# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israel greift Hisbollah im Lib… | |
> Hamas bestätigt Tötung ihres Militärchefs. Palästinensische Gefangene mit | |
> Verzögerung frei. US-Gesandter hält den Gaza-Streifen für „unbewohnbar�… | |
Bild: Wieder Angriffe in der Bekaa-Ebene: Israelischer F-16-Kampfjet auf dem Mi… | |
## Israels Armee: Hisbollah-Stellungen im Libanon angegriffen | |
Israels Luftwaffe hat im Libanon nach eigenen Angaben Stellungen der | |
Hisbollah-Miliz angegriffen. Wie die Armee mitteilte, seien „terroristische | |
Ziele“ in der Bekaa-Ebene im Libanon attackiert worden. | |
Israels Armee halte sich weiter an die Vereinbarungen über die | |
[1][Waffenruhe] und werde keine „terroristischen Aktivitäten“ zulassen, | |
hieß es. Bei den angegriffenen Zielen handele es sich um eine unterirdische | |
Anlage der Hisbollah zur Entwicklung und Herstellung von Waffen sowie um | |
„Infrastrukturanlagen“ an der syrisch-libanesischen Grenze, die von der | |
Hisbollah zum Schmuggel von Waffen genutzt werde. Die Angaben ließen sich | |
unabhängig nicht überprüfen. | |
Die Armee bleibe im Südlibanon stationiert und werde jede Bedrohung für | |
Israel und seine Truppen beseitigen, hieß es weiter. | |
Das Weiße Haus hatte am Sonntag bekanntgegeben, dass die Waffenruhe | |
zwischen Israel und der Hisbollah bis zum 18. Februar verlängert werden | |
soll. Die Feuerpause war im November vereinbart worden. (dpa) | |
## Hamas bestätigt erstmals Tod ihres Militärchefs | |
Rund sechs Monate nach einem israelischen Luftangriff auf den damaligen | |
Hamas-Militärchef, Mohammed Deif, hat die islamistische Terrororganisation | |
dessen Tod erstmals offiziell bestätigt. Zudem erklärte Hamas-Sprecher Abu | |
Obeida nun auch erstmals, dass der dritthöchste Hamas-Führer im | |
Gazastreifen, Marwan Issa, tot sei. | |
[2][Israels Militär hatte Deif im vergangenen Juli bei Chan Junis im Süden | |
des Küstengebiets angegriffen] und nach eigenen Angaben getötet. Dutzende | |
Menschen kamen bei dem Angriff ums Leben. Bereits im März 2024 hatte | |
Israels Armee die Tötung von Deifs Stellvertreter Marwan Issa bei einem | |
Luftschlag verkündet. | |
Vor gut drei Monaten erklärte Israel auch den Hamas-Anführer Jihia | |
al-Sinwar für tot. Die Hamas bestätigte dies damals. Er galt als | |
Drahtzieher des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023. Auch Deif als Chef | |
der Kassam-Brigaden spielte eine zentrale Rolle bei dem Terrorangriff auf | |
Israel mit mehr als 1.200 Toten. (dpa) | |
## Israel lässt 110 palästinensische Häftlinge frei | |
Israel hat mit Verzögerung 110 palästinensische Häftlinge im Austausch | |
gegen israelische Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen | |
freigelassen. Wie die Times of Israel unter Berufung auf die israelische | |
Gefängnisbehörde berichtete, wurden die Palästinenser Stunden nach der | |
Freilassung israelischer Geisel entlassen. 66 der Palästinenser kehrten | |
demnach ins Westjordanland zurück und 14 nach Ost-Jerusalem. Neun seien in | |
den Gazastreifen gebracht worden, 21 weitere über Ägypten ins Ausland. | |
Aus Empörung über chaotische Szenen bei der Geisel-Freilassung in Chan | |
Junis im Süden des Gazastreifens hatte Israel die Freilassung der Häftlinge | |
aus israelischen Gefängnissen zunächst aufgeschoben. Von den 110 | |
palästinensischen Häftlingen waren mehr als 30 wegen Mordes zu lebenslangen | |
Haftstrafen verurteilt worden. (dpa) | |
## Freigelassene Thailänder bei relativ guter Gesundheit | |
Eine israelische Ärztin hat den fünf von der Hamas freigelassenen | |
[3][Geiseln aus Thailand] einen guten Gesundheitszustand bescheinigt. Die | |
Männer im Alter von 27 bis 36 Jahren seien zwar meist in unterirdischen | |
Räumen festgehalten worden und hätten während ihrer Gefangenschaft kaum | |
Sonnenlicht gesehen, sagte die Direktorin des bei Tel Aviv gelegenen | |
Schamir-Krankenhauses, Osnat Lewzion-Korach. Sie seien aber nicht | |
unterernährt. Ihr junges Alter habe dazu beigetragen, dass sie die | |
