# taz.de -- +++ Krieg in der Ukraine +++: Pro-russischer ukrainischer Politiker… | |
> Putin besucht von der Ukraine angegriffene Region Kursk. Laut | |
> Verteidigungsminister Pistorius hat Trump seine Verhandlungsposition | |
> falsch eingeschätzt. | |
Bild: Madrid, 21. Mai: Polizei am Ort des Anschlags auf den ukrainischen Politi… | |
## Bekannter ukrainischer Politiker in Madrid erschossen | |
In der spanischen Hauptstadt Madrid ist der bekannte ukrainische Jurist und | |
Politiker Andrij Portnow auf offener Straße erschossen worden. Der Mann | |
wurde unweit der Amerikanischen Schule mit fünf Schüssen getötet, davon | |
mehrere in den Kopf, bestätigte die spanische Polizei der Deutschen | |
Presse-Agentur in Madrid. Medienberichten zufolge hatte er zuvor seine | |
Kinder zum Unterricht in die Privatschule gebracht. Bilder zeigten die | |
Leiche neben seinem Auto. Medien in Kiew bestätigten die Tat unter Verweis | |
auf Quellen in ukrainischen Sicherheitskreisen. | |
Zwischen 2010 und 2014 arbeitete der Ostukrainer als Berater und Vizechef | |
des Präsidialamts unter dem damaligen russlandfreundlichen Präsidenten | |
Viktor Janukowitsch und war maßgeblich für den Umbau des Gerichtssystems | |
verantwortlich. Zuvor war Portnow mehrere Jahre Jurist und | |
Parlamentsabgeordneter der Partei von Ex-Ministerpräsidentin Julia | |
Timoschenko. Nach dem Sturz von Janukowitsch 2014 lebte er zunächst im | |
russischen Exil und kehrte kurz vor dem Wahlsieg von Wolodymyr Selenskyj | |
2019 in die Ukraine zurück. | |
Nach dem russischen Einmarsch von 2022 verließ der mehrfache Familienvater | |
das Land wieder – diesmal gen Westen. In den vergangenen Monaten hatte er | |
in der Ukraine vor allem durch erfolgreiche Klagen gegen Medien | |
Aufmerksamkeit erregt, die ihn als „prorussisch“ bezeichnet hatten. Die USA | |
hatten 2021 Sanktionen gegen ihn verhängt. EU-Sanktionen mussten nach | |
erfolgreichen Klagen wieder aufgehoben werden. | |
## Selenskyj: Es ist Amerika, das von Russland gefürchtet wird | |
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt auf die USA als Motor | |
in möglichen Friedensverhandlungen mit Russland. „Es ist Amerika, das von | |
Russland gefürchtet wird, und es ist der amerikanische Einfluss, der viele | |
Leben retten kann, wenn er als Druckmittel eingesetzt wird, um Putin zur | |
Beendigung des Krieges zu bewegen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen | |
Videobotschaft. „Es ist wichtig, dass sich Amerika weiterhin für die | |
Annäherung an den Frieden einsetzt.“ | |
Am Montag hatte [1][US-Präsident Trump nach seinem Telefonat] mit Kremlchef | |
Wladimir Putin sofortige Verhandlungen im Vatikan über eine Waffenruhe | |
zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht gestellt. Allerdings nannte | |
Trump keine Details – und wurde einmal mehr dafür kritisiert, bei seinen | |
Friedensbemühungen nicht genügend Druck auf Moskau auszuüben. Berichten | |
zufolge stellte Trump Putin fürs Erste keine weiteren Sanktionen gegen | |
Russland in Aussicht. | |
Selenskyj lobte das 17. Sanktionspaket, das die EU am Dienstag | |
verabschiedet hatte. „Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, und es | |
sollte so viele Sanktionsschritte geben, wie nötig sind, damit Russland | |
sich für den Frieden interessiert und den vollen Preis für seine Aggression | |
und seinen Wunsch, den Krieg zu verlängern, zu spüren bekommt“, sagte er. | |
Es gebe einen Sanktionsbeschluss des Vereinigten Königreichs und der EU, | |
„und es wäre gut, wenn auch die Vereinigten Staaten dazu beitragen würden�… | |
Das mittlerweile 17. Paket mit Strafmaßnahmen sieht unter anderem eine | |
weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische | |
Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor. (dpa) | |
## Putin besucht von der Ukraine angegriffene Region Kursk | |
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die im Sommer von ukrainischen | |
Truppen [2][teilweise besetzte Region Kursk] besucht. Putin habe am | |
Dienstag das noch im Bau befindliche Kernkraftwerk Kursk 2 in Augenschein | |
genommen und hinter verschlossenen Türen mit ausgewählten Freiwilligen | |
gesprochen, teilte der Kreml am Mittwoch mit. Dem amtierenden Gouverneur | |
