# taz.de -- leibesübung*innen: Gleichstellung im Wahn | |
> Die Fifa lässt bald auch bei den Frauen 48 Teams bei der Fußball-WM | |
> antreten. Warum das keine schlechte Idee ist. | |
Bild: Unwürdiger Auftritt? Italien während der 0:5-Niederlage gegen Schweden … | |
Man hat sich gewöhnt an den immerwährenden Fifa-Wahnsinn. Immer größer | |
werden die Weltturniere des Internationalen Fußballverbands, immer irrer | |
die Schmusereien des [1][selbstverliebten Verbandspräsidenten Gianni | |
Infantino] mit den finstersten Regenten dieser Erde. Nun soll also auch die | |
WM der Frauen ab dem Jahr 2031 mit 48 statt wie bisher mit 32 Teams | |
ausgespielt werden. Die Fifa nimmt die Frauen mit auf ihren Expansionskurs. | |
[2][Im Sinne der Gleichstellung] ist das nur konsequent, auch wenn es sich | |
um Gleichberechtigung im Wachstumswahn handelt. | |
Der Fußball der Frauen sei noch nicht so weit, heißt es von Fifa-kritischer | |
Seite nun. Er habe sich zwar an der Spitze gut entwickelt, aber die | |
Leistungsunterschiede seien schon bei der WM mit 32 Teams 2032 in | |
Australien und Neuseeland zu groß gewesen. In der Tat gab es etliche | |
Spiele, bei denen die kleinen Fußballerinnennationen von den großen | |
Playerinnen im Weltfußball regelrecht an die Wand gespielt worden sind. | |
Das 0:7 von Vietnam gegen die Niederlande kann man getrost als Blamage | |
bezeichnen. Und Marokko konnte den Beobachtenden beim 0:6 gegen Deutschland | |
durchaus leidtun. Aber Moment: [3][Deutschland ist ja dann in der Vorrunde | |
ausgeschieden], während sich Marokko für das Achtelfinale qualifiziert hat. | |
Wäre es also wirklich besser gewesen, wenn Marokko gar nicht mitspielen | |
hätte dürfen? | |
Dann gab es noch ein 0:5 bei diesem Turnier. Hatten sich da die | |
Fußballzwerginnen aus Haiti, den Philippinen oder Panama blamiert? Nein, | |
Italien ist gegen Schweden untergegangen. Soll die Fifa also ihr | |
Weltturnier so exklusiv halten, dass eine Gurkentruppe wie Italien keine | |
Chance mehr auf eine Qualifikation hat? Das wird wohl kaum jemand fordern. | |
Aus den etablierten Fußballnationen blickt man eben nur allzu gerne mit | |
einer von einem Überlegenheitsdenken geprägten Haltung spöttisch hinab auf | |
das Fußballprekatriat aus Asien, Mittelamerika und Afrika. Dort sind in | |
vielen Ländern die Bedingungen für Mädchen und Frauen im Fußball ungleich | |
schwieriger als etwa hierzulande. Sie kicken dennoch. Und wie! | |
Frauenfußballerischen Schwellenländern mit einem großen WM-Turnier die | |
Perspektive für eine Teilnahme zu öffnen, ist also gewiss nicht die | |
schlechteste Idee zur Förderung des Spiels der Frauen. | |
11 May 2025 | |
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## AUTOREN | |
Andreas Rüttenauer | |
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