| # taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Woher wissen Forschende, welche F… | |
| > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche | |
| > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Jona, 8 Jahre alt. | |
| Bild: Die Forschung weiß: Katzen können keine Rottöne sehen | |
| Nachts sind [1][alle Katzen] grau – das ist auch so eine Redewendung, die | |
| Erwachsene gerne sagen. Aber es stimmt: Egal wie unterschiedlich Katzen am | |
| Tag auch gefärbt sein mögen – nachts sehen sie mehr oder weniger gleich | |
| aus. Grau eben. Das geht Katzen mit uns Menschen übrigens nicht anders. | |
| Das wissen wir, weil das Katzenauge zum Teil ganz anders aufgebaut ist als | |
| unseres, zum Teil aber sehr ähnlich. Sowohl Katzen als auch Menschen sehen | |
| etwas, wenn Licht auf die Netzhaut fällt, die sich in ihrem Auge befindet. | |
| Auf dieser Netzhaut sind lichtempfindliche Sinneszellen, sie heißen | |
| Stäbchen und Zapfen. Die Stäbchen nehmen den Unterschied von hell und | |
| dunkel wahr, die Zapfen dagegen Farben. | |
| Wir Menschen haben drei grundverschiedene Sorten Zapfen. Stell sie dir vor | |
| wie Schlüssellöcher. In jedes passt nur ein ganz bestimmter Schlüssel. | |
| Diese Schlüssel sind die Farben. Blau passt nur ins Blau-Schlüsselloch. | |
| Dann meldet der Sehnerv ans Gehirn: „Achtung, Blau kommt!“ So funktioniert | |
| das bei uns Menschen auch für Rot und Grün. Aus diesen drei Grundfarben | |
| sind übrigens alle anderen Farben, die wir sehen, zusammengemischt. (Das | |
| funktioniert bei Licht anders als beim Tuschkasten, aber das führt hier zu | |
| weit.) | |
| Die Forschenden müssen also nur die Netzhaut von Katzen ganz genau | |
| untersuchen, und schon wissen Sie, für welche Farben wie viele | |
| Schlüssellöcher da sind. Und deshalb wissen sie auch: Die Rot-Zapfen | |
| fehlen. | |
| Man kann aber auch einfach die Katze selbst fragen. Wenn man ihr zum | |
| Beispiel immer wieder einen blauen Ball zeigt und ihr dann etwas besonders | |
| Feines zu fressen gibt, dann hat sie irgendwann gelernt: Blau bedeutet | |
| Leckerli. Zwischendurch zeigt man ihr einen gelben Ball, bei dem gibt es | |
| aber nichts. Irgendwann kommt die Katze sofort freudig maunzend angelaufen, | |
| wenn man ihr den blauen Ball zeigt, während sie beim gelben Ball | |
| gelangweilt liegen bleibt. Dann weiß man, dass sie die beiden Farben | |
| erkennt und unterscheiden kann. | |
| Das kann man dann in den unterschiedlichsten Varianten ausprobieren, bis | |
| man genau weiß, welche Farben eine Katze erkennt und welche nicht. Und auch | |
| auf diese Weise stellt man fest: Rottöne können Katzen nicht sehen. | |
| So wie wir übrigens auch nicht alle Farben erkennen. Ultraviolett ist so | |
| eine Farbe, die wir nicht wahrnehmen – Katzen aber sehr wohl. Die Welt | |
| [2][sieht für Katzen also definitiv anders] aus als für uns. | |
| Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an [3][[email protected]]. | |
| 31 Mar 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Heiko Werning | |
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