Alexander Chinschtein sagte er demnach, der Kreml befürworte weitere | |
Zahlungen an Familien von Vertriebenen, die noch nicht wieder in ihre | |
Häuser zurückkehren könnten. | |
Verärgerte Anwohner hatten zuvor ihrem Unmut über fehlende Entschädigungen | |
in für Russland seltenen, organisierten Protesten Luft gemacht. | |
Es war der erste offiziell bekanntgegebene Besuch Putins in der | |
westrussischen Region, seit Russland im April verkündet hatte, die | |
ukrainischen Truppen seien von dort vertrieben worden. Diese waren im | |
August vergangenen Jahres über die Grenze vorgestoßen. Ihre Vertreibung aus | |
Kursk hat die Ukraine bislang nicht bestätigt. Nach Angaben aus Südkorea | |
kämpften in Kursk bis zu 12.000 nordkoreanische Soldaten an der Seite | |
russischer Truppen. Russland hat im Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen | |
die Ukraine begonnen. (ap) | |
## Pistorius: Trump hat Verhandlungsposition falsch eingeschätzt | |
US-Präsident Donald Trump ist nach Ansicht von | |
[3][Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius] bei seinem Telefonat mit | |
dem russischen Staatschef Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg den Europäern | |
nicht in den Rücken gefallen. „Er hat seine Verhandlungsposition falsch | |
eingeschätzt, vermute ich“, sagt Pistorius im Deutschlandfunk. Seine | |
Erwartungen an das Telefonat seien ohnehin nicht besonders hoch gewesen, | |
und sie seien im Grunde genommen noch unterboten worden, erklärt Pistorius | |
weiter. | |
Putin spiele auf Zeit. Es geschehe eigentlich gar nichts, außer dass eine | |
neue Zeitschleife eingezogen werde. „Aber ein Frieden ist nicht in Sicht.“ | |
Der Druck auf Russland müsse mit weiteren Sanktionen weiter erhöht werden. | |
Dabei setze er nicht nur auf die EU, sondern auch auf die USA. Ob sich die | |
USA daran beteiligten, werde sich in weiteren Gesprächen zeigen. „Es fließt | |
immer noch zu viel Geld in die russischen Staatskassen durch | |
Energieverkäufe.“ (rtr) | |
## Rubio erwartet von Russland in Kürze Vorlage von ungefährem | |
Waffenruhe-Plan | |
US-Außenminister Marco Rubio erwartet nach eigenen Worten von Russland in | |
Kürze die Präsentation eines ungefähren Waffenruhe-Plans mit der Ukraine. | |
„Irgendwann, vielleicht in ein paar Tagen oder hoffentlich noch in dieser | |
Woche, wird die russische Seite die Bedingungen vorlegen, die sie gerne | |
sehen würde“, sagte Rubio am Dienstag im US-Senat. Diese Grundzüge seien | |
dann auch ein wichtiger Hinweis auf Moskaus „wahre Absichten“. | |
Weiter sagte Rubio, der Zeitrahmen ergebe sich aus dem Telefonat, das | |
Präsident Donald Trump am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir | |
Putin geführt habe, sowie aus seinem eigenen Gespräch mit dem russischen | |
Außenminister Sergej Lawrow am Wochenende. | |
Trump hatte nach seinem Telefonat mit Putin am Montag gesagt, Moskau und | |
Kiew könnten „sofort“ Verhandlungen über eine Waffenruhe beginnen. Putin | |
äußerte sich zurückhaltender und sagte, Russland sei bereit, gemeinsam mit | |
der ukrainischen Regierung ein „Memorandum“ zur Vorbereitung eines | |
„möglichen künftigen Friedensabkommens“ zwischen beiden Staaten | |
auszuarbeiten. | |
Die russische Seite werde „nur allgemeine Bedingungen anbieten“, sagte | |
Rubio nun. Diese würden es „uns erlauben, uns auf eine Waffenruhe | |
zuzubewegen“. Diese Feuerpause würde es dann gestatten, „in detaillierte | |
Verhandlungen einzutreten, um ein Ende des Konflikts herbeizuführen“. (afp) | |
## Finanzminister: Kanada will beim Aufbau des ukrainischen Rentensystems | |
helfen | |
Kanada will nach Angaben von Finanzminister François-Philippe Champagne die | |
Ukraine beim Aufbau eines Rentensystems nach seinem Vorbild unterstützen. | |
„Wir haben auch darüber nachgedacht, wie wir eventuell zusammenarbeiten | |
könnten, um bewährte Verfahren beim Aufbau eines Rentensystems in der | |
Ukraine auszutauschen“, sagte er am Dienstag (Ortszeit) auf einer | |
Pressekonferenz mit dem ukrainischen Finanzminister Serhii Marchenko zu | |
Beginn der G7-Treffen in Banff, Kanada. (rtr) | |
21 May 2025 | |
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