# taz.de -- Wasservertrag mit Tesla in Grünheide: Verhandlungen hinter verschl… | |
> Im Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) tobt ein Streit um vom | |
> Verbandschef angeblich nachträglich verschärfte Auflagen für Tesla in | |
> Grünheide. | |
Bild: Protestaktion gegen die Tesla-Wasserverträge am Mittwoch in Grünheide | |
Grünheide/Berlin taz | Der Streit um den Wasservertrag mit dem Autobauer | |
Tesla für dessen Werk in Grünheide geht in die nächste Runde. Bei einer | |
Versammlung des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) am | |
Mittwochnachmittag stand auch der Verbandsvorsteher des regionalen | |
Wasserversorgers, André Bähler, in der Kritik. | |
Der Verbandschef soll Tesla [1][einen vom WSE beschlossenen Vertrag zu | |
Schadstoffgrenzwerten und Wasserkontingenten] mit selbstständig veränderten | |
Anhängen und zusätzlichen Beschränkungen für das Unternehmen übersandt | |
haben. So zumindest der Vorwurf der Bürgermeister der Gemeinden | |
Petershagen-Eggersdorf und Neuenhagen bei Berlin, Marco Rutter und Ansgar | |
Scharnke. | |
Besagter Vertrag wurde im Dezember von einer Mehrheit der | |
Bürgermeister:innen der WSE-Kommunen angenommen. Er billigte dem | |
Autobauer mehr Spielraum bei den Schadstoffgrenzen in den Fabrikabwässern | |
als bisher zu. Auf der anderen Seite sollte dem Unternehmen weniger | |
Frischwasser geliefert werden. | |
André Bähler selbst soll gegen den Vertrag gewesen sein. Den Vorwurf, er | |
habe nachträglich Änderungen daran vorgenommen, weist er gleichwohl zurück. | |
Am Mittwoch wurde die Debatte um seine Person aber erst mal vertagt, ebenso | |
wie die Frage, was nun überhaupt mit dem Vertrag passiert. Klar ist bislang | |
nur, dass Tesla die Verträge nicht akzeptieren will. | |
## Kundgebung gegen „Geheimverträge“ | |
Aus Anlass der Sitzung hatten Aktivist:innen von Tesla den Hahn | |
abdrehen und [2][Aktive der Bürger:inneninitiative Grünheide] vor | |
dem Gebäude des WSE eine Kundgebung gegen „Geheimverträge mit Tesla“ | |
angemeldet. Dass ausgerechnet der Teil der Sitzung, in dem das Thema Tesla | |
auf den Tisch hätte kommen sollen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit | |
stattfand, sei ein Skandal, sagte Manu Hoyer von der | |
Bürger:inneninitiative. | |
Hoyer und andere Tesla-Kritiker:innen wollten daher den Tagesordnungspunkt | |
„Bürgersprechstunde“ nutzen, um Fragen zum Umgang des WSE mit Tesla zu | |
stellen. Obwohl auch diese Sprechstunde „ein Hohn“ sei, so Hoyer. Für die | |
Beantwortung der Fragen der Bürger:innen sei gerade mal eine halbe | |
Stunde anberaumt worden. | |
Ihre Frage im Rahmen der Bürgersprechstunde richtete sie direkt an André | |
Bähler: „Kann der WSE [3][auch in trockenen Sommern die Wasserversorgung | |
für die Bürger:innen] sichern?“ Immerhin bräuchte Tesla im Sommer mehr | |
Wasser zur Kühlung. Die Versorgungssicherheit beträfe Hoyer direkt. Auch | |
sie wohnt in Grünheide. Bählers lapidare Antwort: Das wisse er nicht, das | |
müsse man dann sehen. | |
Beinahe alle Fragen betrafen entweder die Versorgungssicherheit oder die | |
fehlende Transparenz bei den Verhandlungen mit Tesla. Spontanen Applaus in | |
den Reihen der Zuschauer gab es für die Forderung des Neuenhagener | |
Gemeindevertreters Rico Obenauf (Freie Wähler), den Kreis derer zu | |
erweitern, die eigentlich im Bilde sind, was hier zur Abstimmung steht. | |
Auch er habe den Vertrag, den man mit Tesla abschließen möchte, nie zu | |
Gesicht bekommen. | |
6 Mar 2025 | |
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## AUTOREN | |
Annika Reiß | |
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