| # taz.de -- Tarifkonflikt bei der BVG: Endlich mal ’nen Haken machen | |
| > Die BVG und Verdi verhandeln bei einem zusätzlichen Termin über den | |
| > Tarifvertrag. Der Vorstand der Verkehrsbetriebe gibt sich optimistisch. | |
| Bild: Standen zuletzt beim zweitägigen Warnstreik vor drei Wochen still: BVG-B… | |
| Berlin taz | Kurz vor dem zusätzlichen Verhandlungstermin zwischen BVG und | |
| Verdi am Mittwoch signalisiert der Vorstand der landeseigenen | |
| Verkehrsbetriebe Optimismus: „Der Einigungswille ist spürbar“, sagte | |
| Vorständin Jenny Zeller-Grothe am Dienstag. „Das ist gut für unsere | |
| Mitarbeitenden und natürlich für die Fahrgäste.“ Es gelte jetzt, „an | |
| Vereinbarungen Haken zu machen. Das schaffen wir, wenn beide Seiten | |
| Kompromisse eingehen.“ | |
| Im Tarifstreit um die Entgelte für die rund 16.000 Beschäftigten war die | |
| vierte Verhandlungsrunde am 26. Februar ohne Durchbruch zu Ende gegangen. | |
| Der Folgetermin stand erst für den 21. März im Kalender. Die | |
| Verdi-Tarifkommission verknüpfte die Androhung eines Warnstreiks mit der | |
| Forderung nach einem Zusatztermin – und der BVG-Vorstand ging darauf ein. | |
| Schon nach der dritten Runde hatten sich die [1][Beschäftigten für einen | |
| zweitägigen Warnstreik ausgesprochen], der am 20. und 21. Februar | |
| stattfand. | |
| Das vom Unternehmensvorstand [2][am 26. Februar vorgelegte dritte Angebot] | |
| sieht eine Laufzeit von 2,5 Jahren (statt zuerst 4 Jahren) vor, innerhalb | |
| derer die Entgelte um 425 Euro steigen würden: im laufenden Jahr um 225 | |
| Euro monatlich, Anfang 2026 um 100 Euro und Anfang 2027 noch einmal um 100 | |
| Euro. In der Summe der 30 Monate wäre das für alle Angestellten freilich | |
| nur ein Plus von 9.150 Euro, während sich die von Verdi geforderten 750 | |
| Euro sich im selben Zeitraum auf 22.500 Euro addieren würden – wobei die | |
| Gewerkschaft ohnehin eine Laufzeit von nur 12 Monaten verlangt. | |
| Hier ist die Kluft zwischen den Tarifparteien also noch tief – bei den | |
| Zulagen sieht es schon eher danach aus, dass man sich auf einen Kompromiss | |
| einigen könnte. Hier fordert Verdi 200 Euro Schichtzulage sowie je 300 Euro | |
| für die Fahrdienst- und die Wechselschichtzulage. Das Angebot des | |
| BVG-Vorstands lautet: 130 Euro Schichtzulage, 225 Euro Fahrdienst- und | |
| Wechselschichtzulage. Nach Rechnung des Unternehmens sind das Zuwächse von | |
| 73 beziehungsweise 125 Prozent zum Status quo. | |
| ## „Historisches Angebot“ | |
| Laut Vorstand ist das aktuelle Angebot das „höchste in der Historie der | |
| BVG“ und würde die Gehälter in der „Bundesligatabelle“ der | |
| Nahverkehrs-Tarifabschlüsse vom derzeit letzten auf Platz 8 von 18 | |
| befördern. Rechne man ein, dass die BVG-Mitarbeitenden mit 37,5 Stunden die | |
| kürzeste Arbeitswoche haben, wäre es sogar Platz 6. Aus Sicht von Verdi | |
| bliebe es jedoch bei einer längeren Laufzeit als einem Jahr ein kurzlebiger | |
| Aufstieg – schließlich werden auch die anderen Verträge neu verhandelt. | |
| Die Gewerkschaft argumentiert, dass nur eine deutlich bessere Bezahlung | |
| dauerhaft neues Personal ans Unternehmen binden kann. Dagegen weist | |
| Vorständin Zeller-Grothe darauf hin, dass die BVG in den vergangenen beiden | |
| Monaten „auf Rekordniveau rekrutiert“ habe. Es gelinge also auch „zu den | |
| aktuellen Bedingungen, Personal zu gewinnen.“ | |
| Allerdings wissen BewerberInnen: Bei diesen aktuellen Bedingungen wird es | |
| so oder so nicht bleiben. | |
| 11 Mar 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Claudius Prößer | |
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