Gefangenschaft in vergleichsweise guter körperlicher Verfassung überlebt | |
hätten. | |
Die Männer waren am Donnerstag ebenso wie drei israelische Geiseln | |
freigelassen worden – im Austausch gegen gut 100 palästinensische Häftlinge | |
in israelischen Gefängnissen. Der israelische Außenamtssprecher Alex | |
Gandler sagte, Israel werde sie als Terroropfer anerkennen, wodurch sie | |
Anspruch auf finanzielle Leistungen und medizinische Versorgung bekommen. | |
Die Männer hätten aber keine Verwandten in Israel. Ihre früheren | |
Arbeitgeber hätten einige von ihnen im Krankenhaus besucht. | |
Die thailändische Ministerpräsidentin Paetongtarn Shinawatra dankte Katar, | |
Ägypten, dem Iran, der Türkei, den USA, Israel und dem Roten Kreuz für ihre | |
Hilfe bei der Freilassung. (ap) | |
## Trump-Gesandter: Gazastreifen „unbewohnbar“ | |
Der Wiederaufbau des vom Krieg verwüsteten Gazastreifens könnte nach | |
Einschätzung des US-Sonderbotschafters für den Nahen Osten, Steve Witkoff, | |
zwischen 10 und 15 Jahren dauern. Nach fast 16 Monaten Krieg sei von der | |
Infrastruktur in dem abgeriegelten Küstenstreifen am Mittelmeer „fast | |
nichts mehr übrig“, sagte Witkoff der US-Nachrichtenseite Axios. Er hatte | |
am Mittwoch den Gazastreifen besucht, um sich am Boden und aus der Luft ein | |
Bild von dem Kriegsgebiet zu machen. | |
Allein der Abriss und die Beseitigung der Trümmer werde fünf Jahre in | |
Anspruch nehmen, sagte Witkoff, der vor seiner Ernennung zum | |
Nahost-Gesandten des US-Präsidenten Donald Trump als Immobilieninvestor | |
tätig war. Die Bewertung der möglichen Auswirkungen der vielen Tunnel unter | |
dem Gazastreifen auf den Bau neuer Fundamente könne weitere Jahre dauern. | |
Er habe mit Trump nicht über dessen Idee gesprochen, Palästinenser aus dem | |
Gazastreifen nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, während das Gebiet | |
wiederaufgebaut wird. Nach dem, was er bei seinem Besuch gesehen habe, sei | |
der Küstenstreifen „unbewohnbar“, sagte Witkoff. Hinzu kämen die vielen | |
nicht explodierten Sprengkörper. Es sei gefährlich, sich in Gaza zu | |
bewegen. Die beiden arabischen Staaten hatten die Idee von Trump abgelehnt | |
und erklärt, sie würden sich nicht an einer Umsiedlung von Bewohnern aus | |
Gazas beteiligen. (dpa) | |
## Trump besteht weiter auf Palästinenser-Umsiedlung | |
Trotz der scharfen Zurückweisung durch Ägypten und Jordanien besteht | |
US-Präsident Donald Trump weiter auf einer [4][Umsiedlung von | |
Palästinensern] aus dem Gazastreifen in diese Länder. „Sie werden es tun“, | |
sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten im Oval Office auf die Frage | |
nach seiner Antwort auf die ägyptische und jordanische Ablehnung seines | |
umstrittenen Vorstoßes. „Sie werden es tun. Wir tun eine Menge für sie, und | |
sie werden es tun“, sagte er weiter. | |
Trumps Unterhändler waren an den Gesprächen für die seit dem 19. Januar | |
geltende Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden | |
radikalislamischen Hamas beteiligt. Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe | |
schlug Trump vergangene Woche vor, den Gazastreifen zu „räumen“ und die | |
dort lebenden rund 2,4 Millionen Palästinenser an „sicherere“ Orte wie | |
Ägypten oder Jordanien zu bringen. Den vom Krieg verwüsteten Gazastreifen | |
bezeichnete der neue US-Präsident als „Abrissgebiet“. | |
Jordanien sprach sich daraufhin umgehend gegen eine „Zwangsvertreibung“ der | |
Palästinenser aus dem Gazastreifen aus. Auch Kairo wies den Vorstoß zurück. | |
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi bezeichnete die Idee am Mittwoch | |
als „eine Ungerechtigkeit, an der wir uns nicht beteiligen können“. | |
Ägypten ist ein wichtiger Verbündete der Vereinigten Staaten. Neben Israel | |
ist das arabische Land der einzige Staat, der noch US-Militärhilfe erhält, | |
nachdem Trump beschlossen hatte, die Auslandshilfen seines Landes | |
einzufrieren. (afp) | |
31 Jan 2025 | |
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