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# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Wie pinkeln Meerjungfrauen?
> Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
> beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Ella, 7 Jahre alt.
Bild: Meerjungfrauen wie Seekühe lassen Wasser im Wasser
Ella, das ist eine knifflige Frage. Denn zumindest ich habe beim
Schnorcheln noch keine Meerjungfrau getroffen. Und das wird vielen Menschen
so gehen. Meerjungfrauen begegnen uns in Märchenbüchern oder Filmen, aber
nicht im echten Leben – zumindest bisher. Sie einfach zu fragen, wie sie
pinkeln, geht also nicht.
Um deine Frage trotzdem zu beantworten, habe ich mich auf Spurensuche
begeben. Dabei habe ich herausgefunden, was hinter den geheimnisvollen
Wesen stecken könnte. Standen Seemänner und Piratinnen früher an Deck ihrer
Schiffe und jemand schrie „Vier Meerjungfrauen voraus!“, dann planschten
da wahrscheinlich keine Meerjungfrauen, sondern Seekühe. Ganz genau,
Seekühe! Das sind rundliche Säugetiere, die bis zu vier Meter lang sind.
Wie man so eine Seekuh mit einem menschenähnlichen Wesen verwechseln
konnte? Das habe ich mich auch gefragt und deswegen Manja Voß angerufen.
Sie arbeitet im Naturkundemuseum in Berlin und ist eine echte
Seekuh-Expertin. Sie erklärte, dass die Tiere zwei Brustflossen haben,
Flipper nennt man die. Und ja, aus der Ferne und mit ein bisschen Fantasie
könnten die Flipper wie Hände aussehen. Wenn weibliche Seekühe ein Kalb
haben, dann füllen sich ihre Brüste zwischen den Flippern mit Milch, wie
bei menschlichen Mamas.
Außerdem können Seekühe akrobatisch ihren Körper aus dem Wasser schwingen.
Die etwas betrunkenen Seeleute dachten dann wohl: Oh, da erhebt sich etwas
aus den Wellen, das hat Hände und Brüste – das muss eine Meerjungfrau sein.
Übrigens heißen die beiden Meeresdamen ähnlich: Der wissenschaftliche Name
einer Seekuh ist Sirenia, eine Meerjungfrau nennt man auch Sirene.
Zurück zu deiner Frage: Wenn hinter Meerjungfrauen Seekühe stecken, wie
pieseln dann Seekühe? Genau wie wir Menschen, sagt Manja Voß. Bei uns
sammelt sich der Urin, also das Pipi, in der Blase. Ist die voll, fließt
das Pipi durch die sogenannte Harnröhre und plitschplatsch durch eine extra
Öffnung raus aus dem Körper. So läuft es auch bei der Seekuh. Wenn sie
Seegras oder Algen isst, nimmt sie nämlich Wasser auf. Irgendwann muss das
raus aus dem Körper.
Das passiert nicht wie bei uns Menschen durch eine Öffnung zwischen den
Beinen, sondern ihre Harnröhre endet in einer Hautfalte am Bauch, neben den
Geschlechtsorganen. Und wenn Seekühe mal müssen, dann sparen sie sich das
Rennen aufs Klo, sie pinkeln einfach ins Wasser. Praktisch, oder?
2 Mar 2025
## AUTOREN
Hanna Kopp
## TAGS
Kinderfrage
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