# taz.de -- Folgen des Rebellensiegs in Kongo: Zurück an den Verhandlungstisch | |
> Die Menschen in der Demokratischen Republik Kongo brauchen endlich | |
> Frieden. Dafür müssen die Akteure der Region miteinander ins Gespräch | |
> kommen. | |
Bild: Goma, 27. Januar: Menschen, die vor dem Vormarsch der M-23-Rebellen flieh… | |
In der Demokratischen Republik Kongo [1][haben Rebellen die Millionenstadt | |
Goma erobert,] die wichtigste Stadt Ostkongos direkt an Ruandas Grenze. In | |
über drei Jahren Krieg der von Ruanda unterstützten Rebellen der M23 | |
(Bewegung des 23. März) ist das ihr bisher größter Triumph. Eine relativ | |
kleine Rebellentruppe hat mit der Einnahme von Goma eine international | |
gezogene rote Linie überschritten, gegen Tausende UN-Kampftruppen, | |
Eingreiftruppen aus Südafrika und sogar private Militärfirmen aus Europa. | |
Nun hagelt es Kritik aus der halben Welt, vom UN-Generalsekretär bis zur | |
deutschen Bundesregierung. Die M23 muss sich zurückziehen! Ruanda muss | |
seine Unterstützung der M23 einstellen! Manche wollen [2][Sanktionen gegen | |
Ruanda.] In einer UN-Erklärung war sogar von einer „Endlösung“ die Rede. | |
Das weckt unrühmliche Assoziationen in Ruanda, das sich gut 30 Jahre nach | |
dem Völkermord an den Tutsi keineswegs in Sicherheit wiegt. | |
Alle Menschen im Afrika der Großen Seen brauchen Sicherheit, und dafür | |
müssen alle Akteure miteinander ins Gespräch kommen – die Regierungen von | |
Ruanda und der DR Kongo, die Rebellen der M23 und auch andere Kräfte | |
Ostkongos. Kongos Regierung hat aber Direktgespräche mit der M23 | |
verweigert. Sie hat stattdessen Milizen aufgerüstet, die Instabilität und | |
Hass verbreiten. Sie hat private Militärfirmen aus Europa angeheuert, was | |
von der EU aus verboten ist. All das steht in den Stellungnahmen zur | |
M23-Einnahme von Goma nicht. Es steht auch nicht drin, wie man die Probleme | |
Kongos lösen will, wegen derer die M23 zu den Waffen greift und Ruanda sich | |
einmischt. | |
Als Rebellen 2012 schon einmal Goma besetzt hatten, zwang das [3][Kongos | |
Regierung an den Verhandlungstisch]. Das Ergebnis, das Rahmenabkommen von | |
Addis Abeba 2013, enthält Grundsteine einer regionalen Friedensordnung: | |
gegenseitiger Gewaltverzicht, regionale Zusammenarbeit, Reformen. Wieso | |
spielt das heute keine Rolle mehr im Afrika der Großen Seen? Es sind auch | |
diese Versäumnisse, die jetzt Goma wieder zum Kriegsschauplatz gemacht | |
haben. | |
27 Jan 2025 | |
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## AUTOREN | |
Dominic Johnson | |
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