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# taz.de -- Teilsperrung der A100: Alles, nur nicht noch mal „knack“
> Der Senat und die Autobahngesellschaft stellen Pläne zur Reparatur der
> Stadtautobahn vor. Im Verkehrsausschuss überzeugt das bei Weitem nicht
> jeden.
Bild: Hier fährt nix – umso mehr dagegen auf den umliegenden Straßen
Berlin taz | Chaos, Chaos, Chaos: Das Wort fiel immer wieder am Mittwoch im
Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses, wo es fast ausschließlich um die
[1][Probleme durch die Teilsperrung der Stadtautobahn A100] am Dreieck
Funkturm ging. Klar wurde unter anderem, dass insbesondere der Bezirk
Charlottenburg-Wilmersdorf alles andere als glücklich ist mit den
Aussichten für die kommenden Monate und Jahre.
Kurz vorher hatten schon die Autobahn GmbH des Bundes, die
Projektmanagementgesellschaft Deges und der Senat über den Stand der Dinge
rund um die instabil gewordene Ringbahnbrücke informiert. Alle Beteiligten
versprachen auch vor dem Ausschuss, Abbruch und Ersatzneubau der Brücke so
schnell wie möglich voranzutreiben – von dem zuerst genannten Zeitrahmen
von zwei Jahren ist jetzt freilich nicht mehr die Rede.
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) will dazu Register wie
Ausnahmegenehmigungen für einen pausenlosen Baustellenbetrieb oder
Bonus-Malus-Regeln für die Bauunternehmen ziehen. Sie rief sogar die
FraktionsvertreterInnen dazu auf, „auf NGOs und Verbände einzuwirken, dass
die Maßnahmen nicht durch Klageverfahren verzögert werden“.
Andreas Irngartinger von der Deges versprach, dass der Abbruch der
Ringbahnbrücke noch vor Ostern ausgeschrieben werde. Auch werde man sich
bemühen, dass die Sperrungen des S-Bahnverkehrs, die es zu einem späteren
Zeitpunkt zwangsläufig geben muss, „minimal“ ausfielen. Dirk Brandenburger,
Geschäftsführer Technik der Autobahn GmbH, nannte als „positive Nachricht�…
dass es schon eine Planung gebe – die müsse jetzt halt so schnell wie
möglich umgesetzt werden.
Der wohl größte Knackpunkt bleibt die [2][Belastung der Charlottenburger
Kieze] – Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger nahm das in Bezug auf die
als Ausweichrouten vorgesehenen Straßen wörtlich: Schon vor einigen Jahren
habe ein Gutachten den baulichen Zustand der Sophie-Charlotte-Straße als
unzureichend für eine Dauerumleitung des Autobahnverkehrs eingeschätzt –
sie hätte eigentlich erst einmal saniert werden müssen. „Wenn jetzt noch
was ‚knack‘ macht und geschlossen werden muss, befürchten wir, dass gar
nichts mehr geht“, so der Grünen-Politiker.
## Lkws raus auf den Ring
Das Problem: Es gibt auf der A100 jetzt zwar auf der Gegenfahrbahn eine
Behelfsspur in Richtung Norden, sie ist aber zu eng, um vom
Schwerlastverkehr genutzt werden. Der steht aktuell in den umliegenden
Vierteln im Stau. Senat und Autobahn GmbH wollen künftig große Lkws, die
die Stadt lediglich passieren wollen, weiträumig über den Berliner Ring
umleiten.
Zwei Aussagen von Ute Bonde kamen bei den im Ausschuss vertretenen
Oppositionsfraktionen gar nicht gut an: Einmal ihre wiederholte Beteuerung,
man könne nicht für alle der hunderten Berliner Brücken ein Notfallkonzept
in der Schublade haben. Ab Zeitpunkt der Vollsperrung habe es trotz
zweiwöchigen Vorlaufs noch immer keinen Plan gegeben, so der
Linken-Abgeordnete Kristian Ronneburg – durch das „Versagen des Senats“
seien alle ins „absolute Verkehrschaos getaumelt“.
Ronneburg nahm auch gehörig Anstoß daran, dass die Senatorin die von der
Autobahnsperrung generierten Probleme mit den BVG-Warnstreiks in Verbindung
brachte. Den Angestellten der Verkehrsbetriebe gehe es schließlich nur um
Respekt und bessere Löhne. „Beides in einem Atemzug zu nennen, ist
unredlich.“ Bonde wies das weit von sich: Sie habe keinen ursächlichen
Zusammenhang hergestellt, sondern nur darauf verwiesen, dass sich durch die
Streiks das Verkehrsaufkommen noch einmal erhöht habe.
26 Mar 2025
## LINKS
[1] /Sperrung-auf-der-Stadtautobahn/!6073445
[2] /Kaputte-Stadtautobahn-in-Berlin/!6077945
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Ute Bonde
Autobahnbau
Verkehrswende
Infrastruktur
Ute Bonde
A100
Radverkehr
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