bleibt) wird aus dem Gazastreifen verbannt, der Gazastreifen wird | |
vollständig entmilitarisiert, und wir werden den Trump-Plan umsetzen“, | |
sagte Netanjahu. | |
Dieser [2][Plan von US-Präsident Donald Trump] sei „so revolutionär“ und | |
besage, dass „die Bewohner von Gaza, die gehen wollen, werden gehen | |
können“, sagte Netanjahu und fügte hinzu. „Wer uns auffordert, die Kämpfe | |
einzustellen, bevor diese Ziele erreicht sind, der fordert de facto, dass | |
die Hamas an der Macht bleibt“. Trump hatte im Februar erklärt, die USA | |
könnten Gaza übernehmen, neu aufbauen und in eine [3][„Riviera des Nahen | |
Ostens“] verwandeln. Die Bewohner des Gazastreifens müssten dafür | |
umgesiedelt werden. Eine Zwangsumsiedlung würde Experten zufolge gegen das | |
Völkerrecht verstoßen. (dpa) | |
## Israelisches Militär: Rakete aus dem Jemen abgefangen | |
Das israelische Militär hat laut eigenen Angaben eine aus dem Jemen | |
abgeschossene Rakete abgefangen. In mehreren Teilen Israels sei Alarm | |
ausgelöst worden. (rtr) | |
## Palästinenser: Kinder und Ältere infolge von Hunger tot | |
Im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben in den vergangenen | |
Tagen 29 Kinder und ältere Menschen infolge von Hunger gestorben. Viele | |
Tausende seien in Gefahr, sagt Gesundheitsminister Madsched Abu Ramadan vor | |
der Presse. Es handele sich um „hungerbedingte Todesfälle“. Auf die Frage | |
zu früheren Schätzungen der Vereinten Nationen, wonach ohne Hilfe 14.000 | |
Babys sterben könnten, sagt der Minister: „Die Zahl 14.000 ist sehr | |
realistisch und möglicherweise sogar noch zu niedrig.“ Mehr als 90 Prozent | |
der Vorräte an Medikamenten seien „auf Null“, fügt Ramadan hinzu. (rtr) | |
## UNO nennt Schüsse bei Diplomatenbesuch „inakzeptabel“ | |
Die Vereinten Nationen haben die Schüsse israelischer Soldaten während des | |
Besuchs einer Diplomatengruppe im Westjordanland als „inakzeptabel“ | |
verurteilt. „Diese Diplomaten, einschließlich UN-Mitarbeiter, wurden | |
beschossen. Ob mit Warnschüssen oder was auch immer – das ist | |
inakzeptabel“, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, | |
Stéphane Dujarric, am Mittwoch vor Journalisten. Der Beschuss, der von der | |
israelischen Armee als „Warnschüsse“ bezeichnet wurde, löste scharfe | |
internationale Kritik aus. | |
„Es ist klar, dass Diplomaten, die ihrer Arbeit nachgehen, niemals | |
beschossen oder in irgendeiner Form angegriffen werden dürfen“, sagte | |
Dujarric. Er forderte die israelischen Behörden zu einer gründlichen | |
Untersuchung des Vorfalls auf. Es müsse dafür gesorgt werden, dass sich | |
„kein weiterer solcher Vorfall ereignet“. | |
Das genaue Geschehen war zunächst unklar: Das Auswärtige Amt in Berlin | |
sprach von „Schüssen in Richtung einer angemeldeten diplomatischen | |
Delegation“ in Dschenin im Westjordanland. „Diesen unprovozierten Beschuss | |
verurteilt das Auswärtige Amt scharf.“ Laut dem belgischen Außenminister | |
Maxime Prévot war der Besuch im Vorfeld mit der israelischen Armee | |
koordiniert worden, die Diplomaten seien zudem in einem Konvoi „klar | |
identifizierbarer Fahrzeuge“ unterwegs gewesen. | |
Die israelische Armee hatte ihrerseits erklärt, die Delegation sei von der | |
genehmigten Route abgewichen und habe ein Gebiet betreten, „in dem sie sich | |
nicht aufhalten durfte“. Daraufhin hätten Soldaten „Warnschüsse“ abgege… | |
Es seien keine Verletzten gemeldet worden, die Armee „bedauert die | |
entstandenen Unannehmlichkeiten“, hieß es weiter. (afp) | |
## Netanjahu: Hamas-Anführer Sinwar wahrscheinlich getötet | |
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt, die Streitkräfte seines | |
Landes hätten wahrscheinlich den Hamas-Anführer Mohammed Sinwar getötet. | |
Israel hatte Anfang Mai ein Krankenhaus im südlichen Gazastreifen | |
beschossen. Danach gab es Spekulationen, Sinwar könne tot sein. Eine | |
Bestätigung dafür gab es jedoch weder von Israel noch von der Hamas. (rtr) | |
22 May 2025 | |
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