| # taz.de -- Energiewende: Größte Batterie der Welt entsteht in der Schweiz | |
| > Nahe der Grenzen zu Deutschland und Frankreich will ein Unternehmen einen | |
| > enormen Stromspeicher bauen. Dafür hat es einen besonderen Standort | |
| > gewählt. | |
| Bild: Hier soll die Batterie gebaut werden: Blick auf das schweizerische Laufen… | |
| Freiburg taz | Es soll die weltweit größte [1][Redox-Flow-Batterie] werden: | |
| Im schweizerischen Laufenburg am Hochrhein, nahe dem Dreiländereck von | |
| Frankreich, Deutschland und der Schweiz, will das Technologieunternehmen | |
| Flexbase als Investor einen riesigen Stromspeicher bauen lassen. Er soll | |
| eine Kapazität von mindestens 1,2 Gigawattstunden bekommen, also 1,2 | |
| Millionen Kilowattstunden, und dem Netz bis zu 500 Megawatt für die Dauer | |
| von gut zwei Stunden zur Verfügung stellen können. | |
| Geldgeber für das mehrere Milliarden Schweizer Franken teure Projekt seien | |
| ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen oder Privatinvestoren aus | |
| Deutschland, der Schweiz und Österreich, teilte Flexbase mit. Genauere | |
| Angaben machte der Investor nicht. | |
| Der geplante Standort ist in der europäischen Stromwirtschaft ein | |
| besonderer, denn in Laufenburg wurden im Jahr 1958 die Stromnetze | |
| Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz erstmals auf der | |
| Hochspannungsebene zusammengeschaltet. Noch heute ist die kleine Stadt die | |
| Stromdrehscheibe Westeuropas und wird oft als „Herz des europäischen | |
| Verbunds“ bezeichnet. | |
| In der Stromwirtschaft spricht man auch vom „Stern von Laufenburg“, denn | |
| dort kommen 41 Grenzleitungen zusammen. Damit sei der Standort europaweit | |
| einzigartig, sagt Marcel Aumer, Geschäftsführer von Flexbase. Die | |
| bestehende Infrastruktur ermögliche einen „direkten Anschluss des | |
| Batteriespeichers ohne Umwege und Verlustleistung“. | |
| ## Ohne die Probleme anderer Batterien | |
| Der Speicher soll in verschiedenen Segmenten des Strommarkts eingesetzt | |
| werden. Einerseits soll er am Stromhandel teilnehmen, also Strom aufnehmen, | |
| [2][wenn die Energie an der Börse billig verfügbar ist], und wieder | |
| abgeben, [3][wenn sie teuer ist]. Andererseits soll der Speicher auch | |
| Regelenergie zur Stromnetzstabilisierung liefern und er soll ferner als | |
| Notstromquelle dienen für den Betrieb eines angrenzenden Rechenzentrums, | |
| das in Planung ist und für künstliche Intelligenz genutzt werden soll. | |
| Der Speicher wird kein gewöhnlicher Batteriespeicher sein, also keine | |
| Lithiumtechnik nutzten. Vielmehr soll eine Redox-Flow-Batterie zum Einsatz | |
| kommen. Das ist eine Anlage, die Energie in zwei Flüssigkeiten – zwei | |
| Elektrolyten – speichert. Wird die Batterie geladen, nimmt die eine | |
| Flüssigkeit Elektronen von der anderen auf, wird sie entladen, fließen die | |
| Ladungsträger wieder zurück. Will man die Speicherkapazität der Batterie | |
| vergrößern, reicht daher eine schlichte Vergrößerung der beiden Tanks. | |
| Um die angestrebte Kapazität zu erreichen, plant Flexbase den Bau von 960 | |
| Tanks mit 260 Millionen Liter Elektrolytflüssigkeit. Die Batterieanlage | |
| würde entsprechend viel Platz einnehmen: 240 Meter lang und 80 Meter breit | |
| würde das Gebäude werden, es würde 30 Meter hoch sein und 25 Meter in den | |
| Untergrund reichen. Nach dem heutigen Stand wäre es die weltgrößte | |
| Redox-Flow-Batterie, wie das Schweizer Unternehmen betont. Aktuell steht | |
| die größte der Anlagen in China und hat eine Kapazität von 400 | |
| Megawattstunden. | |
| Flexbase hebt hervor, dass diese Technik „weniger bis gar keine seltenen | |
| und problematischen Materialien“ benötige und sehr langlebig sei. Zudem sei | |
| sie im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien weniger anfällig für | |
| Überhitzung oder Brände. Zur Effizienz der Speicherung äußerte sich das | |
| Unternehmen auf Anfrage nicht. | |
| Die heute am weitesten ausgereifte Variante der Redox-Flow-Batterie basiert | |
| auf zwei Vanadium-Salzen in verschiedenen Oxidationsstufen, die jeweils in | |
| 30-prozentiger Schwefelsäure gelöst sind. Eine andere Option ist die | |
| Zink-Brom-Variante, die Anlagen gelten aber als etwas empfindlicher. | |
| Technische Details für das Laufenburger Exemplar sind derzeit noch offen. | |
| Man werde „in Bezug auf die verwendete Flüssigkeit neue Maßstäbe setzen“, | |
| heißt es bei Flexbase. Erst 2027 soll entschieden werden, welche | |
| Technologie im Detail eingesetzt wird. 2028 soll die Batterie in Betrieb | |
| gehen. | |
| 25 Feb 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Bernward Janzing | |
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