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# taz.de -- Die Wahrheit: „Ich sah absolut scheiße aus!“
> Der exklusive Talk mit Undercover- Journalistin Corinna „Lacoste“
> Stegemann, nur hier und nur heute auf der Wahrheit.
Bild: Ist die Frise hinüber, ist die Aufregung groß​
Wahrheit-Reporterin Corinna Stegemann gelang es jetzt, die weltberühmte,
doch unbekannte Undercover-Journalistin Corinna Stegemann, deren Frisur
selbst bei den „Simpsons“ stets durch eine Papiertüte verdeckt wird, im
Haarstudio zu bequatschen.
Corinna Stegemann: Frau Stegemann, wie erklären Sie der Öffentlichkeit Ihr
angespanntes Verhältnis zu Friseuren und Friseusinnen?
Stegemann: Wie kommen Sie denn darauf, dass ich ein angespanntes Verhältnis
zu Friseuren und Friseusinnen haben könnte?
Ööhhm, na ja, ich dachte …
Was?
Wie bitte?
Was dachten Sie?
Na ja, als ich Sie zum ersten Mal im Time Magazine sah, da dachte ich:
„Herr im Himmel, diese Frau scheint ein extrem angespanntes Verhältnis zu
Friseuren und Friseusinnen zu haben.“
Aber warum?
Na ja, ich will ja nicht gleich mit der Tür in den Friseur- und
Friseusinnensalon fallen, aber Sie müssen doch zugeben, dass die meisten
Menschen in Ihrem Umfeld extrem schlecht gekämmt sind, oder etwa nicht?
Ja, schon, da kann man sich die Mule fusselig reden, die finden sich halt
schön.
Ist eine Mule eine Kreuzung zwischen Pferd und Esel oder umgekehrt?
Nein, eine Mule ist ein Mund. Das ist Westfälisch.
Interessant. Aber zurück zu Ihrem Trauma.
Ja, genau. Es war in Vietnam. Wir waren ein versprengtes Häufchen, dass
sich fast nur noch hinter umgefallenen Rikschas versteckte. Wir wollten
diese verdammten zwei Wochen unbeschadet überstehen. Fast hätten wir es
geschafft, aber plötzlich …
(Stegemann reicht Stegemann behutsam ein Taschentuch)
Was geschah dann?
Wir tranken Reisschnaps und aßen Nudeln.
O mein Gott, wie ging es weiter?
Wir verpassten Kap Hoorn ganz knapp, und die Mannschaft war betrunken.
Wie bitte?
Verzeihung, das gehört nicht hierher, aber es stimmt. Also, mein
Haarschnitt ging komplett den Bach runter.
Wie darf ich das verstehen?
Ich sah absolut scheiße aus.
O je, das ist natürlich blöd.
Dann haben die ersten Matrosen angefangen, zu halluzinieren und Salzwasser
aus den Pestkübeln zu trinken …
Ach, du lieber Himmel! Aber wie ging es mit dem Friseur und den
Friseusinnen weiter?
Ich glaube, die sind alle in Ohnmacht gefallen und lebendig begraben
worden.
Diese Geschichte ist ja entsetzlich.
Ja, aber der Friseur und die Friseusinnen haben es überlebt. Ich soll jetzt
beim Leben meiner Mutter schwören und unterschreiben, dass ich sie alle nie
wieder aufsuche.
Und werden Sie unterschreiben?
Ich bin doch nicht bescheuert.
Danke für das Gespräch, Corinna Stegemann.
24 Jan 2025
## AUTOREN
Corinna Stegemann
## TAGS
Haare
Selbstbestimmung
Friseure
Interview
Jesus
Lärm
Osterhase
Mutter
Kolumne Die Wahrheit
Geschichten
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