Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Endgültiges Ende des Artenschutzprojekts: Einst freilebende Wisent…
> Im Rothaargebirge sollte Deutschlands erste wilde Wisentherde leben. Doch
> längst sind die Tiere eingesperrt. Eine Klage von Artenschützern
> scheiterte.
Bild: Die großen Wisente brauchen eine Menge Futter, im Winter kann das zu Fra…
Münster/Bad Berleburg dpa | Die einst freilaufende Wisent-Herde aus
Siegen-Wittgenstein darf nach einer Gerichtsentscheidung vorerst im Gatter
bleiben. Die Naturschutzorganisation BUND ist mit ihrem Eilantrag vor dem
Oberverwaltungsgericht Münster auf Freilassung der Tiere gescheitert.
Der BUND habe andere juristische Möglichkeiten noch nicht ausreichend
ausgeschöpft, hieß es zur Begründung. Auch sahen die Richter in der
Gatterhaltung keine Verstöße gegen den Artenschutz. So habe es sich weder
vor der Freilassung der Tiere noch jetzt um wildlebende Wisente gehandelt.
Zu wilden Tieren würden rechtmäßig gezüchtete Tiere erst, wenn sie
herrenlos sind – das treffe aber auf die Wisente in diesem
Artenschutzprojekt nicht zu.
Die Wisent-Herde war 2013 in einem [1][europaweit beachteten
Artenschutzprojekt im Rothaargebirge freigelassen] worden – auf Grundlage
eines Vertrags zwischen einem damaligen Trägerverein, dem Kreis
Siegen-Wittgenstein und der Bezirksregierung Arnsberg. Die Herde war aber
deutlich angewachsen, weit über das vorgesehene Projektgebiet hinaus
gewandert. Als sie Fraßschäden an Bäumen verursachten, verklagten die
Waldbauern den Trägerverein auf Schadenersatz. Dieser zog sich daraufhin
aus dem Projekt zurück. Die wilden Rinder waren daraufhin sich selbst – und
dem Naturschutz – überlassen.
Nach langem, lähmendem Streit und Suche nach Lösungen zeichnete sich
[2][seit Herbst 2023 keine Perspektive mehr zur Rettung des Projekts ab.]
Vor einem Jahr hatte der Kreis entschieden, die 40 Tiere fortan auf einer
eingegatterten Fläche von rund 25 Hektar zu halten.
Dagegen hatte der BUND im Eilverfahren geklagt. Die Fläche sei zu klein –
es drohten Krankheiten und Parasitenbefall, so das Argument der
Naturschützer.
26 Feb 2025
## LINKS
[1] /Wisente-in-Nordrhein-Westfalen/!5999292
[2] /Eingesperrte-Wisente-in-NRW/!5999286
## TAGS
Schwerpunkt Artenschutz
Naturschutz
Wald
Wisent
Biodiversität
Wisent
Schwerpunkt Stadtland
## ARTIKEL ZUM THEMA
Wisente in Deutschland: Riesen hinter Gittern
In Nordrhein-Westfalen lebt eine Herde Wisente. Anfangs durften sie sich
frei bewegen. Doch dann störten sie die Waldbauern – und wurden
eingesperrt.
Biologe über Wildpferde und Wisente: „Pferde senken die Brandgefahr“
Große Pflanzenfresser gestalten Landschaften, sagt der Biologe Johannes
Kamp. Er wünscht sich mehr Gelassenheit im Umgang mit wilden Tieren.
Wisente in Aserbaidschan: Wo die wilden Kerle wohnen
Vor hundert Jahren wurde der letzte freilebende Wisent im Kaukasus
geschossen. Doch dann begann man, Zootiere fit für die Wildnis zu machen.
Ein Naturranger über seinen Traumjob: „Ich muss draußen sein“
In der DDR versorgte Detlef Baumung Rinder. Heute arbeitet er in
Brandenburg in der Döberitzer Heide, wo Wisente und andere Tiere
ausgewildert sind.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.