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# taz.de -- Globaler Zollstreit: Vorsichtige Annäherungsversuche
> Die EU bietet den USA an, 50 Milliarden Euro mehr zu importieren.
> Zwischen den USA und China wird getuschelt. Einige Rohstoffe werden
> teurer.
Bild: Was hier lagert, ist durch die Hoffnung auf klärende Gespräche zwischen…
Brüssel/Peking/Frankfurt afp/ap/reuters | In den [1][von US-Präsident
Donald Trump angezettelten globalen Handelskonflikt] kommt neue Bewegung.
Einem Bericht der Financial Times vom Donnerstag zufolge, schlug die EU der
US-Regierung vor, 56 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 50 Milliarden
Euro, künftig zusätzlich für US-Produkte auszugeben.
In den Gesprächen über ein Abkommen seien mit der US-Seite „gewisse
Fortschritte“ erzielt worden, erklärte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic
im Interview mit der Zeitung.Seinen Angaben zufolge beläuft sich das
Handelsdefizit der USA mit den 27 EU-Ländern auf rund 50 Milliarden Euro
pro Jahr.
„Wenn das Defizit 50 Milliarden Euro beträgt, können wir dieses Problem
meiner Meinung nach sehr schnell durch den Kauf von Flüssigerdgas (LNG),
durch landwirtschaftliche Produkte wie Sojabohnen oder andere Bereiche
lösen“, sagte Sefcovic.
Trump hat das Defizit seines Landes auf mehrere hundert Milliarden Dollar
pro Jahr beziffert und Zölle von 25 Prozent auf in der EU hergestellte
Autos, Aluminium und Stahl erhoben. Für weitere Waren gilt ein Zollsatz von
zehn Prozent. Diesen Aufschlag werde die Europäische Union nicht
akzeptieren, sagte der EU-Kommissar, der die Verhandlungen mit den USA
anführt. Selbst ein Basiszoll von zehn Prozent wäre demnach ein „sehr
hohes“ Niveau.
## China fordert „Aufrichtigkeit“ von den USA
Derweil scheinen auch die USA und China vorsichtige Schritte aufeinander
zuzugehen. Laut einer Erklärung des chinesischen Handelsministeriums
versuche die USA mit der Volksrepublik ins Gespräch zu kommen. Peking habe
verschiedene Erklärungen hochrangiger US-Beamter zur Kenntnis genommen, die
auf eine Bereitschaft zu Verhandlungen über Zölle hindeuteten.
Die Volksrepublik sei offen für Handelsgespräche, allerdings sollten die
USA „ihre Aufrichtigkeit unter Beweis stellen und bereit sein, Maßnahmen zu
ergreifen“, teilte das chinesische Handelsministerium am Freitag mit.
[2][Die Zölle der USA in Höhe von bis zu 145 Prozent stellten weiterhin ein
Hindernis dar und untergrüben das Vertrauen.]
Annäherungsversuche ohne eine Änderung der drastischen Zollerhöhungen von
Präsident Donald Trump würde China demnach als unaufrichtig ansehen. „Das
eine zu sagen, aber das andere zu tun, oder sogar zu versuchen, unter dem
Deckmantel von Gesprächen Zwang auszuüben und Erpressung zu betreiben, wird
auf chinesischer Seite nicht funktionieren“, heißt es in der Erklärung
weiter.
## Marktpreise für Öl und Kupfer steigen
Peking hat auf Trumps Zollerhöhungen reagiert, indem es seine eigenen Zölle
auf Einfuhren von US-Produkten auf bis zu 125 Prozent anhob. Außerdem hat
es die Beschränkungen für die Ausfuhr bestimmter strategisch wichtiger
Mineralien in die USA verschärft und die Einfuhr einer breiten Palette von
US-Agrarprodukten eingestellt.
An den Rohstoffmäkten treibt die Hoffnung auf eine Einigung im Zollstreit
zwischen den USA und China am Freitag den Öl- und Kupferpreis am Freitag
nach oben. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verteuern sich jeweils um
0,6 Prozent auf 62,49 und 59,61 Dollar je Fass. Das Industriemetall Kupfer
wird mit 9409 Dollar je Tonne in der Spitze 2,2 Prozent höher gehandelt.
Niemand erwarte einen reibungslosen Ablauf bei den Gesprächen, aber es sei
ein ermutigender Schritt, sagt Vandana Hari vom Ölmarktanalyseanbieter
Vanda Insights. [3][Befürchtungen, dass der Handelskrieg die Weltwirtschaft
in eine Rezession stürzen könnte,] hatten die Öl- und Kupferpreise in den
vergangenen Wochen immer wieder belastet.
2 May 2025
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