# taz.de -- Reaktion auf Trumps Strafzölle: China droht mit Gegenschlag im Han… | |
> Peking wirft dem US-Präsidenten „Erpressung“ durch „Zolldruck“ vor. … | |
> genau sie sich wehren will, sagte die chinesische Regierung aber nicht. | |
Bild: Beim Nationalen Volkskongresses in Peking legt China gewöhnlich ihre wir… | |
Peking reuters | [1][China] hat die neue Zolldrohung von US-Präsident | |
Donald Trump scharf kritisiert und mit einem Gegenschlag in dem | |
[2][eskalierenden Handelskonflikt] gedroht. Wenn die USA an ihrem Kurs | |
festhielten, werde China alle notwendigen Gegenmaßnahmen ergreifen, um | |
seine legitimen Rechte und Interessen zu verteidigen, erklärte das | |
Handelsministerium in Peking am Freitag, ohne dabei konkret zu werden. | |
Das Außenministerium sprach von einer „Mentalität des Kalten Krieges“ sow… | |
„Erpressung“ durch „Zolldruck“. Trump begründete sein Vorgehen mit | |
anhaltendem Drogenschmuggel. Es geht ihm insbesondere um das Opioid | |
Fentanyl, bei dem die Bestandteile aus China kommen sollen. Trump hat zudem | |
erst kürzlich auch der EU wieder mit Strafzöllen gedroht und ihr | |
vorgeworfen, die USA wirtschaftlich auszunutzen. | |
Am Donnerstag hatte der US-Präsident angekündigt, dass [3][die von ihm | |
angedrohten und dann zunächst ausgesetzten Strafzölle] von 25 Prozent auf | |
Einfuhren aus Mexiko und Kanada ab Dienstag in Kraft treten sollen. | |
Zugleich sollen die erst am 4. Februar verhängten Strafzölle auf Einfuhren | |
aus China auf 20 Prozent verdoppelt werden. | |
Trump begründet die Zölle damit, dass über die beiden Nachbarländer Kanada | |
und Mexiko zu viele Drogen in die USA geschmuggelt würden, unter anderem | |
Fentanyl mit Substanzen aus China. | |
## USA werfen China „umgekehrten“ Opiumkrieg vor | |
Mexiko lieferte wenig später überraschend 29 inhaftierte | |
Drogenbandenmitglieder an die USA aus. Darunter befinden sich einige | |
berüchtigte Drogenbosse wie der 72-jährige Rafael Caro Quintero, der | |
Gründer des Guadalajara-Kartells, das einst zu den mächtigsten Drogenbanden | |
Lateinamerikas gehörte, und Antonio Oseguera Cervantes, Bruder von Mexikos | |
meistgesuchtem Drogenboss Nemesio Oseguera Cervantes, der das Jalisco New | |
Generation Kartell anführt. | |
US-Außenminister Marco Rubio warf China in einem Interview des Senders Fox | |
News vor, einen „umgekehrten“ Opiumkrieg gegen die USA mittels Fentanyl zu | |
führen. Damit beschuldigte er die Führung in Peking indirekt, die | |
Vereinigten Staaten möglicherweise absichtlich mit dem synthetischen Opioid | |
zu überschwemmen, um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. | |
Er bezog sich dabei auf die beiden Opiumkriege des 19. Jahrhunderts, die | |
China gegen Großbritannien und Frankreich verlor und nach denen das | |
asiatische Land gezwungen war, die Einfuhr und den Verkauf von Opium | |
zuzulassen und wirtschaftliche und territoriale Zugeständnisse zu machen. | |
China kritisierte diese Äußerungen scharf. „Die USA bedrängen und bedrohen | |
China ständig, was nur auf sie selbst zurückfallen wird“, sagte Lin Jian, | |
Sprecher des chinesischen Außenministeriums, am Freitag. Das Ministerium | |
für Innere Sicherheit erklärte, China habe sein Vorgehen gegen Drogenhandel | |
bereits nochmals verschärft. | |
Das Handelsministerium verwies darauf, dass China einige der weltweit | |
strengsten Drogen-Gesetze habe. Die US-Zolldrohungen seien eine | |
Schuldumkehrung und ein Abwälzen von Verantwortung, was nicht dazu | |
beitrage, eigene Probleme zu lösen und zudem die globalen Lieferketten | |
gefährde. Die USA müssten so bald wie möglich zu Verhandlungen | |
zurückzukehren, andernfalls werde es zu Vergeltungsmaßnahmen kommen. | |
Die neuen US-Strafzölle sollen nach Trumps Plänen kurz vor der jährlichen | |
Tagung des Parlaments in China in Kraft treten. Bei der am Mittwoch | |
beginnenden Tagung des Nationalen Volkskongresses legt die Volksrepublik | |
gewöhnlich ihre wirtschaftlichen Prioritäten für das laufende Jahr fest. | |
28 Feb 2025 | |
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