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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israel fliegt Luftangriffe auf…
> Erneut hat die israelische Luftwaffe Ziele in Damaskus angegriffen. Im
> Gaza-Streifen droht laut Rotem Kreuz die Versorgung zusammenzubrechen.
Bild: Drusische Bewaffnete bewachen einen Kontrollpunkt, nachdem vier Menschen …
## Israelisches Militär bombardiert Damaskus
Nach Kämpfen zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit,
regierungsnahen Kämpfern und staatlichen Sicherheitskräften in Syrien hat
das israelische Militär am Freitagmorgen einen Luftangriff auf Ziele um den
Präsidentenpalast in Damaskus gestartet. Das teilte die israelische Armee
mit, nannte aber keine weiteren Details. Zuvor hatte Israel die syrische
Regierung gewarnt, nicht auf Dörfer im Süden Syriens vorzurücken, die von
den Drusen bewohnt werden. Bei den Kämpfen in den vergangenen Tagen wurden
Dutzende Menschen getötet oder verwundet.
„Dies ist eine klare Botschaft an das syrische Regime. Wir werden nicht
zulassen, dass Truppen südlich von Damaskus stationiert werden oder [1][die
drusische Gemeinschaft bedroht wird]“, teilten der israelische
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz
in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.
Der spirituelle Anführer der drusischen Minderheit legte unterdessen ein
Bekenntnis zu Syrien ab. Scheich Hikmat al-Hidschri sagte am Freitag, die
Gemeinschaft sei Teil des Landes und weigere sich, sich von Syrien
abzuspalten. Die Rolle des Staates in der südlichen Provinz Suweida müsse
wiederhergestellt werden, die Behörden müssten wieder die Kontrolle über
die Schnellstraße zwischen Suweida und Damaskus übernehmen, forderte er.
„Wir bekräftigen unser Engagement für ein Land, das alle Syrer einschließt,
eine Nation, die frei von Konflikten ist“, hieß es in einer Erklärung. Am
Donnerstag hatte Al-Hidschri die Regierung scharf kritisiert und ihr einen
„ungerechtfertigten, völkermörderischen Angriff“ auf die drusische
Minderheit vorgeworfen.
Die Zusammenstöße waren am Montag ausgebrochen, nachdem in den sozialen
Medien die Aufnahme eines Mannes kursiert war, der den Propheten Mohammed
kritisierte. Diese wurde zunächst dem drusischen Geistlichen Marwan Kiwan
zugeschrieben, der erklärte, er sei nicht für die Aufnahme verantwortlich,
die viele sunnitische Muslime verärgerte.
Das syrische Informationsministerium teilte mit, dass elf Mitglieder der
Sicherheitskräfte des Landes bei den Angriffen getötet worden seien,
während die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte berichtete, dass 56 Menschen in Sahnaja und dem mehrheitlich
drusischen Damaskus-Vorort Dscharamana bei den Kämpfen getötet worden
seien, unter ihnen auch syrische Sicherheitskräfte.
Das israelische Militär vermeldete am Freitag, auf den von Israel
annektierten Golanhöhen sei ein israelischer Soldat ums Leben gekommen.
Drei weitere Soldaten seien verletzt worden. Die Verletzten seien in ein
Krankenhaus evakuiert worden. Der Vorfall werde untersucht. Ob ein
Zusammenhang zu den Zusammenstößen in Syrien bestand, war zunächst unklar.
In den vergangenen beiden Tagen hatte das Militär nach eigenen Angaben
Angehörige der drusischen Minderheit aus Syrien evakuiert.
Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die im 11. Jahrhundert aus dem
schiitischen Islam entstand. Mehr als die Hälfte der weltweit etwa eine
Million Drusen lebt in Syrien. Die meisten anderen Drusen sind im Libanon,
in Jordanien und in Israel angesiedelt – auch auf den Golanhöhen, die
Israel 1967 von Syrien erobert und 1981 annektiert hat. (ap)
## Versorgung von Gaza laut Rotem Kreuz kurz vor Zusammenbruch
[2][Die humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gaza-Streifen] steht laut
dem Roten Kreuz kurz vor dem völligen Zusammenbruch. Nach sechs Wochen
Gewalt und einer zweimonatigen vollständigen Blockade der Hilfslieferungen
verfüge die Zivilbevölkerung nicht mehr über das Nötigste zum Überleben,
warnte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Freitag in
Genf. Die Lieferungen von Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen
Hilfsgütern müssten unverzüglich wiederaufgenommen werden.
Gemäß dem humanitären Völkerrecht sei Israel verpflichtet, die
Grundversorgung der Zivilbevölkerung in den von ihm kontrollierten Gebieten
sicherzustellen. [3][Wenn Israels Blockade anhalte], könnten
Gemeinschaftsküchen und andere IKRK-Programme nur noch wenige Wochen
betrieben werden. Auch das Feldlazarett des Roten Kreuzes habe nur noch
geringe Vorräte an Nahrungsmitteln und medizinischen Gütern, einige
wichtige Medikamente und Materialien seien bereits aufgebraucht. Die
Wasser-, Sanitär- und Hygienesituation hat sich den Angaben zufolge
ebenfalls drastisch verschlechtert.
Verschärft werde die Lage durch wiederholte Angriffe auf
Gesundheitseinrichtungen und medizinisches Personal. Im April seien 15
Mitarbeitende medizinischer Dienste, des Zivilschutzes und humanitärer
Organisationen getötet worden. Laut den UN sind in den vergangenen knapp
anderthalb Monaten mehr als 420.000 Menschen vor der Gewalt im
Gaza-Streifen geflüchtet. Viele von ihnen würden auf der Flucht beschossen,
teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe mit. Die
palästinensische Terrorgruppe Hamas hatte mit ihrem Überfall auf Israel im
Oktober 2023 den aktuellen Nahost-Krieg ausgelöst. Nach einer Waffenruhe
nahm Israel die Angriffe im Gaza-Streifen im März wieder auf. (epd)
## Drohnenangriff auf Schiff mit Hilfsgütern
Eine internationale Nichtregierungsorganisation (NGO) berichtet über einen
Drohnenangriff auf eines ihrer Schiffe mit Hilfsgütern für den Gazastreifen
an Bord. Wie die Gruppe Freedom Flotilla Coalition mitteilt, soll es zu dem
Angriff in internationalen Gewässern rund 30 Kilometer östlich von Malta
gekommen sein. Das Schiff drohe mit 30 Helfern an Bord zu sinken.
Es sei ein SOS-Signal abgesetzt worden, woraufhin Zypern ein Rettungsschiff
entsandt habe. Die NGO stellt ein Video zur Verfügung, das einen Brand auf
einem ihrer Schiffe zeigt. Wer für den Angriff verantwortlich sein soll und
ob es Verletzte gab, teilt die Organisation zunächst nicht mit. Die Freedom
Flotilla Coalition setzt sich für ein Ende der israelischen Blockade des
Gazastreifens ein. Vor rund 15 Jahren war ein Schiff der Organisation bei
einem ähnlichen Einsatz vom israelischen Militär geentert worden. Neun
NGO-Mitglieder starben. (Reuters)
2 May 2025
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