# taz.de -- Feuerkatastrophe in Nordmazedonien: Dutzende Tote bei Disco-Brand | |
> In der Kleinstadt Kočani sterben mindestens 59 Menschen bei einem Brand, | |
> über 100 werden verletzt. Grund könnte der Einsatz von Pyrotechnik sein. | |
Bild: Ein Polizist steht nach einem massiven Brand vor dem Nachtclub „Pulse�… | |
Berlin taz | Es ist eine der größten Tragödien in der jüngeren Geschichte | |
des Balkanstaates Nordmazedonien: Bei einem Brand in dem Nachtclub „Pulse“ | |
in der Kleinstadt Kočani, rund 100 Kilometer von der Hauptstadt Skopje | |
entfernt, sind in der Nacht zu Sonntag 59 Menschen zu Tode gekommen. Über | |
100 Personen wurden verletzt. Das Unglück ereignete sich bei einem Konzert | |
der nordmazedonischen Hip-Hop-Band DNK, das rund 1.500 Gäste besucht | |
hatten. | |
Laut Angaben von Innenminister Pance Toskowski sei der Einsatz von | |
Pyrotechnik für visuelle Effekte während des Konzertes die wahrscheinliche | |
Ursache für den Ausbruch des Feuers. „Als die Pyrotechnik-Fontänen | |
aktiviert wurden, schlugen die Funken höchstwahrscheinlich gegen die Decke, | |
die aus brennbarem Material besteht. Innerhalb kurzer Zeit breitete sich | |
das Feuer in der gesamten Diskothek aus, und es entstand dichter Rauch“, | |
sagte Toskowski auf einer Pressekonferenz. Auf am Sonntagmorgen | |
veröffentlichten Videoaufnahmen aus dem Nachtclub ist zu sehen, dass die | |
Decke in Flammen steht. | |
Nordmazedoniens Justizminister Igor Filkow erklärte auf einer | |
Pressekonferenz, die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen | |
werden. „Das ist nicht nur eine Tragödie. Das ist ein Alarmsignal, das nach | |
Rechenschaft verlangt! Es gibt keine Worte für diesen Schmerz … aber es | |
braucht Gerechtigkeit! So etwas darf nie wieder passieren“, sagte Filkow. | |
Bereits zuvor hatte das Innenministerium in Skopje mitgeteilt, dass im | |
Rahmen von Ermittlungen alle Personen festgenommen worden seien, die in | |
irgendeiner Weise mit der Organisation des Konzerts in der Diskothek in | |
Verbindung gestanden hätten. | |
## Hilfsangebot aus Bulgarien | |
Die EU-Kommissarin für Erweiterung, Östliche Nachbarschaft und den | |
Wiederaufbau der Ukraine, Marta Kos, sprach den Angehörigen der Opfer ihr | |
Beileid aus. „Ich bin zutiefst betrübt über den tragischen Brand in Kočani, | |
der so viele junge Menschenleben gefordert hat“, schrieb Kos auf X. | |
Laut Berichten des bulgarischen Nachrichtenportals Mediapool.bg bot | |
Bulgarien dem Nachbarn seine Hilfe bei der Behandlung der Verletzten an. Er | |
habe angeordnet, dass Verletzte von Kliniken in den Städten Sofia und Varna | |
aufgenommen würden, schrieb Bulgariens Regierungschef Rossen Scheljaskow | |
auf Facebook. Die bulgarische Luftwaffe sei bereit, bei Bedarf | |
Behandlungsbedürftige zu transportieren. | |
Der Unglücksfall in Kočani erinnert an die Katastrophe in dem Nachtclub | |
Colectif in der rumänischen Hauptstadt Bukarest am 30. Oktober 2015. Bei | |
einem Brand und einer Massenpanik waren 64 Menschen getötet und 147 | |
verletzt worden. Laut Ermittlungen starben 36 Opfer in Kliniken an | |
Infektionen wegen weitgehend wirkungsloser Desinfektionsmittel. | |
16 Mar 2025 | |
## AUTOREN | |
Barbara Oertel | |
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