# taz.de -- Queerly Beloved: Romnja & Sintizze: „Wo ich aus dem KZ-Lager kam,… | |
> Kann man die Geschichte von Suleika Aldini erzählen, ohne ihr Leben zu | |
> instrumentalisieren? Aldini war Künstlerin und Romni – und eine | |
> Transfrau. | |
[1][Suleika Aldini] überlebte den Holocaust. Viel sprach sie nicht über | |
diese Zeit. Ab den 1950er-Jahren stand sie als sogenannte | |
Travestiekünstlerin auf den Bühnen Hamburgs und Berlins, trat in Bars wie | |
dem Chez Nous auf, war Feuerschluckerin, Schlangentänzerin, Performerin. | |
Ihr Leben war geprägt von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit zugleich. | |
„Ich habe ja immer als Frau gearbeitet, nie als Mann“, sagte sie in einem | |
Gespräch mit dem stellvertretenden Archivleiter des Schwulen Museums, | |
Thomas Hüttmann. Aldini war nicht irgendeine Künstlerin und Romni, sondern | |
auch eine Transfrau in den 1950er-Jahren. Sie selbst sagt: „Ich habe keine | |
Schwierigkeiten als Frau gehabt.“ | |
Ihr Leben war dennoch von Brüchen geprägt. In den 1990er-Jahren zog sie | |
sich aus dem Bühnenleben zurück, nachdem die sogenannte Berliner | |
Travestieszene stark an Bedeutung verloren hatte und sie krank wurde. Nach | |
der Wende gab es zwar neue Auftrittsmöglichkeiten in Ostdeutschland, doch | |
die Umbrüche der Wiedervereinigung, die Neustrukturierung Berlins und | |
möglicherweise auch die Auswirkungen der Aids-Krise sorgten dafür, dass von | |
diesem Beruf kaum noch zu leben war. 1997 ging sie mit 60 Jahren in den | |
Ruhestand. | |
In dieser dritten Folge beschäftigen sich die Journalistinnen Ann | |
Toma-Toader und Melania Swiontek Brzezinski vor allem mit der Frage, wie | |
man eine solche Geschichte erzählt. Wie erinnert man an eine Person, die in | |
der Öffentlichkeit wirkte, aber als Mensch kaum dokumentiert ist? Welche | |
Verantwortung trägt man dabei? | |
Toma-Toader und Swiontek Brzezinski sprechen über Suleika Aldini, ihr Leben | |
und die Fragen, die bleiben. | |
Eine Produktion der [2][taz Panter Stiftung], mit Unterstützung von | |
[3][n-ost]. Die nächsten Folgen von Queerly Beloved: „Rom*nja Widerstand im | |
Wandel der Zeit“ erscheinen am 15. Februar, 8. März und 29. März. | |
1 Feb 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Queerly-Beloved-Romnja--Sintizze/!6063005 | |
[2] /taz-Panter-Stiftung/!v=e4eb8635-98d1-4a5d-b035-a82efb835967/ | |
[3] https://n-ost.org/ | |
## AUTOREN | |
Ann Toma-Toader | |
Melania Swiontek Brzezinski | |
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