Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Wieso gibt es Vanillezucker, aber…
> Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
> beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Tamo Maximilian, 9 Jahre alt.
Bild: Ein Glas mit Zucker und getrockneten Vanilleschoten
Es ist tatsächlich rätselhaft, lieber Tamo. Denn wenn ich darüber
nachdenke, gibt es ja nicht nur Vanillezucker, sondern noch so einige
andere Zucker mit Aroma, zum Beispiel den [1][Zimtzucker], in dem sich
Apfelküchle oder Quarkbällchen wälzen lassen. Ich selbst habe auch schon
gemahlene Nelken, Anis oder Kardamom mit Zucker vermischt, um damit Kekse
oder Kuchen zu bestreuen.
Und in Geschäften ist mir auch schon Orangen- oder Zitronenzucker begegnet,
dafür verwendet man die Schalen der Zitrusfrüchte. Die werden getrocknet
und gemahlen und schmecken dann so intensiv wie Gewürze. Aber Schokozucker
– das habe ich tatsächlich noch nie auf einer Packung stehen sehen.
Eine mögliche Erklärung: Vanille und all die anderen Sachen sind Gewürze.
Sie werden in der Küche vor allem wegen ihres Geruchs und Geschmacks und in
sehr kleinen Mengen verwendet. Gewürze kommen alle aus entfernten Ländern
zu uns. Vor Jahrhunderten, als das Reisen und der Transport noch sehr viel
beschwerlicher waren als heute, zum Beispiel weil es noch keine Flugzeuge
gab, war manches Gewürz sogar teurer als Gold, Safran zum Beispiel.
Für Vanille, die auch „Königin der Gewürze“ genannt wird, gilt das auch.
Sie ist die Frucht einer Orchidee und kommt aus Mexiko. Dort war sie einst
so wertvoll, dass man noch im 18. Jahrhundert mit dem Tod bestraft wurde,
wenn man sie außer Landes schmuggelte. Bis heute ist Vanille ein teures
Gewürz geblieben, und in der europäischen Küche hatte man nie genug davon.
Aber irgendwann ist den Köchinnen und Köchen eingefallen, wie man auch aus
wenig Vanille viel Geschmack erzeugen kann. Nämlich indem man sie mit
Zucker mischt.
Schokolade ist zwar auch nicht billig, kommt ebenfalls aus Mexiko, und man
kann sie einsetzen, um Essen einen besonderen Geschmack zu geben, genau wie
ein Gewürz. Das ist Schokolade aber nicht, sie ist ein echtes Lebensmittel.
Denn die Kakaobohnen, aus denen Schokolade hergestellt wird, bestehen
überwiegend aus Fett, der sogenannten Kakaobutter. Von Schokolade könnte
man sich daher ernähren, von Vanille (die übrigens meistens auch in
[2][Schokolade] hineingemischt ist) dagegen nicht.
Lieber Tamo, all das soll dich aber nicht davon abhalten, einen Keks
trotzdem mal in Schokozucker zu tauchen. Denn den gibt es, auch wenn er
nicht so genannt wird, und wahrscheinlich hast du auch eine Packung davon
zuhause. Es ist [3][Kakaopulver].
23 Feb 2025
## LINKS
[1] /Gewuerz-Alleskoenner/!5894928
[2] /Marketing-fuer-Schokoriegel/!6065647
[3] /Kakao-mal-anders/!5982757
## AUTOREN
Jörn Kabisch
## TAGS
Kinderfrage
Lebensmittelindustrie
Süßigkeiten
Reiseland Indien
Kinderfrage
Kinderfrage
Kinderfrage
Handball
## ARTIKEL ZUM THEMA
Indisches Essen: DAS Curry gibt es nicht
Indische Küche ist mehr als nur Chicken Masala. Sie ist mal scharf, mal
säuerlich, häufig vegetarisch und vieles mehr.
Kinder fragen, die taz antwortet: Wie pinkeln Meerjungfrauen?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Ella, 7 Jahre alt.
Kinder fragen, die taz antwortet: Sterben Tiere, wenn Weltraumraketen ins Meer …
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Nia, 6 Jahre alt.
Kinder fragen, die taz antwortet: Warum ist es in Bergen kälter, obwohl die So…
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Greta, 10 Jahre alt.​
Kinder fragen, die taz antwortet: Wieso gibt es Handball und Fußball, aber kei…
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Tamo Maximilian, 9 Jahre alt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.